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Geschichten, die wir selber schreiben

Musik | Interview mit Hannes Wittmer

Seit mehr als zehn Jahren ist Hannes Wittmer hauptberuflich als Musiker tätig. Der gebürtige Unterfranke wurde vor allem als Singer-Songwriter unter dem Pseudonym Spaceman Spiff bekannt, unter welchem er bis 2017 poetische, deutschsprachige Texte mit melancholisch anmutenden Gitarrenklängen vermischte. Als Teil der experimentellen Indie-Band Otago veröffentlichte er später auch englischsprachige Lieder und entfernte sich damit mehr als nur namentlich von seiner Rolle als Spaceman. 2018 entschied er, diese endgültig gehen zu lassen und fortan unter seinem bürgerlichen Namen aufzutreten. SARAH SCHMITTINGER traf noch vor den Kontaktbeschränkungen einen Künstler, der in den letzten Jahren gespürt hat, was es heißt, mit Erwartungen zu brechen und Alternativen aufzuzeigen.

Seine Zwanziger beschreibt er als Prozess des Um-sich-selbst-Drehens. Mit 30 fing er an zu rotieren, sich intensiv zu informieren und zu politisieren. Ein Künstler, der seine Musik verschenkt, der zwischen den Attributen radikal und konsequent, nicht bloß als Kritiker des Kapitalismus und der Musikindustrie verstanden werden will. Was in der Jugend mit Konzerten im ›Wasserhaus‹ Hammelburg begann, führte ihn während des Studiums der Prävention und Rehabilitation an der Universität Würzburg zur Mitarbeit im Autonomen Kulturzentrum Würzburg (AKW), Cairo und beim Umsonst & Draußen Festival. 2008 entschied er sich gegen die Uni und für Hamburg. Im Gepäck das erste Spaceman Spiff Album ›Bodenangst‹ und der Plan im musikkulturellen Bereich Fuß zu fassen.

Hannes Wittmer - Foto: Lars Kaempf
Hannes Wittmer
Foto: Lars Kaempf

Hannes machte sich als Solokünstler, Bandmitglied und Theatermusiker einen Namen in der Musikszene. Im Laufe der Jahre kehrte er zurück nach Würzburg, mit dem »Namenswechsel« folgte ein radikaler Kurswechsel, der sich bei genauem Hinhören schon lange in seiner Musik ankündigte. Seit 2018 verschenkt er seine Musik und spielt alle Konzerte auf Pay-what-you-want-Basis. Das erste damals in Würzburg!

Sein neues Konzept reifte erst während der Tour zum Album ›Das große Spektakel‹ richtig heran: Er erstellte einen Telegram-Channel, startete einen Weblog, auf dem er über seine Entscheidungen und Beweggründe spricht und versucht, fortan die Kommunikation zwischen ihm und seinen Hörer*innen nahbarer zu gestalten. Das Album kann nur über seine Homepage kostenlos heruntergeladen oder gestreamt werden. Es gibt keine Abo-Funktionen und keinen exklusiven Content. Alles ist frei zugänglich und der Austausch seiner Musik an keinerlei Bedingungen gekoppelt. Über freiwillige Spenden kann man ihn auf seinem Weg unterstützen.

Auf seinem Blog bezeichnet er diesen alternativen Weg auch als Forschungsreise. Sein Forschungsinteresse, so erzählt er, beruht dabei unter anderem auf der Frage, wie Menschen untereinander Güter austauschen. Diese Frage führt ihn unter anderem zum Ansatz der Ent-Entfremdung. Einerseits sollen die Empfänger selbstständig und freiwillig geben wollen und sich bewusst für den Konsum seiner Musik und seiner Ideen entscheiden, anderseits resultieren daraus automatisch eine gewisse Entschleunigung und ein Abbau der Distanz zwischen Produzent und Konsument. Er sagt: »Heute ist vieles so unfassbar praktisch, aber die Tiefe geht verloren. Diese Entfremdung, die man beim Konsumieren von Musik hat – es ist abstrakt. Der Abstand zwischen mir, der sich die Musik ausgedacht und eingespielt hat und der Person, die das Ganze auf dem Telefon anhört. Mir ging es darum, diesen Abstand zu reduzieren.«

