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Vom Geschick des Bootswächters

TITEL-Textfeld | Wolf Senff: Vom Geschick des Bootswächters

Das wäre Melken fremd gewesen, diese endlosen flachen Becken im Sand, in denen Wasser verdunstet und sich in großem Maßstab Salz ablagert, ein großzügiges Geschenk der Natur, das der Mensch sich für seine Zwecke nutzbar machte, als Melken längst nicht mehr auf Erden wandelte.

Vor einem halben Jahrhundert war Guerrero Negro ein beschaulicher Ort gewesen, die Salzproduktion, wenngleich bereits der weltweit führende Standort, war überschaubar, erst in den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die Abläufe den neuesten Standards effektiver und profitabler industrialisierter Prozesse angepaßt, Bagger und endlose Förderbänder transportierten das Salz, in gigantischen Speichern wurde es gelagert, an den Hafenanlagen warteten Frachtschiffe, die Zeit verdichtete sich in unerhörtem Tempo, eine gottverlassene Region wurde umgestaltet, das Maschinenwesen griff erbarmungslos um sich, die Dimensionen unvorstellbar für unseren Melken.

Der Produzent ESSA, Mexiko, zu neunundvierzig Prozent im Besitz von Mitsubishi, war international verankert, ein Global Player zu Zeiten des Neoliberalismus.

Mitsubishi drängte auf Expansion, sagte Sut, ausgehendes zwanzigstes Jahrhundert, sagte er, die zwingende Logik des Kapitals, das sei nicht Gegenstand dieser Erzählung, Niederkalifornien war dünn besiedelt, Entwürfe für erweiterte Hafenanlagen an der San Ignacio lagen vor, Wachstum und Fortschritt beschleunigten sich, Abläufe wurden automatisiert, und diesem Momentum zum Trotz waren Projekte in Auftrag gegeben, zu untersuchen, wie sich die Produktionsanlagen auf das Habitat des Grauwals auswirken würden.

Das sei, mit Verlaub, der Pferdefuß gewesen, erklärte Sut schmunzelnd, seine Männer waren ganz Ohr, der Pferdefuß des Satans, sagte er, die Sache hatte einen Haken, es gab Einwände, gab Proteste, die Wogen schlugen hoch, und dieses Habitat blieb für menschliche Eingriffe tabu, denn der mexikanische Staat, der über einundfünfzig Prozent von ESSA verfügte, eine knappe Mehrheit, aber eben eine Mehrheit, legte ein Veto ein, eine spannende Geschichte, doch das, versicherte Sut, sei nicht Gegenstand seiner Erzählung.

All das sei Melken unbekannt gewesen, sagte Sut, keine Frage, wie hätte er davon wissen sollen, es herrschten andere Zeiten, sei’s drum. Ob man überhaupt Salz gewann in diesen Regionen, war Melken nicht wichtig zu wissen, jedenfalls gab es zu seinen Lebzeiten keinerlei industrialisierten Abbau, so viel ist sicher, sagte Sut, die Menschen, so gierig, so unersättlich, sie drängten in nicht überschaubarer Zahl in nördlichere Regionen, zu den kalifornischen Goldminen.

Melken fuhr das zweite Mal auf Scammons ›Boston‹, ein junger Mann, kaum zwanzig, vielleicht nicht der Hellste, doch auf ihn war Verlaß, er ging dem Bootsmann zur Hand, war verantwortlich für die Instandhaltung von Segeln, Tauwerk und Anker; und selbstverständlich begegnete er Gramner, sie konnten sich gar nicht aus dem Weg gehen. Doch sie seien einander nicht bekannt gewesen, sagte Sut, er erinnere sich nicht, daß sie miteinander geredet hätten. Auf engstem Raum, bekräftigte er lächelnd, seien sie aneinander vorbeigelaufen – so etwas geschehe allerdings selten, und nein, erklären könne er das nicht.

Die drei, vier Jahrzehnte amerikanischen Walfangs hatten eingesetzt, San Francisco war sein bedeutender pazifischer Hafen, sagte Sut, doch Walfang blieb ein kurzer Abschnitt in der Geschichte der Vereinigten Staaten, die rastlos expansiv auftraten, immer schon, unerklärlich gewalttätig, immer schon, man ging über Leichen, der unvoreingenommene Betrachter reibt sich entsetzt die Augen.

