Menschen | Zum Tod der großen Schauspielerin Jeanne Moreau 2003 hatte Jeanne Moreau (halb im Scherz) einen künstlerischen Wunsch geäußert, der sich allerdings nie erfüllt hat: »Shakespeares Lear. Den spiele ich, wenn ich achtzig bin!« Von PETER MOHR
Menschen | Zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Sten Nadolny »Nun sind wir im Bett, ich so mehr theoretisch, der Junge aber richtig, mit Flanellnachthemd und unter dem Plumeau. Er ist so müde, dass er sofort einschläft. Das ist jetzt ein spannender Moment: Schlafe ich auch ein, schlafe ich seinen Schlaf, träume ich seine Träume oder eigene?« Diese Gedanken gehen dem pensionierten Richter Wilhelm Weitling durch den Kopf – Hauptfigur in Sten Nadolnys letztem Roman ›Weitlings Sommerfrische‹ (2012). Ein Porträt von PETER MOHR
Roman | Silvio Blatter: Die Unverbesserlichen Gastwirten und Frisören sagt man nach, dass sie gute Zuhörer sind und sich in fremden Lebensläufen gut auskennen. »Ich lösche das Licht, ich bin der Letzte, der die Bar verlässt und nach Hause fährt.« Jonas Alberding, der Protagonist in Silvio Blatters neuem Roman Die Unverbesserlichen, führt mit großer Leidenschaft die Sportbar »Tangente« im Dunstkreis des Flughafens Kloten. Von PETER MOHR
Menschen | Zum 90. Geburtstag des Schriftstellers Ludwig Harig am 18. Juli* »Sie haben dazu beigetragen, das Bild des Saarlandes nach innen und außen zu prägen. Gerne erinnern wir uns daran, dass wir uns der guten saarländischen Art zu leben und zu denken besonders durch Sie bewusst geworden sind“, hieß es vor fünf Jahren in einem Geburtstagsbrief des saarländischen Kulturministers Kulturminister Ulrich Commerçon an Ludwig Harig. Von PETER MOHR
Menschen | Zum 125. Geburtstag des Schriftstellers, Philosophen und Kunstkritikers Walter Benjamin am 15. Juli »Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh‘ ich wieder aus.« Wilhelm Müllers Verszeile, die in Schuberts ›Winterreise‹ eingeflossen ist, könnte leitmotivisch über Walter Benjamins Leben stehen. Fremd blieb ihm seine großbürgerliche Herkunft, in die er einzog – ebenso fremd war ihm der faschistische Ungeist, der ihn 1940 in den Selbstmord trieb. Von PETER MOHR
Menschen | Zum 85. Geburtstag des Georg-Büchner-Preisträgers Jürgen Becker Als »eine maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie« wurde Jürgen Becker vor drei Jahren völlig zu Recht bezeichnet, als ihm der Georg-Büchner-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung Deutschlands, verliehen wurde. Von PETER MOHR
Roman | Eduardo Mendoza: Das dunkle Ende des Laufstegs Am 20. April erhielt der katalanische Schriftsteller Eduardo Mendoza aus den Händen von Spaniens König Felipe den mit 125000 Euro dotierten Cervantes-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt, für sein Lebenswerk überreicht. Seit der Veröffentlichung seines Romans ›Die Stadt der Wunder‹ (1986) erfreut sich der 74-Jährige Mendoza auch hierzulande einer respektablen Lesergemeinde. Jetzt ist ›Das dunkle Ende des Laufstegs‹ erschienen. Von PETER MOHR
Menschen | Zum Tode des Schriftstellers Peter Härtling Er war vielseitig wie kaum ein anderer Schriftsteller seiner Generation. Er schrieb Romane, Gedichte, Essays, Kinder- und Jugendbücher sowie exzellente Künstlerbiografien. Gestern ist Peter Härtling im Alter von 83 Jahren in Rüsselsheim gestorben. Von PETER MOHR
Menschen | Zum 90. Geburtstag der Schauspielerin Gina Lollobrigida am 4. Juli »Den Rummel habe ich zu lange mitgemacht! Jetzt meide ich ihn. Deshalb bin ich so gern in Pietrasanta in der Toskana«, hatte die Schauspielerin Gina Lollobrigida erklärt, die vor zehn Jahren noch einmal für ein kräftiges Rascheln im Blätterwald sorgte. Die angekündigte Hochzeit mit dem 34 Jahre jüngeren spanischen Unternehmer Javier Rigau platzte dann aber doch. Von PETER MOHR
Menschen | Zum 50. Todestag des Schriftstellers Oskar Maria Graf am 28. Juni »Ja, glauben sie vielleicht, ich höre mir ihren Quatsch stundenlang kostenlos an?« Hemdsärmelig und burschikos, mutig und geradlinig wies der Schriftsteller Oskar Maria Graf nach einigen Maß Bier und einer deftigen Portion Schmalznudeln in einem Münchener Wirtshaus Ende der 1920er Jahre bei einem Treffen den späteren »Führer« Adolf Hitler in die Schranken. Von PETER MOHR