Zum 3. und letzten Mal erlebt die Igelgruppe ein gemeinsames Abenteuer in der Kita. Gemeinsam haben sie ›Waldtage‹ verbracht und in ›Die Eroberung der Villa Herbstgold‹ ein Altersheim aufgemischt. Jetzt steht vor dem Übergang in die Schule noch ein Übernachten im Kindergarten an. Coole Sache, findet ANDREA WANNER.
So eine Übernachtung in einer fremden Umgebung ist natürlich eine ganze besondere Sache. Die kleine Ich-Erzählerin hat ein leicht mulmiges Gefühl im Bauch, aber zum Glück sind ja Una, Leslie, Önder, Sara und vor allem Ferdinand auch mit von der Partie. Und natürlich Frau Ach und Frau Oha, die beiden Erzieherinnen, alle schon bekannt aus den beiden Vorgängerbänden.
Zuerst mal wird besprochen was alle mitbringen müssen: Schlafanzug, Zahnbürste und natürlich das Lieblingskuscheltier. Und dann ist es tatsächlich so weit. Zu ungewohnter Stunde liefern die Eltern ihre Kinder am Kindergarten ab, Leslie tatsächlich bereits im Prinzessinnennachthemd. Und dann gibt es einen Spaziergang durch die Dunkelheit, bei dem Ferdinand eindeutig im Vorteil ist.
Er, der sowieso nichts sieht, erspürt mit seinem Geruchssinn unheimlich viel und kann auch Una beruhigen, dass der Matsch, in den sie getreten ist, keine Hinterlassenschaft eines Hundes ist, sondern nur eine Kartoffel, Reste des Mittagsessens für die Regenwürmer im Kompost.
Das Nachtdunkel verändert alles, ein Kran wird zum riesigen Dinosaurierskelett, ein Igel huscht vorbei, merkwürdige Geräusche sind zu hören. Und auch als sie wieder zurück sind und eigentlich schlafen sollen, sind daran noch lange nicht zu denken.
Wunderbar nah am Kinderalltag erzählen Stefanie Höfler mit Text und Claudia Weikert mit Bildern dieses Abenteuer. Genau beobachtet sind die unterschiedlichen Charaktere, ihre Reaktionen aufeinander und der Zusammenhalt einer Gruppe, die seit Jahren zusammengewachsen ist. Augenzwinkernd erzählen die Illustrationen auch davon, was die Kids alles verpassen, nämlich die nachtaktiven Tiere, die sich erst herauswagen, als die Rasselbande eingeschlafen ist. Das ist wunderbar umgesetzt mit einer dunklen Doppelseite, auf der nur einige Augenpaare aufblitzen – und auf der nächsten findet man dann die dazugehörigen Tiere.
Alle bestehen diese letzte große Mutprobe, das Übernachten ohne Eltern. Und das nächste große Abenteuer wird die Schule und auch das werden sie zum Glück miteinander teilen. Und vielleicht erzählt dann auch wieder ein Bilderbuch davon, wie es ihnen dort ergeht.
Titelangaben
Stefanie Höfler: Nachtspaziergang
Mit Bildern von Claudia Weikert
Weinheim: Beltz & Gelberg 2025
34 Seiten, 14 Euro
Bilderbuch ab 4 Jahren
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