Eins, zwei, drei – ich komme!

Kinderbuch | Sabine Praml: Wenn sieben freche kleine Hasen schnell in die Verstecke rasen

Der Hasenpapa hat alle Hände voll zu tun: alle sieben Hasenkinder sind plötzlich weg.
Also macht er sich auf die Suche nach Matti, Frieda, Titus, Valentin, Emma, Tom und Fienchen. Von ANDREA WANNER

HasenMatti ist schnell gefunden: der Kleine hält sich einfach die Augen zu und ist weg. Keine allzu schwierige Aufgabe für den Hasenpapa. In der Hängematte findet er gleich drei Hasenkinder auf einmal. Zum Glück haben sie alle lange Hasenohren, die blitzen schon mal verräterisch aus dem Versteck. Aber dann wird’s knifflig. Wo stecken die restlichen kleinen Hasen?

Sabine Praml und Christiane Hansen haben der Hasenfamilie bereits im vergangenen Jahr einen Besuch abgestattet und erzählt, wie es zugeht, „Wenn sieben müde kleine Hasen abends in ihr Bettchen rasen“. Seite um Seite war da eines der Hasenkinder eingeschlafen. Und jetzt wollen doch alle zusammen Kuchen essen. Aber bei sieben Sprösslingen ist das schon eine echte Aufgabe, alle um dem Tisch bzw. auf der Picknickdecke zu versammeln.

Der muntere Suchspaß kommt in fröhlichen Reimen daher. Keine Spur von Stress oder elterlicher Strenge: der Papa an dem Versteckspiel mindestens so viel Vergnügen wie die Kleinen. Ein Juchzen und Jubeln auf allen Seiten, wenn wieder einer gefunden ist. Die Hasenwelt ist wunderbar idyllisch. Ein kleines Häuschen auf dem Land, ein großer Apfelbaum mit rotbackigen Äpfeln an den Zweigen, frisch gewaschenen Wäsche, die auf der Leine im Wind flattert. Der leckere Kuchen duftet, am Baum hängt eine Schaukel, überall kann man gefahrlos spielen und alle sind gut gelaunt. Das passt alles zusammen und wirkt in seiner Perfektion fröhlich und glücklich. So kann Kindheit aussehen, bei Hasen und bei Menschen – auch wenn die Hasenmädchen nicht unbedingt alle in Kleidchen stecken müssten.

Und weil das stabile Pappbilderbuch auch Kinderhände aushält, können sich jetzt alle auf die Suche nach den Hasenkindern machen. Eins, zwei, drei…

| ANDREA WANNER

Titelangaben
Sabine Praml: Wenn sieben freche kleine Hasen schnell in die Verstecke rasen
Mit Illustrationen von Christiane Hansen
Hamburg: Oetinger 2016
16 Seiten. 7,99 Euro
Bilderbuch ab 2 Jahren
Erwerben Sie dieses Buch portofrei bei Osiander

Ihre Meinung

Your email address will not be published.

Voriger Artikel

Halbwaise

Nächster Artikel

Literat und Politiker

Weitere Artikel der Kategorie »Kinderbuch«

Wer will schon allein sein

Kinderbuch | Britta Teckentrup: Der blaue Vogel

Eigentlich ist es eine traurige Geschichte, so fühlt sie sich an. Zunächst jedenfalls. Eine Geschichte vom Alleinsein, vom Traurigsein, von Einsamkeit. Aber vielleicht wird ja doch noch alles gut. Eine Geschichte, die im Wald spielt, dort, wo es ganz dunkel ist. Gelesen von BARBARA WEGMANN

Und ein Ententier spielt Klavier

Kinderbuch | Kalender| Der Kinder-Kalender 2019 Ein glitzerndes Kaleidoskop: Zum neunten Mal gibt die Internationale Jugendbibliothek einen Kinderkalender heraus. Achtung: Der schönste Kinderkalender Deutschlands heißt jetzt nicht mehr Arche Kinder Kalender. Der Verlag hat gewechselt, und nur das hier ist das wirkliche, wunderbare, opulente, witzige, phantasievolle Original, das SUSANNE MARSCHALL aus ganzem Herzen empfehlen kann.

Sozialverhalten will gelernt sein

Kinderbuch | Olivier Tallec: Das ist mein Baum

Eichhörnchen erobern erfahrungsgemäß schnell das Herz von kleinen Lesern, aber, zugegeben, dieses hat auch mein Herz erobert. Seine Lebendigkeit, seine fast trotzige Art auf etwas zu bestehen, sein Einsatz für etwas und schließlich eine ganz unerwartete Erkenntnis. Von BARBARA WEGMANN

Spielregeln

Kinderbuch | Jörg Mühle: Morgen bestimme ich!

Der Umgang mit Regeln ist nicht immer einfach und muss gelernt werden. Eine erste Lektion bekamen Bär und Wiesel in ›Zwei für mich und einer für dich‹. Jetzt geht’s weiter, freut sich ANDREA WANNER

Wer die Wahl hat …

Kinderbuch | Jörg Mühle: Kroko oder Krake?

Es dauert, bis man im Leben weiß, wer man ist. Aber man schon bald überlegen, was man mag – und was weniger. Mit solchen Gedankenspielen lernt man sich selbst – und auch andere – besser kennen. ANDREA WANNER hat ihre Wahl getroffen.