Kinderbuch | Achim Ahlgrimm: Mein großes Elbphilharmonie-Wimmelbuch
Für Brüssel ist es das Atomium, für Paris der Eiffelturm und jetzt hat Hamburg auch sein Wahrzeichen: die Elbphilharmonie. Am vergangenen Mittwoch wurde sie eröffnet und für alle, die einen Blick hinter die Kulissen werfen möchten, gibt es ein Bilderbuch. Von ANDREA WANNER
Die ungewöhnliche Dachkonstruktion des Konzerthauses, die aus konkav gekrümmten Flächen zusammengesetzt ist, hat mit ihren geschwungenen Linien und Sitzen dem Pappbilderbuch seine Form gegeben: Eine aufklappbare Miniaturausgabe der Elbphilharmonie hält man da in Händen. Was sich Achim Ahlgrimm ausgedacht hat, sind unzählige amüsante Situationen und Beobachtungen rund um den Gebäudekomplex, der mitten in der Elbe aus rund 1700 Stahlbetonpfählen ruht.
Ahlgrimm dokumentiert auf den detailreich bebilderten Doppelseiten die Anfänge und den Bau der Elbphilharmonie, füllt den Konzertsaal mit Zuschauern und Musikern, zeigt Probenräume und das, was im Hintergrund an Arbeiten erledigt werden muss, damit so ein Projekt gelingen kann. Jede einzelne Figur hat er zum Leben erweckt, mit Emotionen und einer eigenen kleinen Geschichte ausgestattet, die es zu entdecken gilt. Da krabbelt ein kleiner Junge mit seinem Spielzeugauto auf die Bühne, wo eine Gruppe Musiker probt; Tänzerinnen und Tänzer verrenken ihre Körper in kunstvollen Bewegungen zur Musik; Presseteams halten mit Kameras und Mikrophonen das Treiben fest.
HSV-Fans mit Flagge haben sich Plätze im Konzertsaal erobert und gegenüber thronen die Fans von St. Pauli; Damen in schicken Abendkleidern und Touristen in kurzen Hosen und Baseballcaps sind unterwegs; Menschen allen Alters und aus allen Erdteilen lockt die Elbphilharmonie, Behinderte finden ihre Wege mit dem Rollstuhl durchs Gebäude, Pärchen knutschen, es wird gegessen, gelacht, herumgetobt, diskutiert, zugehört, geprobt, gestrickt, musiziert, dirigiert, getrunken, bedient, gestritten, gestaunt, gewartet und applaudiert. Und wenn man einmal durch ist, kann man das aberwitzige Treiben, das gut versteckt hinter den Klappen stattfindet, entdecken: Nonsens pur, der augenzwinkernd noch mehr Witz zwischen die Buchseiten bringt.
Hamburg und Elphi, wie sie bereits liebevoll genannt wird, sind sicher einen Besuch wert, bis es soweit ist, kann man das Gesamtkunstwerk – wenn auch leider ohne Ton – schon mal in Buchform bewundern.
Titelangaben
Achim Ahlgrimm: Mein großes Elbphilharmonie-Wimmelbuch
Hamburg: Carlsen 2017
12 Seiten, 9,99 Euro
Bilderbuch ab 2 Jahren
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