Roman | Christoph Keller: Übers Meer In Christoph Kellers aktuellem Roman ›Übers Meer‹ kreuzen sich auf dem Wasser die Wege von Arm und Reich, der Wanderungsstrom von Afrika ins sichere Europa reißt nicht ab, der Kampf der Religionen eskaliert. Und dazwischen zeigt eine Staatsmacht Panikreaktionen. Diesen Roman nach historischen Ereignissen »mit freier Sicht aufs Mittelmeer« – im Schweizer Rotpunktverlag erschienen – hat HUBERT HOLZMANN gelesen.
Roman | Pier Paolo Pasolini: Ragazzi di vita Klaus Wagenbach hat zum 50-jährigen Verlagsjubiläum letztes Jahr Pier Paolo Pasolinis Ragazzi di Vita in einer Neuauflage herausgebracht. – TITEL kulturmagazin gratuliert dem »Verlag mit der Tür nach Italien«. Von HUBERT HOLZMANN
Lyrik | Marco Tschirpke: Gedichte – Band 1 Marco Tschirpke, der uns als satirischer Musikkabarettist bekannt ist, hat mit seinen Soloprogrammen unter anderem den Deutschen Kabarettpreis 2007 erhalten. Seit kurzem gibt es die ›Gedichte Band 1‹ (2012) im Verlag André Thiele – ein ambitioniertes Projekt. Und nun hat Tschirpke nachgelegt: Seine Gedichte sind als Hörbuch erschienen – ›Schiffe tuten auf dem Meer‹ – und werden von keinem anderen als Harry Rowohlt gelesen. HUBERT HOLZMANN hat in die CD reingehört und nebenbei im Gedichtband geblättert.
Roman | Simone Lappert: Wurfschatten Der jungen Schweizer Autorin Simone Lappert ist eine besondere Lovestory gelungen. In ihrem Debütroman ›Wurfschatten‹ erzählt sie uns von der Ambivalenz von Liebe und Tod auf eine sehr erfrischend doppelsinnige, stellenweise sogar humoreske Art. Von HUBERT HOLZMANN
Roman | Eduardo Halfon: Der polnische Boxer Südamerikanische Erzähler erzählen phantastische Geschichten wie Jorge Luis Borges, spielen mit Autobiografie wie Mario Vargas Llosa oder experimentieren mit der Struktur des Romans, wie man es von Julio Cortázar oder Roberto Bolaño kennt. Jetzt ist von Eduardo Halfon, einem Autor aus Guatemala, der erste Roman in deutscher Übersetzung erschienen: Der polnische Boxer – ein Text, der mit etwas unerhört Neuem aufzuwarten scheint. Eine Besprechung von HUBERT HOLZMANN
Kurzprosa | Arthur Schnitzler: Später Ruhm Im Wiener Zsolnay Verlag wird ein bislang unveröffentlichter Text des großen Wiener Dramatikers und Autors des Fin de Siècle Arthur Schnitzler aufgelegt: Der Wiener Autor selbst plante die frühe Novelle Später Ruhm aus dem Jahr 1894 zunächst in einer Zeitschrift zu veröffentlichen. Der Text wanderte schließlich in die Schublade und wurde erst jetzt aus dem Nachlass für die Nachwelt neu im Wiener Zsolnay Verlag aufgelegt. Von HUBERT HOLZMANN
Roman | Jean-Michel Guenassia: Eine Liebe in Prag Der große Romancier Jean-Michel Guenassia legt seinen neuen Roman Eine Liebe in Prag vor. Auch diesmal verbindet er sein Erzähltalent, das er bereits in Der Club der unverbesserlichen Optimisten (2011) unter Beweis gestellt hat, mit einem Hauch von Sentimentalität und Mentalitätsgeschichtlichem. Das gereicht dem Buch nicht unbedingt zum Nachteil – findet HUBERT HOLZMANN.
Lyrik | Ulla Hahn am 34. Erlanger Poetenfest Im Rahmen des 34. Erlanger Poetenfests wurde die Dichterin Ulla Hahn mit einem Autorenporträt Herz über Kopf im Spiel der Zeit am vergangenen Freitag Abend im Markgrafentheater der Stadt gefeiert. Der Journalist und Literaturkritiker Dirk Kruse moderierte das Gespräch mit der Autorin, die aus ihrem lyrischen Werk und ihren autobiografischen Romanen las. Anmerkungen von HUBERT HOLZMANN
Kurzprosa | Éric Vuillard: Ballade vom Abendland Ist es nicht vielleicht symptomatisch für ein verändertes Geschichtsverständnis, dass wir neuerdings unseren »Nachbarn« die Lehrerrolle zukommen lassen, wenn es heißt, über das letzte Jahrhundert und insbesondere die beiden Weltkriege nachzudenken? So regte der Brite Christopher Clark mit seinen Schlafwandlern eine Diskussion über die Kriegsschuld am Ersten Weltkrieg an. Es durfte uns – oder besser den Berliner Abgeordneten im Bundestag – der deutsch-französische Politologe Alfred Grosser zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erklären, was die Geschichte der beiden Nachbarvölker unterscheidet. Und nun erzählt uns auch noch der französische Autor Éric Vuillard
Debüt | Thomas Meyer: Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse Mit seinem witzigen Debüt Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse leistet der Schweizer Thomas Meyer nicht nur einen Beitrag zur Verständigung zwischen den Religionen. Er gibt vor allem ein kurioses Beispiel für die Anziehungskraft zwischen Männern und Frauen. Meyer erzählt hier die Geschichte eines jungen orthodoxen Juden, der sich trotz mütterlicher Überwachung auf der Suche nach seiner eigenen Identität macht. Und wie immer bewahrheitet sich die Weisheit: Der Weg ist das Ziel. Von HUBERT HOLZMANN