Menschen | Tobias Rüther: Herrndorf. Eine Biographie
Tobias Rüther hat die erste Biographie über den Schriftsteller Wolfgang Herrndorf vorgelegt. DIETER KALTWASSER hat sie gelesen
Tobias Rüther hat die erste Biographie über den Schriftsteller Wolfgang Herrndorf vorgelegt. DIETER KALTWASSER hat sie gelesen
Elma ist nach Akranes zurückgekehrt. Nach dem Ende einer langjährigen Beziehung sucht die junge Kriminalpolizistin einen Neuanfang in ihrem Leben. Dafür scheint Akranes, wo es ruhiger zugeht als in Reykjavík, genau die richtige Umgebung zu sein. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft erschüttert ein Tötungsverbrechen den Ort. Im Wasser vor dem alten Leuchtturm treibt eine tote Frau. Fieberhaft beginnen Elma und ihre neuen Kollegen Hörður und Sævar zu ermitteln. Und finden sich bald inmitten eines Falls, der weit in die Vergangenheit zurückreicht und in dem die Tote vom Leuchtturm nur die Spitze eines Eisbergs markiert. Von DIETMAR JACOBSEN
Die Sommerferien beginnen gerade, es ist unglaublich heiß und die Luft stinkt. Lou und Sonny, beste Freundinnen seit sie denken können, wollen die Wochen an ihrem geheimen Lieblingsplatz abhängen, genießen und ein bisschen jobben. Und dann kommt alles ganz anders. Von ANDREA WANNER.
Jaron feiert seinen dritten Geburtstag. Von seiner großen Schwester Mara wünscht er sich etwas ganz Besonderes: Sie soll ihm aus ihrem Tagebuch vorlesen. In dem hat sie die Zeit festgehalten, bevor Jaron auf die Welt kam. Eine wunderschöne Liebeserklärung an den kleinen Bruder, findet ANDREA WANNER.
Die Situation sei verfahren, sagte Farb, zuallererst müsse man den trügerisch strahlenden Lack auflösen und einen Zugang zur Wirklichkeit schaffen.
Er warf einen Blick hinüber zum Gohliser Schlößchen.
Das Maschinenwesen habe sich die Deutungshoheit angeeignet, dessen erdrückende Version der Wirklichkeit komme für den Menschen einer Gehirnwäsche gleich, und es werde ein lange anhaltender, schmerzhafter Prozeß sein, sagte Farb, ein verzweifelter Kampf, diese falschen Bilder zu brechen und die echte Version freizulegen, die Version des Menschen.
Sut lehnte sich zurück und lächelte.
Von heiter, anspruchsvoll, freudig bis nachdenklich stimmend: Die neue Theatersaison am Badischen Staatstheater 2023/2024. Von JENNIFER WARZECHA
Wölfe legen sich einen Schafspelz um, damit sie ihre gefährlichen Absichten harmlos wirken lassen. Und was tut ein armes Schaf, das sich im Wald unsicher und bedroht fühlt? Richtig! Es näht sich einen Wolfspelz. ANDREA WANNER hatte großes Vergnügen an der Geschichte.
Eigentlich gehen alle Kinder immer gemeinsam von der Schule nach Hause in dieser Geschichte. Eigentlich. Quer durch einen großen, dunklen Wald. Aber eines Tages geht der kleine Carlo alleine nach Hause. Und was dann kommt, das ist eine spannende, sehr überraschende und schließlich bezaubernde Geschichte. BARBARA WEGMANN hat sie gelesen.
Zum zweiten Mal ermitteln Frau Wolf und Markus Cheng in verkehrten Rollen. Während Cheng in 5 Fällen der »einarmige Detektiv war«, ist er inzwischen nämlich zum »einarmigen Assistenten« geworden. Und aus der ehemaligen Assistentin Frau Wolf wurde seine Chefin. Das hat freilich nichts daran geändert, dass das Duo auch weiterhin mit Ermittlungen beauftragt wird, die mehr als nur ein bisschen aus dem Rahmen fallen. Diesmal ist ein Wombat-Forscher in Australien verschwunden. Und weil seine hinterbliebene Gattin es sich leisten kann, setzt sie Wolf und Cheng auf die Spur des Vermissten. Die zunächst zu einem Quartett von deutschen Lottogewinnern führt, die es gar nicht mögen, wenn man ihnen nachspioniert. Von DIETMAR JACOBSEN
Leidenschaftlich, erklärte Annika, ja, sie fotografiere leidenschaftlich, und schenkte Tee in die zierlichen Tassen mit dem Drachenmotiv, Yin Zhen, eineinviertel Minute, maximal anderthalb.
