Gesellschaft | Engelhardt: Völlig utopisch / Harvey u. Robinson: Einfach die Welt verändern Dass ein anderes Leben möglich ist, ahnte sie irgendwie – wie das konkret aussehen könnte, erfuhr SUSAN GAMPER in der Aufsatzsammlung der Weltreporter: ›Völlig utopisch‹.
Gesellschaft | Karin Kneissl: Mein Naher Osten Wenn deutsche Auslandskorrespondenten, besonders solche mit Standort Nahost, anfangen, ihre privaten Befindlichkeiten auszupacken, ist meist Vorsicht geboten. Allzu oft dienen Reisestrapazen oder Hotelprobleme dazu, komplexere Sachverhalte zu überdecken. Ganz anders in Karin Kneissls ›Mein Naher Osten‹, obwohl es sich auch hier um eine sehr persönliche Beziehung zu einer ganzen Region handelt. Von PETER BLASTENBREI
Gesellschaft | Thilo Sarrazin: Der neue Tugendterror Vor vier Jahren schaffte sich Deutschland ab, blieb aber immerhin lebendig genug, um zwei Jahre später zu erfahren, dass Wunschdenken uns in die Krise geführt hat. Nun klappert ein neues Gespenst bedrohlich mit bleichem Gebein. Eine veritable Schreckensherrschaft tobt um uns. Durch Tugend. Thilo Sarrazin ruft mit ›Der neue Tugendterror. Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland‹ wieder zu einem Kreuzzug auf und erweist sich als ganz und gar unbelehrbar. Von MAGALI HEISSLER
Menschen | Andreas Altmann: Verdammtes Land Palästina und die Palästinenser erleben augenblicklich einen Boom. Zahlreiche Bücher und Medienberichte sprechen plötzlich aus, was zumindest in Deutschland und auf Deutsch lange Zeit tabu gewesen war. So wichtig und begrüßenswert das ist, so liegt doch ebenso auf der Hand, dass nicht alle Resultate eines Booms befriedigend ausfallen. Gerade hat der bekannte Reisejournalist Andreas Altmann seine Sicht der Dinge unter dem Titel ›Verdammtes Land‹ veröffentlicht. Von PETER BLASTENBREI
Gesellschaft | Marc Engelhardt: Heiliger Krieg – heiliger Profit Vor Somalia ist die Bundesmarine präsent, in Darfur und im Südsudan die Bundeswehr zu Land, seit neuestem auch in Mali. Geht es nach Frau von der Leyen wird sie demnächst auch in der Zentralafrikanischen Republik aktiv werden. Warum das am Ende sogar nötig sein könnte, will uns Marc Engelhardt in »Heiliger Krieg, heiliger Profit« sagen. Von PETER BLASTENBREI
Gesellschaft | Bingel / Belz: Israel kontrovers Die evangelischen Kirchen in Deutschland sind für ihre Israelfreundlichkeit bekannt, die oft jede kritische Distanz zur aktuellen zionistischen Politik von Aggression und Repression vermissen lässt. Das ist ärgerlich für alle, die sich für einen gerechten Frieden im Nahen Osten einsetzen, der auch die Interessen der Palästinenser berücksichtigt. Die beiden Theologen Peter Bingel (Königswinter) und Wilfried Belz (Wilhelmsfeld) führen in Israel kontrovers die Israelnähe der organisierten deutschen Protestanten auf spezifisch theologische Weichenstellungen zurück. Von PETER BLASTENBREI
Kulturbuch | Pankaj Mishra: Aus den Ruinen des Empires Die koloniale Ausbreitung Europas (und der USA) über die ganze Welt im 19. Jahrhundert mag einem in der Schule oder an der Universität begegnet sein. Die brutale Herrschaftspraxis des Kolonialismus ist aber nirgends Inhalt des Lehrplans. Und schon gar nicht die überaus mühselige politische und geistige Befreiung der farbigen Völker. Der indische Wissenschaftler und Essayist Pankaj Mishra stellt einige der wichtigsten Vorläufer dieser Befreiung in Aus den Ruinen des Empires vor. Von PETER BLASTENBREI
Sachbuch | Imad Mustafa: Der Politische Islam Seit etwa dreißig Jahren machen sich im Nahen Osten Parteien und Massenbewegungen bemerkbar, die sich explizit auf den Islam als Richtschnur für politisches Handeln beziehen. Vom Westen misstrauisch beäugt und in der Regel als Rückfall in die Vormoderne gewertet, haben islamistische Parteien im sogenannten Arabischen Frühling von 2011 breite Zustimmung in der Bevölkerung erfahren und sind in Tunesien und kurzzeitig auch in Ägypten zu Regierungsparteien geworden. Imad Mustafa stellt in Politischer Islam vier von ihnen vor. Von PETER BLASTENBREI
Menschen | Egon Krenz (Hg.): Walter Ulbricht Auf der Liste der meistgehassten Politiker der ehemaligen DDR steht auch heute noch der erste Staats- und Parteichef Walter Ulbricht (1893-1973) weit oben. Dementsprechend blieb sein doppeltes Jubiläum, Geburts- und Todestag, in den deutschen Medien so gut wie unbeachtet. Egon Krenz, 1989 für kurze Zeit Staatsvorsitzender der DDR und damit übernächster Nachfolger Ulbrichts, erinnert an diese Jahrestage mit dem Band Walter Ulbricht. Von PETER BLASTENBREI
Sachbuch | Oliver Lubrich (Hg.): John F. Kennedy – Unter Deutschen Vor fünfzig Jahren, im Juni 1963 besuchte US-Präsident John F. Kennedy die Bundesrepublik. Von diesem Besuch ist der Abstecher nach Berlin die denkwürdigste Episode geblieben. Die Reise war der letzte Besuch Kennedys in Deutschland, denn schon im November des selben Jahres wurde er ermordet. Sie war aber keineswegs sein erster Aufenthalt bei uns. Als junger Mann war Kennedy nicht weniger als drei Mal in Deutschland gewesen. Oliver Lubrich hat jetzt die Selbstzeugnisse Kennedys von seinen Reisen 1937, 1939 und 1945 unter dem Titel John F. Kennedy – Unter Deutschen zusammengestellt. Von