Vierzig bunte Seiten, die die Kulisse bilden für eine verzaubernde Geschichte rund um ein kleines Einhorn, das zunächst gar kein Einhorn ist. Abenteuer, Zauberkräfte und viele bunte Farben sorgen für die Magie und schaffen große Kinderaugen, da ist sich BARBARA WEGMANN sicher.
»Es war einmal ein Zauberwald, in dem lebte ein Mädchen namens Juni«. Ein kleines Häuschen mit viel Kaminholz vor der Tür, ein wilder Garten, Vater und Mutter, die das Haus schmücken und Juni, die verträumt in den Himmel schaut. Eine zufriedene, eine glückliche Kinderwelt. Im umliegenden Wald findet Juni Zauberstäbe, klettert auf hohe Bäume und sucht verborgene Schätze. Dort entdeckt sie eines Tages »klitzekleine Zauberpferde, die gerade lernten zu fliegen.« Staunende Kinderaugen: Winzig kleine Wesen, die an kleine Welpen oder andere Tierbabys erinnern, weiß mit zartem Schweif. Und während alle plötzlich fliegen können, bleibt ein kleines Pferdchen am Boden. »Es sah sehr traurig aus.«
Juni versucht mit allen Tricks, dem kleinen Wesen zu helfen. Nichts bringt den erwarteten Erfolg. Ob die Eltern helfen können? »‹Mach dir keine Sorgen‹, sagten Mama und Papa. ›Zusammen kriegen wir das wieder hin.‹«
Na, ob auch das letzte der kleinen Pferdchen es lernen wird, zu fliegen und zu einem Einhorn wird?
Einhörner haben schon vor Jahrtausenden Menschen und sicherlich Kinder begeistert und fasziniert. Und im Laufe seiner vielseitigen Geschichte, Entstehung und Deutung ist es zu einem der beliebtesten Fabeltiere geworden und es steht »als das Symbol für das Gute.«
Vermutlich lag dem Zauber der Einhorn Geschichten nur eine optische Täuschung zugrunde, die Tiere wurden in Wandmalereien seitlich abgebildet, sodass ein Horn hinter dem anderen lag und nur als eben eines erschien. Ob in der Malerei, den Märchen, oder Arzneibüchern, überall tauchten in vergangen Jahrhunderten und Jahrtausenden Einhörner auf, auch in Reiseberichten: Marco Polo will um 1300 herum auf Sumatra ein Einhorn gesehen haben. Für Reinheit, Fruchtbarkeit und Kraft stand dieses Magie-Tier immer wieder. Heute spielt das Einhorn seine große Rolle auf dem Markt der Kinderspielzeuge und der magischen Geschichten, wie dieser hier, rund um das »erste Einhörnchen«.
Ob Junis Eltern und das kleine Mädchen es gemeinsam schaffen, dem kleinen Pferdchen, das nicht fliegen mag zu helfen, na, was meint ihr? Oft braucht man jedenfalls für Zauberei gar keinen Zauberstab, sondern die Zauberkraft steckt in einem selbst!
Mit viel Einfühlungsvermögen lädt die Autorin und Illustratorin Beatrice Blue ein, in die Fantasiewelt einzutauchen. Gewidmet hat sie ihr erstes Kinderbuch ihren Eltern, die einst ihr zeigten, »wo der Zauber versteckt liegt.« Große erstaunte Kinderaugen, Neugier und Freundlichkeit und viel Entdeckergeist, sind Junis Antrieb, den Wald zu erkunden und dem kleinen Pferchen zu helfen. So sind sie, die kleinen Knirpse, stets auf dem Entdeckertrip.
Natürlich steht das kleine Mädchen im Mittelpunkt, oft sogar mehrfach auf einer großen Seite, voller Dynamik, Bewegung und immer in Aktion. Und wenn einmal etwas nicht klappt, dann sind die Eltern da, mit Ideenreichtum und Herz für große traurige Kinderaugen. Ob man vielleicht mit einem kleinen Eis in einer Hörnchen-Waffel helfen könnte? Hörnchen-Waffel?? Hörnchen???
Titelangaben
Beatrice Blue: Das erste Einhörnchen
Bohem Verlag
40 Seiten, 15 Euro
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