Die indigene Bevölkerung, sagte Sut, sei binnen kürzester Frist ausgerottet worden, von Integration keine Rede, tabula rasa, die Einwanderer hätten ganze Arbeit geleistet, binnen weniger Jahrzehnte eröffnete sich die Nation die Option zur Weltmacht, America first, dieser Staat setzt sich allerhöchste Ziele, und wo gehobelt wird, man weiß es, fallen Späne. Kollateralschäden werde man das nennen – im Gefolge der Kriege in Afghanistan, der Invasionen in den Irak, des Krieges gegen Libyen gebe die Sprache dem üblen Geschehen einen noblen Anstrich, von alters her  sei sie ein Instrument von Macht und Herrschaft, doch in dieser Erzählung, sagte Sut, spiele das keine Rolle.

In der vergangenen Saison sei die ›Boston‹ weit bis zu den südlichen Lagunen Niederkaliforniens und zur Bahia Magdalena gesegelt, sagte Sut, doch diesmal hatte Scammon Hinweise auf die nördlichen Lagunen San Ignacio und Ojo de Liebre erhalten, sie hatten eine anstrengende Suche hinter sich.

Nun lagen sie vor den Lagunen, sie rechneten auf hohe Erträge und waren guter Dinge. Mahorner und Gramner hatten die Ojo de Liebre von der Landseite erkundet und von zahllosen Exemplaren Grauwal berichtet, die Stimmung konnte besser nicht sein.

Scammon war mit der ›Boston‹ eine knappe Meile nordwärts gesegelt, wo ein Wrack lag, das er sich ansehen wollte. Melken hatte er als Wächter bei den Schaluppen zurückgelassen, die in der Lagune vertäut gleich hinter dem Einlaß lagen.

Melken hatte sich nicht danach gedrängt, erklärte Sut, doch Scammon wollte die Boote nicht unbewacht wissen, denn sollten sie trotz allem verlorengehen, könne er den Walfang vergessen, und weshalb nicht den Melken zurücklassen, einen eigenwilligen Kerl, der nicht immer einfach zu handhaben war, und außerdem ein schmucker junger Mann, schlank, schwarzes Haar, indianischer Herkunft, er mochte in der Stadt rassistischen Übergriffen ausgesetzt sein, die Stadt war ein gefährlicher Ort, sich aufzuhalten.

Melken war sich nicht grün mit Eldin, sagte Sut, da schien eine Frau aus der Stadt im Spiel, doch Sut kannte keine Details, er konnte ihn gut leiden. Zuweilen fällt dein Blick auf Menschen, und du wirst unvermittelt auf eine unscheinbare Eleganz ihrer Bewegung aufmerksam, auf einen flüchtigen Ausdruck ihres Gesichts, oder vielleicht nur daß eine Stimme in deinem Ohr nachklingt. Du erschrickst und merkst augenblicklich, sagte Sut – der oft vom Hölzchen aufs Stöckchen kam –, wie kraß eine Reproduktion in Bild oder Ton die lebendige Vielfalt erstickt. Sei’s drum, ergänzte er lächelnd, wir drehen hier keinen Film.

Was das sei, ein Film, fragte sich Bildoon.

Bei den Schaluppen, sagte Sut, werde sich Scammon gedacht haben, wäre Melken aufgehoben und ginge niemandem aufs Gemüt.

Doch Melken sei nicht von dieser Welt, sagte Sut, und ihn wundere nicht im geringsten, wie es Melken erging.

Jeder Tag sei ein neuer Tag, wisse Melken, und habe seinen eigenen Charakter, der Tag sei ein lebendiger Organismus, ein Individuum, das morgens erwache und sich abends ins Dunkel der Nacht auflöse. Die menschliche Seele wachse bei jedem Erwachen neu in den Tag hinein, und ebenso setze der Tag sich Stück für Stück zusammen, was wisse denn der Mensch, die Wirklichkeit des Alltags sei kompliziert.

Was sei das jetzt, fragte Harmat, wovon rede er.