Farb schwieg.
Tilman lehnte sich zurück und genoß die sommerlichen Temperaturen, er trug ein kurzärmeliges, groß geblümtes, farbenfrohes Hemd.
Für ihr Projekt sei sie mehrmals die Strecke Hamburg-Berlin gefahren.
Mit der Bahn?
Sicher, mit der Bahn, ergänzte sie, und sie fotografiere ihre Motive durch das Fenster. Sie faßte zu dem winzigen blauen Buch, das sie als Clip an ihrem Ohrläppchen trug.
Aus dem fahrenden Zug?
Westsee hieß sie auch einst, oder Deutsches Meer, die Nordsee, dieses Randmeer des Atlantischen Ozeans. Millionen Menschen haben in diesem Jahr dort wieder ihren Urlaub verbracht, gesundes Klima, eine faszinierende Landschaft, und immer wieder die Suche nach Bernstein. Dieser Bildband geht auf ganz andere Suche, aber nicht minder spannend und fesselnd - findet BARBARA WEGMANN
Ben Gijsemans nimmt sich mit dem in der Edition Moderne erschienenen Comic ›Aaron‹ einem Tabu-Thema an: Pädophilie. Einfühlsam und mit gebührender Vorsicht erzählt er von einem jungen Mann, der entsprechende Neigungen bei sich feststellt. Seine Zerrissenheit, Scham und Angst wird überzeugend ausgearbeitet. Von BIRTE FÖRSTER
Wer ein Faible für schräge Figuren, für fantastische Handlungssequenzen und gedankliche Volten hat und sich überdies eine Prise jugendlichen Eigensinn bewahrt hat, der kommt im neuen Roman der 53-jährigen Berliner Schriftstellerin Ulrike Sterblich voll auf seine Kosten. Die studierte Politologin hatte zuletzt 2021 den Roman The German Girl veröffentlicht. Von PETER MOHR
Großeltern sind für ihre Enkel etwas ganz Besonderes, angeblich ja wie Eltern, nur mit Zuckerguss, wie man sagt. Und oft erinnert man sich im späteren Leben gern und mit vielen warmen Gedanken an Zeit, die sie mit einem verbracht haben. BARBARA WEGMANN stellt ein Bilderbuch vor, das genau davon in wunderbarer Weise erzählt.
Matea ist unglaublich schüchtern und kann nur mit wenigen Personen reden: in der Familie, bei der alten Frau Loose, bei ihrer Freundin Charlotte. Und dann freundet sie sich ausgerechnet mit Riccarda, der Neuen in ihrer Klasse an, die eine ausgesprochen große Klappe hat. Das ist der Beginn einer Freundschaft mit Hindernissen, die ANDREA WANNER einfach großartig findet.
Mit atemberaubender Geschwindigkeit gegen die Wand! Tempi passati. Das Geschehen am Rio Lobo auf einen Schlag beendet. Ein ernüchterndes Beispiel! Nur nicht aus Liebe weinen! Da werde aber jedem angst und bange, daß eine Erzählung knallrot zu Ende geht.
Nahstoll zeigte sich unerschütterlich: Das sei eben der Lauf der Welt, sagte er, zu guter Letzt sei der Knoten geplatzt, das lasse sich gar nicht vermeiden, keinesfalls, ein jeder Knoten, sagte er, neige zum Platzen, heut’ Abend lad’ ich mir die Liebe ein, die Vendée sei der Karttinger eine zweite Heimat geworden, und wer wäre so todesmutig und stellte sich dem Geschehen in den Weg, wenn sich die Dinge in ihre Ordnung ergössen, davon geht die Welt nicht unter.
