Lyrik | Axel Görlach: Zwei Gedichte
gegen das streunen
gegen
das atemkalksein brauchen wir entzündung
versfäden gordisch gewirkt zur brücke ins weltall
die stadt geschlagen in sternenfilz noch wäscht
uns der fluss die sevofluranprogramme aus dem
blut
mit seinen flossenstrahlen gelassen am grund
steht ein schwarm friedfische + lenkt
den tieferen strom des bewusstseins kunstvoll
ins offene dass wir trommeln hören out of schmela
die leblose hasenpfote – – ihre krallen im rücken
reißen
spiel mir das lied
zerstäubt
als himbeerpulver am abendhimmel über dem
ehrenmal
darunter die doldenskelette des bärenklaus
verkrallt
ins graue leuchtender taubendreck wie grobe
brocken von feindschnee auf bronze sing mir
von helden + herkunft ein lied das trügt bis es
trägt
deiner ahnen gewicht ich hab nur das malmen
des kiefers geerbt den man meinem großvater
wegschoss ins russische jede wortformung seitdem
ein phantom schmerz doch ich sah dich moskau +
deine
aufschneiende schönheit die flocken so zärtlich
hebt niemand sie auf mit den wimpern
| AXEL GÖRLACH
Axel Görlach, geb. 1966, lebt und arbeitet in Nürnberg