Roman | T.C. Boyle: Die Terranauten Vier Männer, vier Frauen, für zwei Jahre eingepfercht auf engstem Raum: Das ist die neue Thematik des amerikanischen Schriftstellers T. C. Boyle und für ihn ein Grund, einen über 600 Seiten dicken Roman zu verfassen. Das reale Vorbild: Biosphäre 2 in Arizona, das nach zwei erfolglosen Versuchen, ein selbst erhaltendes Ökosystem zu erschaffen, als gescheitert betrachtet wurde. Ergeht es Boyles Roman Die Terranauten letzten Endes genauso? Von TANJA LINDAUER
Gesellschaft | Marceline Loridan-Ivens: Und du bist nicht zurückgekommen Sie lesen gerne in der Bahn oder im Bus auf dem Weg zur Arbeit? Und das kleine »Büchelchen« mit den 110 Seiten scheint Ihnen eine gute Lektüre zu sein? Vielleicht überdenken Sie dies noch einmal, oder weinen Sie gerne in der Öffentlichkeit? TANJA LINDAUER über Marceline Loridan-Ivens Roman ›Und du bist nicht zurückgekommen‹.
Roman | Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen Lange Zeit waren sie mit ihren Zelten dort: am Berliner Oranienplatz. Jenny Erpenbeck widmet sich in ihrem Roman den Flüchtlingen und beschreitet damit neue Pfade. Intensive Recherchearbeiten und Gespräche mit Betroffenen gingen diesem Roman voraus. Das Ergebnis: ein Buch, das wachrüttelt, tief bewegt und doch etwas verärgert. Jenny Erpenbecks ›Gehen, ging, gegangen‹ – rezensiert von TANJA LINDAUER
Roman | Wolfgang Bortlik: Arme Ritter Wir schreiben das Jahr 1974: Kommunen, freie Liebe und der Kampf gegen das System stehen bei vielen Jugendlichen an der Tagesordnung. So geht es auch einer Vierer-WG, die für den politischen Zweck eine Kreissparkasse in Oberbayern überfällt. Doch was nun? Bis sie sich entscheiden, verstecken sie das Geld erst einmal bei Oma. Aber dann ist das Geld weg, samt einem der Bewohner. Die Gruppe trennt sich, jedoch ist damit die Sache noch lange nicht erledigt. Denn bis in das Jahr 2010 wirft das Ereignis seine Schatten … Bortliks neuer Roman ›Arme Ritter‹ über alternde
Roman | Daniel Kehlmann: F Daniel Kehlmann: F – eine Frage steht zugleich am Anfang im Raum. Wofür steht das »F«? Der Autor selbst bietet verschiedene Vorschläge in seinem Roman an: Familie Friedland. Finanzkrise. Fatum. Fälschung. Mit der Vermessung der Welt (2005) wurde Kehlmann weltweit bekannt, an diesen Erfolg anzuknüpfen, ist alles andere als leicht. Ist dem Autor mit F nun der nächste große Wurf gelungen? Von TANJA LINDAUER
Roman | Eberhard Rathgeb: Kein Paar wie wir Ein ungleiches gleiches Paar: zwei Schwestern, Ruth und Vika, ein gemeinsames Leben und eine tiefverbundene Liebe zueinander. Liebe hat viele Gesichter und ist vielmehr als die zwischen einem Liebespaar. Rathgeb erzählt von einer innigen Geschwisterliebe: Die eine ist etwas klüger, die andere etwas hübscher. Wie ein Ehepaar haben sie alles geteilt, für immer vereint, bis dass der Tod sie scheidet. In Kein Paar wie wir erzählen sie davon. Von TANJA LINDAUER
Roman | Debüt | Stefanie de Valesco: Tigermilch Mariacron, Milch und Maracujasaft – Tigermilch, das ist das Wahlgetränk der pubertierenden Ich-Erzählerin Nini und ihrer besten Freundin Jameelah. Sie trinken sich Mut an, Mut für die Welt und das Leben. Derbe, aufrüttelnd, sanft, verstörend, vielschichtig: Stefanie de Valescos Debütroman Tigermilch ist vieles, doch sicherlich nichts für zartbesaitete Gemüter. Aber allemal lesenswert. Von TANJA LINDAUER
Kurzprosa | Jonathan Franzen: Weiter weg 21 recht unterschiedliche Texte vereinen sich in Jonathan Franzens Essayband Weiter weg, und doch verbindet sie fast alle etwas miteinander – die Gedanken an den 2008 verstorbenen Freund und Autor David Foster Wallace. Aber auch die Liebe spielt eine Rolle, die Liebe zur Literatur, zu einer Frau oder zu Vögeln (Franzens große Leidenschaft). Der Autor gewährt tiefe Einblicke und lädt ein, über sich und das Leben zu reflektieren. Von TANJA LINDAUER
Kulturbuch | William Blades: Bücherfeinde Heutzutage wird immer wieder behauptet, Bücher seien vom Aussterben bedroht, denn das Internet und E-Books seien die Bücher von Morgen. Zwar kannte vor gut hundert Jahren der Bücherliebhaber William Blades weder das Internet noch E-Books, doch waren Bücher nicht weniger bedroht. Schon damals waren die Feinde zahlreich: Feuer, Wasser, Gas, Hitze, Staub, Vernachlässigung, Ignoranz und Engstirnigkeit. William Blades Bücherfeinde – gelesen von TANJA LINDAUER
Roman | Philippe Besson: Venice Beach Venice Beach– das ist – wenigestens zum größten Teil – der Handlungsort des Romans des französischen Schriftstellers Philippe Besson. Venice Beach – ein Ort mit großer Anziehungskraft: Touristen, Musiker, Straßenkünstler, aber auch Trinker und Junkies tummeln sich hier. Ein idealer Ort, um im Trubel unterzutauchen. Hier entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, die sich gegen ihre Gefühle nicht wehren können. Und auch nicht wollen. Erst vier Jahre nach dem Erscheinen in Frankreich liegt nun endlich auch die deutsche Übersetzung vor. Rezensiert von TANJA LINDAUER