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Japans eigenwillige Filmkultur

Interview | Japan-Filmfest Hamburg (28.05.-01.06.)

Das Japan-Filmfest feiert ab Donnerstag in Hamburg 15-jähriges Bestehen. Hierzulande haben japanische Filme den Ruf besonderer Abgründigkeit und auch Brutalität. Mit den Organisatoren sprach WOLF SENFF über die eigenwillige Filmkultur aus Fernost.

Nach fünfzehn Jahren ist das Japan-Filmfest Hamburg (JFFH) längst eine hamburgische Institution, und wie man weiß, wird in Frankfurt und in München ebenfalls ein japanisches Filmfest veranstaltet. Erklären Sie uns das große Interesse am japanischen Film?

Marald Milling
Marald Milling
Marald Milling, Denis Scheither: Japan ist wie alle Industrienationen westlich geprägt, hat aber seine unverwechselbare kulturelle Identität. Im japanischen Film finden wir deshalb – oder wenn man nach Japan reist und dort die Kultur erlebt – stets das Vertraute, an dem wir uns orientieren, dennoch aber vieles, was uns exotisch erscheint, und gerade im Film ist das augenfällig; bei Samurai-Filmen, so fremd sie uns erscheinen mögen, sehen wir sofort die Parallele zum Western.

Der blinde Samurai

Der Samurai-Film und der Western beeinflussten sich gegenseitig. Akira Kurosawa bewunderte die Western John Fords; das floss in seine eigenen Filme ein, und diese Filme prägten wiederum den Italo-Western.

›Zatoichi‹ dürfte eines der berühmtesten Beispiele für den Samurai-Film sein, vielleicht das beste?
›Zatoichi‹ bildete eine lange Reihe von über zwanzig Kinofilmen, die ersten noch in Schwarz-Weiß. Eine Zatoichi-Serie im Fernsehen begann parallel in den sechziger Jahren und lief, bis der Schauspieler Shintarō Katsu, der Zatoichi verkörperte, 1989 starb. Takeshi Kitano drehte im Jahr 2003 ein Remake ›Zatoichi – der blinde Samurai‹.

Anime-Filme sind wie die Samurai-Filme eine rein japanische Angelegenheit, die zu uns herübergekommen ist?
Ursprünglich orientierten sich auch Manga- und Anime-Autoren an westlichen Comics, an amerikanischen, auch französischen, und entwickelten auf dieser Grundlage ihren eigenen Stil.

Manga, Anime

Denis Scheither
Denis Scheither
Deswegen wird ja unterschieden zwischen Cartoons/Comics und Manga/Anime, das sind unterschiedliche Genres, zumindest für die Kenner. Viele halten Manga und Anime für kindgemäß und übersehen, daß es längst auch amerikanische und französische Comics gibt, die für Erwachsene geschrieben sind.

Mittlerweile wird da strikt getrennt, für Erwachsene gibt es die im Anspruch gehobenen Graphic Novels. Der Anime ist auch deshalb so verknüpft mit dem Manga, weil der Manga als eigene Kunstform sehr filmisch aufgebaut und stark durch das amerikanische Kino beeinflusst ist. Die Urväter des modernen Manga waren ausnahmslos Cineasten, und das floss direkt in die japanischen Comics ein.

Wie aktuell sind Samurai-Filme in Japan noch? Ist deren Anziehungskraft ungebrochen? Als Eröffnungsfilm zeigten Sie letztes Jahr ›The Floating Castle‹, und wir sahen ›13 Assassins‹ von Takashi Miike.

Die 70er Jahre, die 90er Jahre

Wir sträubten uns lange gegen das Naheliegende, also das Japan-Filmfest auch als Samurai-Hommage zu verstehen, und öffneten uns erst relativ spät für Samurai-Filme, genaugenommen vergangenes Jahr, als sich eine Möglichkeit ergab, die Kengeki-Kai einzuladen, eine Schwert-Stunt-Gruppe aus Kyoto, die die Nachwuchstalente der Toei-Filmstudios im Schwertkampf schult. Für einen Workshop des JFFH traten sie zum ersten Mal außerhalb Japans auf und führten ihre Bühnenshow vor. Das war der Zeitpunkt, an dem wir sagten: Nach all dieser Zeit darf der Samurai-Film auch einmal Thema sein.