Hör einfach zu, sagte Bilddon.

Ruhe, zischte Thimbleman.

Die menschliche Seele entfalte sich, wisse Melken, sie bahne sich den Weg und suche ihren Ort; denn es sei wichtig, sich für den Tag zu öffnen, Stunde für Stunde, es sei wichtig, Vertrauen zu fassen, Vertrauen in den Tag, bekanntlich nähre sich der Tag von Vertrauen, das Skelett des Tages kräftige sich und bilde einen Leib aus. So denke Melken, sagte Sut.

An den besseren Tagen werde dir ein Tag zum Freund. Letztlich jedoch sei einerlei, glaube Melken, ob ein Tag sperrig sei wie dichtes Gestrüpp, undurchlässig, ob er eine Wüste sei, öde und leer, oder in vertrauten Rhythmen schwanke wie eine Brigg auf dem Meer. Auf keinen Fall, glaube er, dürfe man sich gegen den Tag verschließen oder ängstlich zurückweichen. Die Seele blühe auf, glaube Melken, sie spiegele sich in den Farben des Tages und ziehe sich erschöpft zurück, sobald der Abend anbreche und die Farben einsammle – aus diesem Wechselspiel zögen alle Seiten ihren Gewinn.

So sei Melken, sagte Sut, ein eigenwilliger Charakter und deshalb guter Stimmung, als er bei den Schaluppen zurückblieb, und hatte noch vor, ein Stück landeinwärts zu  rudern.

Ein schräger Vogel, dachte sich London.

Doch zunächst lag er am Strand, sagte Sut. Nichts regte sich, die Luft war warm und mild, als hätte die Zeit aufgehört zu vergehen. Gegen Mittag zu ließ der Wind nach, der Himmel zeigte sich blau von Horizont zu Horizont, man hätte ein Gemälde anfertigen mögen.

Melken streckte Arme und Beine lang von sich, diese Freiheit hatte er nicht alle Tage, das Gefühl war unvergleichlich, er hätte stundenlang so liegen können. Nein, er mochte nicht aufstehen, weshalb auch, dieser Tag gehörte ihm allein.

Endlich erhob er sich und ging leicht, als würde er schweben, die wenigen Schritte zu den Schaluppen, der Sand wärmte seine Füße – es gibt diese Augenblicke, versicherte Sut, die keine Wünsche offen lassen.

Sie seien ein Nährboden tödlicher Gefahren, überlegte London.

Man müsse argwöhnisch bleiben, mahnte Thimbleman.

Unbedingt, sagte Bildoon.

Melken löste eine Schaluppe aus den Knoten, stellte den Mast auf, setzte das Segel und ließ sich von leichten Brisen landein treiben. Es sei ein anderes Gefühl, sagte er sich, auf dem Wasser zu sein als auf dem Festland.

Ein Idyll, sagte Sut. Melken sah Wale neben der Schaluppe schwimmen, unauffällige, Respekt gebietende Lebewesen, mußte man sie nicht bewundern. Landein, dort wo das Wasser tiefer war, tauchten einzelne Wale und zeigten ihre mächtige Fluke – der bloße Anblick der Natur überwältigt.

Der Nachmittag wurde mild, die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen, sagte Sut. Melken lenkte die Schaluppe wieder zum Ozean hin, und sein Entsetzen war groß, als er sich seinem Aufenthalt am Strand näherte, und die übrigen Schaluppen waren verschwunden.

Was war geschehen? War Scammon zurückgekehrt und die Männer waren noch einmal mit den Schaluppen aufgebrochen?

Nun ging Melken alles zu langsam, sagte Sut, seine Welt hatte einen Riß, versteht ihr das, nichts mehr fügte sich, Abgründe taten sich auf. Trotz allem blieb der Wind lau, und Melken in seiner Verzweiflung griff zu den Rudern, doch die Schaluppe glitt nicht schneller über die See, die Dinge schienen gefroren, erstarrt, gelähmt, indes für Melken eine Welt einbrach.

Am Strand war allein der Pflock, an dem die Schaluppen vertäut gewesen waren. Nirgends ein Stück Seil. Melken lenkte sein Boot zum Meer. In der Kreuzsee im Einlaß schwankte es beträchtlich, Melken geriet in Gefahr, doch der Wind stand günstig und trieb ihn hinaus.