Im Kontrast zu unserer »Auto-Play-Welt« muss man deutlich mehr Aufwand betreiben, um an seine Musik zu gelangen, da sie einem eben nicht zufällig in der Spotify-Indie-Playlist um die Ohren gehauen wird. Auch wenn seine Veränderungen Reichweite gekostet haben, empfindet er seine/die aktuellen Fans als genau die richtigen. Er bemüht sich um Transparenz und den direkten Kontakt. Um seine Platten zu erhalten, kommt man sozusagen im Hause Wittmer vorbei, denn er versendet sie persönlich. Seine Homepage bezeichnet er auch als seine Küche, in der er absteckt: Wer an die Sachen will, muss sich willentlich darauf einlassen.

Und es lohnt sich, nicht nur musikalisch, denn er beleuchtet viele Themen. In Statements auf Facebook und dem Weblog berichtet er aus dem Musikerleben, erzählt, welche Kosten eine Tour mit sich bringt, was mit den Spenden passiert oder wenn Gewinne an Ärzte ohne Grenzen gehen. Bevor sich aufmerksame Leser*innen nun fragen, wie Facebook jetzt in diesen Kontext passt: Mittelfristig plant er Facebook zu verlassen und seine Künstlerseite zu löschen, vorerst versucht er möglichst viele Fans von dort auf die neuen Kanäle mitzunehmen.

»Wir sind alle entbehrlich, unser Streben banal.  Und jeder ist ein Teil von allem, was ihn ruiniert.«

Hannes Wittmer

Als ich Hannes für dieses Interview traf, wurde mir schnell klar, dass es kein Frage-Antwort- Spiel werden würde. Am Tresen unterhielten wir uns schließlich mehrere Stunden und meine geplanten Interviewfragen verwarf ich nach den ersten Minuten. Er nahm sich von vorneherein die Zeit, die es dauern würde und dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal öffentlich bedanken. Die Ausmaße von Corona schienen in weiter Ferne, ein paar Tage später wären unsere Gespräche über Gesellschaft, Utopien, Ökonomie und Solidarität wohl anders verlaufen. Statt Solidarität durch Singularität sprachen wir allgemein über Gemeinschaft und die Verbundenheit der Menschen.

Erst dieses Jahr hat er die Tour beendet und erst mit dem Ende der Tour fühlte sich das Album komplett an. Immer mit dabei, ein grüner Klappstuhl. Auf diesem konnten Gäste neben ihm auf der Bühne Platz nehmen und mit ihm ins Gespräch treten – oder einfach nur sein. Anstoß für das Drumherum zu seinem Album war unter anderem, dass er das Gefühl hat, dass man mit dem bloßen Schreiben politischer Songs und dem Entsenden dieser in die eigene Blase, die sich oft selbst bestätigt, an sich etwas Gutes tut, es aber noch darüber hinaus gehen sollte. Eben einen Schritt weiter und mit dem Ziel eine Handlungsebene zu erhalten. Im Zuge seiner Selbstreflektion, privat und beruflich, überlegte er sich, wie er selbst aktiv werden kann und welche Handlungsmöglichkeiten ihm persönlich offenstehen –  ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit dem Drang, der Dringlichkeit vieler gesellschaftlicher Missstände und Fragen als engagiertes Individuum nachzukommen.