Dessen Popularität ließ in Japan zwischenzeitlich stark nach, die Glanzzeit der Samurai-Filme lag in den fünfziger und sechziger Jahren. In den siebziger Jahren brach die gesamte japanische Kinolandschaft ein, weitaus dramatischer als bei uns im Westen.

Die Ursache war wie im Westen das Fernsehen?
Ja, das Fernsehen verwüstete die japanische Kinokultur, und nur wenige Exploitation-Reißer hielten den Betrieb überhaupt auf den Beinen.

Oh blutrünstige Leinwand aus Japan

Da gab es die eine oder andere besonders bluttriefende Filmreihe, bis dann in den neunziger Jahren eine Retro-Welle anlief; man drehte neue, sagen wir: hochwertige Samurai-Filme, sehr viele Remakes, wir erwähnten bereits Takeshi Kitanos Zatoichi-Remake aus 2003 oder Takeshi Miike mit seinen ›13 Assassins‹ oder ›Harakiri‹, auch von Miike, wobei dem, der das Original von Masaki Kobayashi aus dem Jahre 1962 kennt, dieses natürlich viel besser gefällt. Miike bringt mittlerweile nur noch kommerzielle Filme, im Gegensatz zu seinen ersten Jahren, als er die herrlich überdrehten Geschichten gemacht hat. Mir persönlich gefallen die alten klassischen Samurai-Epen besser, also auch das Original von ›13 Assassins‹.

Ich würde gerne das Thema Gewalt im japanischen Film ansprechen. Die Yakuza-Filme sind richtig gewalttätig, da fließt ordentlich Blut. Das ist etwas völlig anderes als das, was wir an europäischen Standards kennen.
Nun darf man nicht vergessen, dass diese Art von Gewaltfilmen im japanischen Mainstream-Kino eher wenig Bedeutung haben, aber für die internationale Vermarktung des japanischen Film eine wichtige Rolle spielen. Wenn man in die japanischen Kino-Charts schaut, findet man solche blutrünstigen Filme unter ferner liefen. Sie lassen sich aber im Westen besonders gut als das ›typisch japanische‹ Kino verkaufen.

Die Logik des Marketing ist mit Vernunft nicht zu erklären.
Die Top-Plätze in japanischen Kinos besetzen die Anime, aber auch die amerikanischen Blockbuster, die natürlich auch in Japan laufen, außerdem sehr viele Fantasy-Filme und Action-Blockbuster aus japanischer Produktion.

Feminismus ist eher kein Thema

Gun Woman‹, der auf dem JFFH läuft, wäre ein Beispiel für solch einen Gewaltfilm?
Genau. Das ist ein Film, der in Japan wahrscheinlich eher in kleineren Kinos läuft, aber eben weltweit sozusagen das typisch Japanische verkörpern soll, eben die Gewalt, die geradezu zelebriert wird, und auf diese Weise wird ›Gun Woman‹ im westlichen Ausland vermarktet.

Ein Film wie ›High Kick Girl‹ (Fuyuhiko Nishi, 2009), der ja nun gar nicht blutrünstig ist, ging als eine gewissermaßen feministische Martial-Arts-Erzählung ins Verleihgeschäft?
›High-Kick-Girl‹ ist ein ungewöhnlicher Film mit einer Karate-Heldin, die sich ihren Weg freikämpft. Auf ähnlicher Linie liegt ›The Princess Blade‹ (2001, Shinsuke Sato), in dem sich eine junge Frau als Schwertkämpferin behauptet.

Japan-Filmfest Hamburg 2014Es ist eher eine Projektion, dass der Feminismus im Vordergrund steht, das ist ein wenig westliche Aufgeregtheit, wird aber als Teil des Marketing häufig behauptet, gerade in diesen Sub-Genres, um einen Film besser verkaufen zu können, ein Feigenblatt, eine Verkaufsmasche; vor allem der Exploitation-Film nutzt seine reißerische Grundkonstellation – vornehmlich von Sex und Gewalt –, um den Zuschauer in seinen niederen Instinkten zu kitzeln.

Geschlechterrollen sind intakt

Doch das japanische Mädchen, das typische Schulmädchen, das zur Superheldin avanciert, ist durchaus ein besonderes Thema. ›Alice in project‹ (Kentaro Yamagishi, 2013) zeigt uns eine Geiselnahme, und die Schulmädchen fangen an, sich zu wehren, ohne dass das mit feministischer Bedeutung konnotiert würde.

