Musik | Bob Dylan: Shadows In The Night / Grandjean: Together
Bob Dylan: seine Hoheit präsentiert ›Shadows In The Night‹ mit gelassener und selbstsicherer Lebens- und Musikererfahrung. Und Grandjean mit ›Together‹ einen mehr oder weniger gelungenen Versuch? Neue Platten – gehört von TINA KAROLINA STAUNER
Dylan begann bekanntermaßen in der Folkbewegung der 1950er und 1960er Jahre und wechselte immer wieder zwischendurch auch mal zur Rockmusik. Er gibt sich nun zudem als Crooner mit Balladen und Nähe zum Musical auf seinem neuen Album ›Shadows In The Night‹. Die Stücke sind Neuinterpretationen von Frank Sinatra-Klassikern.
Dylan, selbst längst eine Ikone, hat für diese CD live im Aufnahmestudio mit langjährigen Bandmitgliedern Tony Garnier (Bass), Stu Kimball und Charlie Sexton (Gitarre), Donnie Herron (Pedal-Steel-Gitarre) und George G. Receli (Perkussion) gearbeitet und mit einer Bläsersektion insgesamt gut ein Dutzend Mitmusiker um sich geschart. Der mittlerweile 74-jährige Folkmusiker klingt authentisch und existenzialistisch auch wenn er sich mit Adaptionen abgibt. Swinging Dylan nuschelt mit altersrauer Stimme aber vielleicht viel zu schaurig-schön, um wahr zu sein.
Eigentlich der Leichtigkeit verschrieben hat sich der 40-jährige dänische Singer-Songwriter Nikolaj Grandjean. Aber nichtsdestotrotz will er als eine Art als Wahrheitsfanatiker gelten. Wie einfach oder schwierig dieses Unterfangen für ihn auch immer sein mag. Von früher Jugend an übte sich Grandjean im Musikmachen, lernte Schlagzeug und Gitarre und schrieb und komponierte eigene Songs und formierte Bands. Obwohl er feststellen musste: ›It’s too much work that doesn’t pay off‹ gibt es das dritte Soloalbum ›Together‹. Melancholisch fragiler Folk in Verbindung mit dezenten Klängen an optimistischem Jazz, Reagge und Pop. Grandjean zwar auf unverkennbar eigenständigem Weg, aber mit manch redundanten Untiefen.