Einen Hauptkonflikt in der Gesellschaft sieht er im menschlichen Hang zur Doppelmoral. Man müsse sich fragen: »In welchem Rahmen finde ich selber statt? Und wo bin ich auch Teil des Problems?« Dabei geht er weit über die Musikbranche und Spotify oder YouTube hinaus. Während wir zusehen und merken, wie soziale Netzwerke und deren Betreiber immer mehr Besitz ergreifen und die Gesellschaft spalten, unterhalten wir selbst alle Accounts und spülen pausenlos intime Daten ins Netz – oder demonstrieren im Kampf gegen den Klimawandel und konsumieren weiter, bloß Bio, bloß moralisch besser. »Man muss sich von der Art und Weise wie wir leben eigentlich radikal verabschieden. Ich nehme mich da selbst nicht aus, ich tue mir auch unheimlich schwer mich in meinem Konsum zu ändern, aber ich glaube Menschen haben gerne eine Konfliktlinie, wo sie das Böse außerhalb sehen und dagegen demonstrieren können, aber es sind nicht einfach nur die untätigen Politiker und die bösen kapitalistischen Firmen, die uns verkaufen, was wir dann kaufen, sondern die Konfliktlinie läuft eben auch genau durch uns selbst hindurch. Wir wollen eigentlich konsequent sein, sind aber dennoch hier sozialisiert und stehen in einem Umfeld, in dem es ›alle so machen‹, in dem fragwürdige Dinge Normalität sind und sich dagegen zu entscheiden und anders zu handeln wahnsinnig schwer ist. Und auch wahnsinnig anstrengend, wie ich über die letzten zwei Jahre gemerkt habe.«

Auch wenn er weniger Kritik bekommt, als erwartet, kann er es nachvollziehen, wenn andere Musiker*innen ihm vorwerfen die Arbeit als Künstler*in zu entwerten – oder alles als Teil einer Marketing-Strategie abtun. Da er es sich aus seiner persönlichen Situation heraus leisten konnte, dieses Experiment durchzuführen, spürte er damals umso mehr den Drang, diese Privilegien im vollen Bewusstsein zu nutzen und es zu wagen. Er sagt, er würde oft in die Ecke des Kapitalismuskritikers innerhalb der Musikbranche gestellt werden, der gegen die Großen im Musik-Business kämpfen will: »Aber das ist gar nicht mein Thema. Eigentlich versuche ich größer zu denken. Allgemein, wie tauschen wir Sachen miteinander aus und gibt es noch die Möglichkeit Utopien im Kleinen auszuprobieren, kleine Testballons zu starten, wenigstens in der eigenen Blase?«

Wir sprachen über neoliberale Ideologien, Welt- und Menschenbilder und darüber, wie das eine das andere prägt. Welche Konsequenzen Kapitalismus für Gesellschaften hat und was Wirtschaftswachstum mit Zeitempfinden anstellt. Vorträge und Theorien zu diesen Fragen ließen Hannes erkennen, was er seit fünfzehn Jahren gefühlt und in seinen Liedern verpackt hat, ohne es klar benennen zu können.
Er fing damals an zu rotieren, sich mehr um das Außen als um sich selbst zu drehen, weil sich das Bewusstsein für humanitäre und ökologische Missstände aufdrängte. Die Buschfeuer in Australien, die Zunahme der Fluchtmigration, die Klimakrise, eine Gesellschaft, die politisch weiter nach rechts driftet, die soziale Frage, die über allem schwebt, genauso wie globale Ungerechtigkeiten und eine immer schneller werdende, digitalisierte und globalisierte Welt.

Wir sprachen darüber, wie er sich informiert und was ihm damals den Anstoß gab, sich zu interessieren und vor allem kritischer informieren zu wollen. Auf die Empfehlung eines Freundes hin entdeckte Hannes den Vortrag des Soziologen Hartmut Rosa (›Hat der Kapitalismus sich tot gesiegt?‹), in dem es um Postwachstumsökonomie und Postkapitalismus geht, wie: Was macht es mit Menschen, wenn alle Lebensbereiche dem Markt verfallen und zu Geld gemacht werden? Merken wir überhaupt, dass wir uns in einem Teufelskreis aus Konsum – Konsum zur Zeitersparnis – Konsum befinden? Dass die Zeit gleich bleibt, aber die Handlungsmöglichkeiten ins Unermessliche steigen? Oder um es auf unsere Lebensrealität zu münzen: Dass viele von uns studieren, weil sie hoffen mit dem Abschluss auf dem Arbeitsmarkt ökonomisch überlebens- und konkurrenzfähig zu sein, und weniger, weil sie eine Vision innerhalb ihrer Studienwahl haben. Diese Empfehlung möchte ich euch hiermit weiterleiten. Genauso wie die Podcasts, »Die neuen Zwanziger«, der »Aufwachen Podcast«, »Geschichten gegen den Hass«, die Zeitschrift »Blätter für deutsche und internationale Politik« oder die Bücher von Yuval Noah Harari, die ihm als Informationsquellen dienen.