Ein gutes Stück nördlich sah er die Boston vor dem Wrack liegen, die Männer liefen eifrig umher.

Die Schatten draußen auf dem Meer? Waren das seine Schaluppen und trieben dort auf den Wogen? Unmöglich zu sagen.

Der Wind blies kräftig, doch so verzweifelt Melken auch suchte, es blieb lediglich eine einzige Schaluppe, die zögerlich zwischen den Wellenbergen auf- und abrollte und sich, gefährlich genug, von Melken einholen ließ, ihm standen Tränen in den Augen.

Als er zum Strand zurückkehrte, war er außer Atem. Unter Einsatz seines Lebens hatte er dem Ozean eine Schaluppe entrissen.

So sei es Melken ergangen, sagte Sut, so etwas spreche sich herum, die meisten, vermute er, würden davon gehört haben. Melken habe sich leicht ausrechnen können, daß die Mannschaft außer sich sein würde über den Verlust zweier Schaluppen, und so kam es.

Eldin tobte und hieß Melken unverzüglich in Ketten legen. Auch Scammon war verärgert, sagte Sut, so verärgert, daß er Jahre später nicht vergaß, dieses Mißgeschick des Bootswächters in seinen ausführlichen Aufzeichnungen zu erwähnen.

Scammon kommandierte ein halbes Dutzend seiner Leute unverzüglich zum Strand, denn die Flut setzte ein, es galt zu retten, was zu retten war, es stand auf Messers Schneide, und Scammon hoffte, die zwei restlichen Schaluppen würden über kurz oder lang angetrieben.

Da gab es nichts zu deuteln, sagte Sut. Melken hatte die gesamte Unternehmung gefährdet, war ihm das überhaupt klar, und er konnte nicht darauf rechnen, sagte Sut, daß jemand für ihn ein Wort einlegen würde, so weit war es gekommen, ausgespielt, die Männer wollten nichts von ihm wissen.

Für Melken war keine Hoffnung, sagte Sut.

Doch ich bin abgekommen – mit diesen Worten schloß er seine Erzählung –, denn ursprünglich, wer hätte das nicht bemerkt, hatte ich von Gramner erzählen wollen, und Gramner sei wahrhaft ein Mann voller Geheimnisse.

Verstöße gegen die Disziplin und Nachlässigkeiten werden angemessen bestraft, ergänzte Sut, das muß ich euch genau erklären, wenngleich euch vieles bekannt ist. Das Strafmaß festzusetzen, sagte er, obliegt dem Kapitän. Es gibt harte Strafen, etwa daß die Daumen über dem Kopf zusammengebunden werden oder daß ein Delinquent in Ketten gelegt wird. Schläge mit der neunschwänzigen Katze sind schmerzhaft, es gibt Abstufungen, bisweilen bleibt es  bei einem einzigen symbolischen Schlag, und das war es dann – schließlich muß man auf dem Walfänger noch eine lange Zeit miteinander auskommen, versteht ihr. Außerdem macht es einen beträchtlichen Unterschied, ob der Schlag gegen die nackte Haut oder auf die Kleidung geführt wird.

Scammon ist ein moderater Kapitän, sagte Sut, das Auspeitschen war generell seit Mitte des Jahrhunderts gesetzlich verboten, und daran würde Scammon sich  halten. Wie weit aber Eldin damit konform ginge, das könne niemand vorhersagen, Eldin neige zum Jähzorn.

Auch daß ein mißliebiger Seemann ausgesetzt wurde, kam vor. Wurde so etwas jedoch ruchbar, konnte es geahndet werden. Der Kapitän der ›Betsy Williams‹ wurde im Jahr 1858 zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, weil er einen Seemann auf den Galapagos ausgesetzt hatte. Der Kapitän der ›Beaver‹ wurde 1845 sogar mit Gefängnis bestraft; er hatte zwei Seemänner auf Rotuma, einer Fiji-Insel, zurückgelassen. Ihr seht, sagte Sut, die Seefahrt hat ihre Regeln, und alles hat seine Ordnung.

| WOLF SENFF

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