Folkdays aren’t over… Emily Barker

Musik | Emily Barker: The Toerag Sessions

Emily Barker und The Toerag Sessions ist Songwriting pur ohne Beteiligung ihrer Bandprojekte The Red Clay Halo und Vena Portae: das neue Album bietet schlicht aber überzeugend Stimme, akustische Gitarre und Mundharmonika. TINA KAROLINA STAUNER hat es gehört

EmilyBarker.TheToeragSessions.Packshot600Diese Soloproduktion wurde direkt auf 2-Track-Tape in den Toerag Studios in London von Barker eingespielt und von Liam Watson prodziert. Die Toerag Studios arbeiten analog und mit 50er- and 60erjahre Equipment. Barker nahm live auf, überarbeitete die Stücke dann nicht mehr und verwendete so auch keine overdubs. Ihre Stärke ist reines, gekonntes Fingerpicking auf akustischer Gitarre.

Die Australierin, die in England lebt, ist vor den Toerag- Einspielungen ihren back catalogue durchgegangen und hat sich auf Songs ihrer Soloshows besonnen. Bewusst eingesetzte Einfachheit und wunderschöne Melodien können bezaubern mal mit kristalliner Klarheit, mal mit etwas angerauter Bluesstimmung in authentischem Folk. Barker sagt über das erarbeiten des Albummaterials: „It was like composing a set list for a gig – you think about mood, arc and flow and trying to keep your listener engaged.“ Aber natürlich nicht zum flüchtig gedankenlos konsumieren gedacht sind dabei die poetischen Texte, die aus ihrem breitgefächertem Beobachtungsspektrum gefiltert und transformiert sind und die dann mit erlesenen Melodien versehen ihre Wirkung entfalten. „If a picture paints a thousand words / then a song paints a thousand pictures…“ („Anywhere Away“)

| TINA KAROLINA STAUNER

Titelangaben
Emily Barker: „The Toerag Sessions“
(Everyone Sang/rough trade) 2015
Erwerben Sie diese CD bei Osiander

Ihre Meinung

Your email address will not be published.

Voriger Artikel

Milchbubis und Pornomodels

Nächster Artikel

Schwarzfüßler und Beurs

Weitere Artikel der Kategorie »Platte«

Klangkunstwerk ›Im Raum‹

Musik | Streichquartett von Dieter Schnebel Über hr2-Konzertsaal wird am 28.06.18 vom Hessischen Rundfunk ›Im Raum‹ gesendet, im Kontext von ›Stücke‹ (1954/55) und ›Erinnern – Wiederholen – Durcharbeiten‹ (2000-2007). Ein Stück von Dieter Schnebel (1930 – 2018), das bei der Musica Viva im Carl-Orff-Saal im Gasteig am 06.03.09 auch aufgeführt wurde. TINA KAROLINA STAUNER hörte das Konzert, beobachtete und notierte als Wortkunst einen freien Wort-Assoziationsraum zu Musik und Bühne.

Songs for all and none

Musik | Interview | marc moraire: Songs for all and none

Pünktlich zum Herbstbeginn erschien am 22. September das neue Album des Musikers marc moraire. Erst 2020 erschien mit dem musikalischen Drama »The Story of Robert Volant« sein Debütalbum. Jetzt legt er mit ›songs for all and none‹ nach und überrascht direkt mit einer Besonderheitt: Während er sich in seinem ersten Album zwei Musiker:innen für den Gesang mit ins Boot genommen hatte, singt marc nun selbst. Spoiler: Das kann sich sehen bzw. hören lassen! Von den Texten, über die Instrumente und Aufnahmen, bis hin zu den Fotografien, die die herbstliche Stimmung des Albums unterstreichen, entstammt das Projekt damit komplett marc moraires Feder. SARAH SCHMITTINGER traf den Musiker auf einen Tee an einem seiner Lieblingsplätze, einer Parkbank, um über das Gewicht der Welt zu sprechen.

Folkdays… ›Sisaret‹ mit mystischen und mytischen Gestalten

Musik | Suden Aika: Sisaret In mehreren Chören und Bands haben vier skandinavische Folk-Musikerinnen Erfahrungen gesammelt und sind seit 15 Jahren auch Suden Aika. ›Zeit der Wölfe‹ bedeutet dieser Name. Sie spielen moderne Folkmusik, die sich auf das finnische Epos Kalevala bezieht. Von TINA KAROLINA STAUNER

Love & Happiness: New Album Reviews

Music | Bittles’ Magazine: The music column from the end of the world This week I will be highlighting some albums which may just make your hearts go aflutter and your feet do little leaps of joy. With Winter preparing to nestle down for a good long rest there is a string of new records coming out which will put a spring in anybody’s step. We have some lush house sounds from Strictly Rhythm and John Tejada, the disco-tinged indie of Franz Ferdinand, the lovelorn acoustics from Robert Earl Thomas, and lots more. By JOHN BITTLES

Still Lost Inside The Velvet Trail: March New Album Reviews Pt. 2.

Music | Bittles‘ Magazine Have you heard the new Madonna record yet? Terrible! The entire time I was listening to it the only thing I could think was »That poor woman!«. Whoever advised her that songs like Bitch I’m Madonna were a good idea deserves to be locked in a room with Mark Ronson for an entire day. Luckily there is some fantastic new music out there which more than makes up for the inane racket created by the Peter Pan of pop. By JOHN BITTLES