In der japanischen Kultur sind die Geschlechterrollen eigenständig, deutlich verschieden, und das ist nicht unbedingt etwas, das immer schlecht wäre, die Frau wird nicht in irgendeiner Art und Weise unterdrückt. Männliche und weibliche Typisierung schlägt sich unverkennbar sprachlich nieder, das Japanische kennt an Maskulinum und Femininum gebundene unterschiedliche Verben. Es gibt im Gegensatz zu der westlichen, klar getrennten Ansprache von Männern und Frauen (Herr, Frau, Mr, Ms) im Japanischen das »san« als Ansprache sowohl für Männer als auch Frauen, dafür aber auch eine Menge geschlechtsspezifischer Anreden und Namenssuffixe. Aber auch in Japan deuten sich Veränderungen an.

Vor einiger Zeit gab es ein JFFH, in dem das Thema erotischer Film im Mittelpunkt stand. Ist das im japanischen Film ein eigenes Genre? Softporno gewissermaßen?
Pink-Filme, ja, das ist ein eigenes Sub-Genre, das sich Ende der sechziger Jahre aus der Kino-Krise heraus entwickelte.

Erotik kam gut

Damals gingen aufgrund der Konkurrenz des Fernsehens Dutzende von Kino-Betreibern und einige große Studios pleite. Da musste man sich etwas einfallen lassen, etwas mit besonderem Schauwert, Reißerisches, was das Publikum wieder in die Kinos zog, und das waren die Samurai-Spektakel, und vergleichbar auch die Yakuza-Streifen, die noch sehr gut liefen, je blutiger, desto besser, und parallel dazu der erotische Film, der vermarktet werden sollte und gleichzeitig mit künstlerischem Anspruch ausgestattet wurde, um den Eindruck zu vermeiden, man produziere Pornofilme. Der Pink-Film sollte öffentlich als Kunstfilm gelten, also immer noch Arthouse darstellen.

Noch zum ›High Kick Girl‹, den man ja auch als ein Aufbegehren der Jugend lesen kann, wie es so überzeugend in ›Love Exposure‹ (Ai No Mukidashi, 2008) thematisiert ist.
Genau.

Ist das in Japan noch gesellschaftlich ein Thema? Ich frage, weil Jugendprotest hier in Deutschland niemanden hinter dem Ofen hervorlockt, gesellschaftspolitischer Widerspruch ist in bedeutungslose Nischen ausgelagert.

Die Jugend zickt

Nein, das ist in vielen Kulturen ein Thema und es gibt eine Reihe von Filmen, in denen das thematisiert wird. Man denke nur an ›Battle Royale‹ (Kinji Fukasaku, 2000) nach dem Vorbild von William Goldings Roman ›Lord of the Flies‹ (1954), in dem Erwachsene ganze Schulklassen auf eine einsame Insel schicken, wo diese sich selbst dezimieren. Das ist sozusagen die andere Front, aber klar, ein wichtiges Thema.

In der japanischen Kultur, in der es stets heißt, der herausstehende Nagel müsse eingeschlagen werden, damit sich letztlich alles gleichförmig zeigt, da hat Individualität einen höchst ambivalenten Stellenwert. Nur deshalb gibt es ja diese schrille Jugendkultur, dass sich etwa auf der Brücke Jingu Bashi am Eingang zum Yoyogi-Park, in dem sich der Meiji-Schrein befindet – wer um den Central Park New Yorks ein großes Gewese macht, hat nur den Yoyogi-Park Tokios nicht kennengelernt –, jeden Sonntag viele japanische Jugendliche sammeln, lebensfroh und schrill gekleidet, dass man von punklastiger Jugendmode reden würde. Im Cosplay stellen sie ihren Lieblingsspielfilm-, Videospiel- oder auch Anime-Charakter dar, dürfen einmal jemand ganz anderer sein und lassen sich ablichten. Das kennen wir hier in dieser extremen Form nicht.

Die Altersstruktur der japanischen Gesellschaft ist anders?
Die Überalterung ist dramatischer als in Deutschland, in vierzig Jahren werden es statt hundertzwanzig Millionen Japanern noch achtzig Millionen sein, das entwickelt sich rasend schnell, und Japan ist da gewissermaßen vorneweg.