Um das Leben der in Klagenfurt geborenen und unter tragischen Umständen in Rom gestorbenen österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1925 – 1973) ranken sich zahlreiche Mythen, noch geschürt durch lange unveröffentlichte Nachlassfragmente und gesperrte Briefwechsel. Am 17. Oktober jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal. Der jüngere Bruder Heinz erinnert sich an ›Ingeborg Bachmann, meine Schwester‹ und gewährt Einblicke in das Familienalbum. Von INGEBORG JAISER
Zugegeben, im ersten Moment zuckt man angesichts des Preises etwas zusammen, aber: Dieses Buch lässt keine Frage offen, was Schokolade in Küche und für den Gaumen betrifft. Alles nur Erdenkliche an Kreationen und schokoladigen Zaubereien auf 416 Seiten, da erhält man einen wahren Schatz als Buch. BARBARA WEGMANN hat es sich angeschaut.
Seine Verwandtschaft fand noch Trost und Halt zwischen dem stoischen Pragmatismus derber Bäuerlichkeit und dem Segen des Katholizismus. Doch Fidelis Lorentz, der entmutigte Antiheld aus Die blaue Grenze, lässt alle Wurzeln und Verpflichtungen hinter sich und flieht in die Ferne. Der 1983 geborene Autor Konstantin Ferstl vereint in seinem Debütroman auf unnachahmliche Weise Zeitgeschichte, Familienhistorie und der Welten Lauf. Von INGEBORG JAISER
Der Moderator schlug der Länge nach hin.
Welch unglückseliges Ende, dachte er noch, und sei Wayne nicht ein Garant für Recht und Ordnung, ein aufrechter Patriot, das könne nicht sein, unmöglich, wer verantworte das Drehbuch, und, sterbend, ob er etwa, errare humanum est, sich täusche, und es habe sich nicht um Wayne gehandelt.
Der Geheimrat seinerseits hatte den beiden mehr oder minder verständnislos zugehört, der Western war nie seins, hatte sich aber, sobald er den Wayne zum Revolver greifen sah, geistesgegenwärtig gebückt und war unter dem Geländer hindurch in den Fluß gesprungen, das hätte der Moderator ihm im Leben nicht zugetraut
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat ein über einen großen Zeitraum hinweg von den Ländern des Westens nur sporadisch bemerktes Land in das Zentrum internationaler Aufmerksamkeit gerückt und die Welt in Unruhe und teilweise chaotische Turbulenzen versetzt. DIETER KALTWASSER über zwei neue Bücher, die Geschichte und Gegenwart der Ukraine beleuchten.
»Wir werden die sein, die man nicht wirklich wahrnimmt im Gericht, aber von denen man weiß, dass sie da sein müssen. Die Neugierigen und scheinbar Unbeteiligten, die, die erst mal auf keiner Seite stehen, sondern dem Handwerk des Richters zusehen wollen, dem Funktionieren der Maschine, die historisch und zeitgeschichtlich Erschreckten, die Aufgeschreckten, dass so eine Mord- und Terrorserie in Deutschland möglich sein kann. Wir werden die sein, die sich wundern«, lässt die österreichische Schriftstellerin Kathrin Röggla einen Chor aus unterschiedlichsten Stimmen zu Beginn ihres collageartigen Romans über den NSU-Prozess sagen. Von PETER MOHR
»Was genau ist eigentlich Kunst?« Mit dieser Frage startet das ebenso ungewöhnliche wie faszinierende Sachbuch eine Reise in die Welt der Kunst. Der verblüffende Ansatz ist die Forschung und man darf sich auf Überraschungen gefasst machen, freut sich ANDREA WANNER
Nach seinem letzten Fall ist Harry Hole wieder einmal aus Oslo verschwunden. Nichts hielt ihn mehr in der Heimat nach der Ermordung seiner Frau und dem Freitod eines zwielichtigen Kollegen und ehemaligen Freundes. Doch nach wie vor wird der Mann gebraucht, wenn es die heimische Polizei mit einem Serientäter zu tun bekommt. Und so wundert es auch nicht, dass Hole nach der brutalen Ermordung zweier junger Frauen plötzlich wieder da ist. Aber er arbeitet diesmal nicht für die Osloer Polizei, sondern im Auftrag jenes Mannes, den Ermittlungsorgane und Presse für dringend verdächtig halten, die beiden Frauen getötet zu haben. Und Hole hat noch dazu wenig Zeit. Denn in Los Angeles hat er ein Versprechen gegeben, das er unbedingt zu halten gedenkt. Von DIETMAR JACOBSEN
»Den Hut aufhaben« – das bedeutete, die Verantwortung zu tragen. Mit diesem Bild mit Verantwortungen als Kopfbedeckungen spielt Tessa Sima und ANDREA WANNER hatte Spaß daran.