Er sagt, ein Hauptproblem, dass eine Spaltung von Gesellschaft begünstigt, sei, dass die Empathie nicht mit globalisiert wurde. Das direkte Gefühl für Personen, mit denen man in Kontakt tritt, geht nicht nur über Spotify verloren, sondern in nahezu allen Lebensbereichen – regional, national und global. Das nette Lächeln für die Aushilfskraft im Supermarkt ist auch gerade leider neu und krisengemacht. Warum? Weil man jetzt gezwungenermaßen die Geschichten der Leute erzählt, die uns durch die Corona-Zeit bringen. Die in besonders systemrelevanten Berufen sind. Weil eine Nähe und ein Bewusstsein für die Personen entstehen, die uns das Care-Paket mit Omas Marmelade mit Sicherheitsabstand überreichen, damit wir einen Aufstrich familiärer Geborgenheit aufs Hanselmann-Brötchen schmieren können.

Hannes Wittmer zeigt durch sein Konzept, dass er in der Gestaltung der menschlichen Begegnung seine Handlungsebene gefunden zu haben scheint: »Wie Menschen sind und miteinander umgehen hängt stark vom Kontext ab, in den sie gestellt werden. Ich glaube nicht, dass es einen perfekten Kontext gibt, aber einen deutlich besseren als den unserer aktuellen Leistungsgesellschaft, die von Individualität und Konkurrenzdenken geprägt ist. Das Regelwerk, das wir uns schaffen, sind auch nur Geschichten, die wir uns erzählen. Und das ist das, was mich antreibt. An Gegennarrativen zu diesen Geschichten zu arbeiten, zumindest im Kleinen.«

Er stellt sich die Gesellschaft als Netz vor, in der alle miteinander verbunden sind und jede einzelne Bewegung Auswirkungen auf die anderen hat: »Gesellschaft sind die Geschichten, die zwischen den Individuen stehen, die man selber schreiben kann. Alle ziehen auf verschiedene Art und Weise und über Ecken bist du mit Menschen am anderen Teil der Welt verbunden. Und manchmal, ziehen manche fester, dann entstehen Risse.« Am Ende stellte ich ihm dann doch noch eine der vorformulierten Fragen:

SARAH: »Wenn du den Studierenden eine Erkenntnis, einen prägenden Gedanken mit auf den Weg geben könntest, welche wäre es?«
Hannes Wittmer: »Die, dass alles was uns sortiert und ordnet als Menschen und Gesellschaft, nur Geschichten sind, die wir uns erzählen. Menschliche Gesellschaft funktioniert genau darüber, seien es Fußballregeln oder eine Uni, die einen Wisch erteilt, der zu etwas befähigt, es ist alles nur ausgedacht und nichts in Stein gemeißelt. Und ich glaube nicht, dass das schlecht ist, aber ich glaube, es macht sehr viel Sinn immer wieder inne zu halten und zu reflektieren, welche Geschichten man verfolgt, ob sie noch zeitgemäß sind, ob sie mal gut waren und jetzt nicht mehr viel Sinn ergeben, oder ob sie schon immer scheiße waren. Kurz: Zu wissen, dass man immer die Möglichkeit hat, Geschichten neu zu erzählen.«

Im Nachklang des Interviews würde ich allen Leser*innen am liebsten ans Herz legen, sich selbst mit Hannes an den Tresen zu setzen und seinen Gedanken zuzuhören. Sich inspirieren zu lassen, Tatbestände und Handlungsmöglichkeiten genau zu betrachten. Da ich aber nicht über fremde Zeit verfügen kann, empfehle ich euch seine Blogeinträge zu lesen, seine Konzerte zu besuchen (sobald dies wieder möglich ist) und ihn auf seiner Forschungsreise zu begleiten.

| SARAH SCHMITTINGER
| TITELFOTO: LARS KAEMPF

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