Musik | Joy As A Toy: Dead As A Dodo
Was tun, wenn der Love Zombie umgeht? KRISTOFFER CORNILS rät: So tun, als sei man Dead As A Dodo und es einfach geschehen lassen. Joy As A Toy huldigen mit ihrem zweiten Album der B-Movie-Ästhetik italienischer Horrorfilme. Ab 18! Mindestens!
»Vampire Rock« nennt die Band ihren bizarren Stilmix aus psychedelischem Rock, käsigen Synthesizerergüssen und treibenden Noise-Attacken. Gespickt wird das Ganze natürlich mit Samples aus einschlägigen Horrorfilmen wie Night of the Living Dead. Der höchst unterhaltsame Blumenstrauß aus dunkelbunten Stilblüten lädt zum paranoiden Popcornschaufeln ein: Mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Spielspaß rockt und shufflet sich das belgische Trio durch ihr Zweitwerk, das sinnigerweise bei Cheap Satanism erscheint.
Trash, na klar, ein guilty pleasure vielleicht ebenfalls. Aber mit seinen analogen Synthiespielereien, wie man sie aus Filmen wie von Dario Argento kennt, dem abwechslungsreichen Gesang und der knackigen Rhythmussektion geht die Musik von Joy As A Toy direkt auf die Gänsehaut. Freakig, augenzwinkernd und groovy geht es mit allerhand Instrumentarium durch die zehn Songs.
Successful Failure ist ein progiger Ausraster, Zombie Safari ein psychedelisch swingender Rocker und Only The Mother Shot In The Head ein Morricone-esker Abschluss mit einer Prise Western-Feeling.
Dead As A Dodo ist ein Album, das nicht wirklich gruselig ist. Es ist ein Album, das Spaß macht. Wie ein Filmabend mit den überzogenen B-Movies halt. Blutrünstig, hysterisch und immer mit dem richtigen Timing.
| KRISTOFFER CORNILS
Titelangaben
Joy As A Toy: Dead As A Dodo
Label: Cheap Satanism / Code7