Eine Brücke!, rief der Geheimrat.
Zwar sei es hier trocken, sagte der Moderator, doch gelegentlich stoße man auf Wasser, wo man es gar nicht vermute, es sei denn, der Reiter sei ortskundig.
›Brücke am Rio Lobo‹, warf Nahstoll ein, neunzehnsiebzig, Howard Hawks, der Rio Lobo knietief und fünfzehn Fuß breit, grünes Gebüsch wächst an den Ufern und spendet Schatten, sanft und verlockend spielt das fließende Wasser zum showdown auf.
Der Geheimrat keuchte angestrengt
Zwei stilisierte Füchse haben Jahrzehnte lang die Jugend von Comiclesern mitgeprägt, die heute mindestens um die 40 Jahre alt sind. 1953, vor 70 Jahren, brachte Rolf Kauka seine ersten Comichefte heraus: Sie zielten ganz auf eine junge Leserschaft ab. Dieses verlegerische Werk hält der Carlsen Verlag nun für würdig, in seine ›Bibliothek der Comic-Klassiker‹ aufgenommen zu werden. ANDREAS ALT hat sich das dicke Buch näher angesehen.
In der aufgestauten Hitze der Berliner Mittsommertage verdichten sich die Verwerfungen vergangener Dekaden und erschüttern manch allzu glattes Lebensarrangement. Zwischen einem unerwarteten Hundebiss, philosophische Gedanken zum Tierwohl und verdrängten Traumata können mehrere Wahrheiten liegen. Ulrich Woelks aktueller Roman wirbelt alle Gewissheiten durcheinander. Von INGEBORG JAISER
Wünschen ist eine Kunst, eine schwer zu beherrschende noch dazu. Diese Erfahrung mussten schon viele mit Wünschen Beschenkte machen und auch Archie Crumb ist einer von ihnen. Von ANDREA WANNER
Draußen singen die Vögel. Wer genau lauscht, begreift vielleicht, was sie tschilpen, trällern, flöten und anstimmen. Und vielleicht helfen diese Bilderbücher, den Geheimnissen näherzukommen, überlegt ANDREA WANNER.
Der Moderator sah einige Jahre jünger aus als der Geheimrat, seine Größe, die sportliche Figur und der Haarschopf verliehen ihm einen überwältigenden Anschein von Jugend, und was er trug, war phantasievoll arrangiert, sie schienen beide etwas aus der Zeit gefallen.
An leichten Hängen wandte er sich nach seinem Geheimen Rat um, gut gelaunt, aber lachte ihn an mit drohend gebleckten Zähnen.
Verehrter Herr Geheimrat!, rief er ihm aufmunternd zu, nutzen Sie die Gangschaltung, damit Sie nicht Ihre Kräfte vergeuden!, und führte sie ihm vor, als dieser heran war.
Der Geheimrat atmete angestrengt; antwortete, wenn ihm danach war; der Moderator könne ihm gleichgültig werden, was hatte er vor.
Der alte Herr werde wohl, dachte sich der, keine weitere Stunde unterwegs sein wollen.
Ich gebe es zu: Neapel steht auf meiner Liste der noch zu besuchenden Städte ziemlich weit oben. So begebe ich mich erst einmal auf fotografische Reise, folge dem oft prämierten italienischen Fotografen Giovanni Cocco durch diesen eindrucksvollen Bildband. BARBARA WEGMANN
»Wenn man Filme über Menschen macht, dann muss man auch die dunklen Seiten mit einbeziehen«, erklärte Roman Polanski in einem Interview zutreffend sein künstlerisches Credo. Man könnte allerdings einwenden, dass die dunklen Seiten, die seelischen Torturen und das dämonische Geraune zumeist sogar dominieren. Von PETER MOHR
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