Bühne | Kulturbuch | Joachim Fiebach: Welt – Theater – Geschichte. Eine Kulturgeschichte des Theatralen Er gilt als Gigant unter den zeitgenössischen Theaterwissenschaftlern, ein Gigant, der scheinbar spielerisch Theater, Medien, Herrschaft, Philosophie und Kultur als Ganzes prägnant, pointiert und manchmal auch provokativ kontextualisiert sowie en passant sich auch noch als der Experte für das Theater Afrikas gerierte: der Berliner Professor Joachim Fiebach. Schon in zahlreichen Monografien und Artikeln hat er sich mit den sozialen und politischen Faktoren des Theaters beschäftigt und dabei aphoristisch über die dramaturgische Inszenierung der Realität laboriert. Jetzt hat Fiebach sein wissenschaftliches Opus Magnum vorgelegt, mit dem
Comic | Marc Ley (Texte)/ Alain Grand (Texte und Zeichnungen): Kinder der Hoffnung Für gewöhnlich sinkt die Qualität eines literarischen Werkes, wenn es in die Form des Films oder des Comics übertragen wird – das gilt aber wohl auch vice versa. Doch bei Marc Levys Roman ›Kinder der Hoffnung‹ trifft dies nicht zu. Die Graphic Novel dazu ist (beinahe) genauso gut wie das ursprüngliche Buch über die französische Résistance in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Das liegt wohl auch daran, dass Levy selbst sein literarisches Werk zum Comic gemacht hat – gemeinsam mit dem Zeichner und Texter Alain Grand. PHILIP
Comic | B.Yakin (Text)/N.Bertozzi (Zeichnungen): Jerusalem. Ein Familienporträt Es gibt wohl nur wenige politische Themen der heutigen Zeit, die brisanter und auch schwieriger sind, als der blutige Israel-Palästina-Konflikt, der im öffentlichen Diskurs mit hoher Emotionalität geführt wird. Ausgerechnet aus dem Beginn dieses Konfliktes in Jerusalem haben Regisseur und Comic-Autor Boaz Yakin und Zeichner Nick Bertozzi eine Graphic Novel kreiert: ›Jerusalem. Ein Familienporträt‹. Von PHILIP J. DINGELDEY
Bühne | Zombie1_eine Schreckensbilanz Zombies gelten als das Lumpenproletariat des Horror-Genres – nicht so elegant, erotisch und aristokratisch wie Vampire – und in ihren Bedürfnissen wesentlich primitiver orientiert. Denn der Zombie strebt schlicht nach Menschenfleisch, primär Hirnmasse. Vielleicht auch, weil diesem Untoten die Eigenschaft des menschlichen Denkens abhandenkam. Das treibt ihn in die Peripherie der Gesellschaft, und sein fehlendes Bewusstsein macht ihn dazu noch völlig kritikunfähig. Von PHILIP J. DINGELDEY
Bühne | Heinrich Kleists ›Kohlhaas‹ – Schauspiel Frankfurt Ernst Bloch nannte den Protagonisten Michael Kohlhaas aus der gleichnamigen, 1810 erschienen Novelle von Heinrich von Kleist den »Don Quijote rigoroser bürgerlicher Moralität«. De facto ist Kohlhaas bereit, für sein Recht ganze Städte niederzubrennen, ohne wirklich Recht zu bekommen. Aus der komplexen Novelle hat der Schauspieler und Regisseur Isaak Dentler, zusammen mit der Dramaturgin Henriette Beuthner, in den Kammerspielendes Schauspiels Frankfurt ein Ein-Mann-Stück kreiert, mit Dentler selbst als Erzähler und Protagonisten. Das Publikum quittiert die Adaption ›Kohlhaas‹ mit tosendem Applaus. PHILIP J. DINGELDEY hat sich die Premiere angesehen.
Comic | Frank Miller (Text), David Mazzucchelli (Zeichnungen): Daredevil: Auferstehung Der Comic-Superheld Daredevil hatte es nie leicht: Anfangs stand er im Schatten älterer und größerer Helden. Als er dann doch in der letzten Dekade wieder populärer wurde, versaute der grässliche Kinofilm ›Daredevil‹ von Mark Stephon Johnson (mit Ben Affleck in der Hauptrolle) den Hype. Doch nun versucht das Marvel-Universum, die Beliebtheit des maskierten Schutzteufels wieder mit einer TV-Serie zu reanimieren. Passend dazu erschien nun auch der Comic-Klassiker ›Daredevil: Auferstehung‹ von Frank Miller und David Mazzucchelli aus dem Jahr 1986 endlich auf Deutsch – in der Übersetzung von Alex Rösch. Von
Bühne | William Shakespeares ›Romeo und Julia‹ im Staatstheater Nürnberg Theodor W. Adorno lehnte es in seinen Vorlesungen zur Ästhetik ab, William Shakespeares ›Romeo und Julia‹ als Tragödie zu interpretieren, die den Übergang von der mittelalterlichen zur bürgerlichen Liebe markiere, da die Ära der Bürgerlichkeit mit noch viel mehr erotischen Tabus versehen sei. Dennoch hat Shakespeare auch den modernen Menschen kreiert. Das dachte sich wohl auch der Regisseur Johannes von Matuschka und inszenierte das Drama in Nürnberg als amerikanisches Wildwestschauspiel – also im fluiden Übergang von Wildheit und Zivilisation. PHILIP J. DINGELDEY hat sich die Premiere von ›Romeo und Julia‹
Comic | Marcelino Truong: Ein schöner kleiner Krieg. Saigon 1961-1963 Noch heute ist der Vietnamkrieg das Trauma in der Geschichte der US-Außenpolitik: Ein Krieg gegen die nordvietnamesischen Kommunisten, mit technisch überlegenen Mitteln und menschenrechtswidrigen sowie widerwärtigen Methoden, den Amerika dennoch nicht gewinnen konnte und daher ein zerstörtes Land zurückließ. Ein Trauma zwar, das jedoch die USA häufig zu wiederholen scheint. Doch viel wichtiger als das amerikanische Vietnamtrauma ist das, was dieser Krieg mit Vietnam machte. Darum geht es in Marcelino Truongs Comic >Ein schöner kleiner Krieg. Saigon 1961-1963<. Als Sohn einer Französin und des vietnamesischen Dolmetschers Truong Buu Khánh verbrachte
Comic | G.W. Wilson/A.Alphona: Ms. Marvel: Meta-Morphose Och nö!, mag man anfangs denken, wenn man den neuen Comic ›Ms. Marvel: Meta-Morphose‹ von Texterin G. Willow Wilson und Zeichner Adrian Alphona in die Hand nimmt: Nicht noch so ein neuer Superheld – oder in diesem Fall: Heldin –; davon gibt es doch schon beileibe genug! Aber zumindest in einer Hinsicht ist diese neue Comicheldin beeindruckend, und mal etwas anderes als die herkömmlichen, meist maskulinen Protagonisten des Superheldengenres. PHILIP J. DINGELDEY hat sich den neuen Superheldinnen-Comic einmal angesehen.
Lyrik | Paul Celan: Gedichte Adorno und Celan zur Lyrik nach dem Holocaust. Von PHILIP J. DINGELDEY