Kommunikation auf Null

Die Jugendlichen sind einem viel stärkerem Druck ausgesetzt. Sie müssen erfolgreich sein in der Schule, die schulische Laufbahn ist strikt reguliert. Sie sind den lieben langen Tag mit schulischen Aktivitäten beschäftigt, kommen nachmittags um fünf oder um sechs nach Hause, müssen Hausaufgaben machen bis um acht und dann ab ins Bett, das war’s. Nur einen bis zwei Tage in der Woche haben sie wirklich frei, wenn sie diese Zeit nicht mit dem Lernen in privaten Paukschulen verbringen. Jeder muss da irgendwann ausbrechen, wahrscheinlich ist deswegen in Japan dieses Cosplay und das Verkleiden ritualisiert, es ist halt ein Ventil.

Das moderne japanische Kino beschreibt seit Beginn der neunziger Jahre eine Gesellschaft, die unter Kommunikationslosigkeit und dem Zusammenbruch menschlicher Beziehungen leidet. Einverstanden? Wäre etwa Takeshi Miike mit ›Ichi the killer‹ (2001) ein Beispiel dafür?
Oder ›Visitor Q‹ oder ähnliche Filme von ihm. Gerade im japanischen Film ist das sehr auffällig, es geht immer wieder um den Zerfall der Familie, um die Sprachlosigkeit – man redet nicht mehr miteinander, weil eben die alten Strukturen erstarren, zu sinnleeren Ritualen werden und nichts Neues kommt, das das ersetzen würde.

Und dann war sie weg

Einer der besten Filme, der sich um dieses Thema dreht, ist immer noch ›Nobody knows‹ (2004) von Hirokazu Koreeda: Ein Arthouse-Film, in dem eine junge Mutter ihre Kinder im Stich lässt, weil sie keine Lust mehr hat, auf die Kinder aufzupassen, und dann ist sie weg, die Kinder verwahrlosen in der Wohnung der Mutter, bis es schließlich zur Katastrophe kommt. Viele Regisseure greifen dieses Thema auf. Das ist natürlich ein gesellschaftliches Thema, ein Problem, auch Kodokushi, einsames Sterben, hat sich in Japan etabliert.

Im Westen bahnen sich ähnliche Probleme sozialer Verwahrlosung an, aber niemand redet darüber?
In Japan versucht man das, so mein Eindruck, noch mehr unter dem Teppich zu halten, und bevor so etwas an die Öffentlichkeit kommt, muss schon viel geschehen. Japan hat auch viele schöne Seiten, das wollen wir nicht vergessen. Aber die japanische Gesellschaft ist noch mehr tabuisiert, mehr darauf bedacht, nach außen hin das Gesicht zu wahren. Und dass diese Thematik so aufgegriffen wird, zeigt, dass das ein Problem ist, das Ijime/Mobbing an den Schulen oder auch die Verschlossenheit des Hikikomori, das ebenfalls bei Jugendlichen einsetzt, die sich in ihrer Wohnung einschließen und gerade noch die Möglichkeit nutzen, sich über Onlineversand zu versorgen. Und natürlich sind die Eltern verzweifelt, sie wollen sie nicht fallen lassen und unterstützen sie, indem sie ihnen Essen vor die Tür stellen. Die Kinder öffnen nachts die Türe, stellen einmal die Wäsche raus und das war’s. Vielversprechende Zukunft sieht anders aus.

Welche Akzente setzt Ihr Festival in diesem Jahr? Ich beziehe mich zum Beispiel auf Ihren Gast Screaming Mad George. Er lebt in Osaka?
Wir legen nicht zum ersten Mal den Schwerpunkt auf Osaka, weil Osaka Hamburgs Partnerstadt ist und in diesem Jahr das fünfundzwanzigjährige Jubiläum dieser Städtepartnerschaft begangen wird. Wir zeigen einige Filme aus der Filmstadt Osaka. Screaming Mad George, ein international hochgeschätzter Special-Effect-Künstler, den wir in einem Sonderprogramm vorstellen, ist Dozent an Osakas University of Arts. Wir zeigen vor den Hauptfilmen stets kurze Osaka-Clips, die künstlerisch ausgestaltet sind und für Osakas Stadtwerbung eingesetzt werden. Mal sehen, ob auch das – außer unserem reichhaltigen filmischen Programm – unserem Publikum gefällt. Herzlich willkommen beim 15. Japan-Filmfest Hamburg!

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