Was gibt es Schöneres, als vorzulesen und sich vorlesen zu lassen? Ein gutes Buch, ein Sofa – und es kann losgehen. Oder doch nicht? ANDREA WANNER musste schmunzeln.
Alles bereit: ein Kind, ein Buch und ein Hamster. Dem Vorschlag, gemeinsam das Buch zu lesen, stimmt der Hamster jubeln zu und flitzt noch mal davon, um die anderen zu holen. Und dann sitzen sie nebeneinander auf dem blauen Sofa, Zebra, Katze, Kind, Hamster und Löwe, das Kind mit dem aufgeschlagenen Buch auf dem Schoß, der Hamster mit einem Eimerchen Popcorn, bereit loszulegen, als das Zebra ein »Wartet!« wiehert.
Da kommt noch jemand, ein Storch. Als auch der etwas sperrige Vogel sein Plätzchen gefunden hat, braucht die Katze noch ein Kissen. Und dann fehlt noch der Goldfisch im Glas, der logischerweise nicht selber kommen kann, sondern vom Hamster hergeschleppt werden muss. Dann will der Fisch in die Mitte und dann geht die Tür auf …
Susanne Straßer erzählt in dem stabilen Pappbilderbuch eine Geschichte, die ebenso einfach wie amüsant ist. Wer kennt sie nicht, die endlosen Vorbereitungen mit Kindern, ehe alles so ist, dass man endlich loslegen kann? Immer gibt es noch etwas zu holen, zu ändern, zu ergänzen, zu überlegen und korrigieren.
Hier sind es acht sehr sympathische Figuren, die alle zu ihrem Recht kommen wollen. Klare Formen und leuchtende Farben setzen die Bücherfans in Szene. Groß und Klein hat Lust aufs Lesen, aber eben auch noch andere Bedürfnisse. Und wie sie sich am Ende arrangieren: einfach großartig!
Schade, dass wir nicht erfahren, was in dem Buch steht, das sie lesen. Aber wer mag, kann sich ja jetzt ein gemütliches Plätzchen suchen mit dem Buch, das erzählt, wie sich acht Freunde ihren Leseplatz einrichten.
Titelangaben
Susanne Straßer: Kann ich bitte in die Mitte
Wuppertal: Peter Hammer 2021
24 Seiten. 14,90 Euro
Bilderbuch ab 2 Jahren
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