Digitales | Games: Need for Speed: Shift 2 Unleashed
Rennspiele sind bei STEFFI MARX besonders gut aufgehoben. Es gab also keinen Grund, den neuesten Teil der Rennspielserie ›Need for Speed‹ nicht der talentierten Raserin anzuvertrauen. Die gesammelten Erfahrungen und Spieleindrücke legt sie für Benzolleserinnen im Folgenden dar.
Keine fünf Monate sind vergangen seit ›Need for Speed: Hot Pursuit‹ in den Regalen der Händler einsortiert wurde, da erscheint ein neuer Ableger – ›Need for Speed: Shift 2 Unleashed‹. Viel mehr als den Namen teilen diese zwei Spiele jedoch nicht. Während sich ›Hot Pursuit‹ stark an der ›Burnout‹-Serie orientiert (siehe Fahrphysik und Takedown-Option), möchte ›Shift 2‹ als realistische Fahrsimulation wahrgenommen werden.
Sieht die Konkurrenz nur noch das Auspuffrohr?
Müssen Forza und Gran Turismo also einen neuen Konkurrenten fürchten? Genau das wollte ich herausfinden. So stieg ich gleich zu Beginn in einen schnittigen Wagen und drehte die ersten beiden Runden. Danach wurden meine Fahrkünste von der KI des Spiels bewertet. Puh! Glück gehabt! Es schätzte mich als »erfahren« ein. Damit kann ich wohl leben. Nach der Handling-Einstufung und einer weiteren Test-Fahrt folgt die Wahl des Schwierigkeitsgrades.
Ist man mit der Bewertung unzufrieden, kann man selbstredend die Einstellungen nachjustieren. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen, die Bremskontrolle zu deaktivieren. Lässt man das System schalten und walten, ist man keinesfalls wettbewerbsfähig, selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad.
Eine Perspektive, sie alle zu knechten?
Nach ein paar Stunden Einspielzeit blieben mir sogleich die zwei größten Neuerungen in bester Erinnerung: das aufpolierten Erfahrungssystem und die Helm-Kamera beziehungsweise Helm-Perspektive. Letzteres hört sich erst einmal unspektakulär an, aber dahinter verbirgt sich etwa Fundamentales. Ein Wechsel der Perspektiven bewirkt, dass das Blickfeld allein durch den Rand des Helmvisiers begrenzt wird, während die Kamera die Kopfbewegung des Fahrers unter Einwirkung der Fliehkräfte simuliert.
Zuerst ist es sehr gewöhnungsbedürftig, da sich Bildausschnitt und Fahrzeug unabhängig voneinander bewegen. Da braucht es schon mehr als ein paar Kurven, um sich mit dieser Sicht einzuspielen. Trotzdem, es lohnt! Noch nie gab es ein so intensives Fahrerlebnis in einem Rennspiel. NfS Shift 2 setzt damit zweifelsohne einen neuen Genre-Standard.
You! Shall! Not! Pass!
Das Ausreizen der PS-Boliden und Testen der zahlreichen Modi (Rennen, Hotlap, Drift, Elimination) machen ebenso Freude, wäre da nicht dieser eine, aber schwerwiegende Punkt: die Gegner-KI. Nicht selten habe ich die Beherrschung verloren – und zwar nicht über das Lenkrad, sondern die meiner Fassung! Es bedarf nur einer Berührung durch ein gegnerisches Fahrzeug – sei sie noch so schwach und kurz – und das Rennen ist gelaufen. Das Fahrzeug dreht sich und alle (!) Kontrahenten ziehen schlechterdings am eigenen Renngefährt vorbei. Dem entgegenzuwirken wird schwer, denn einen echten Vorsprung zu erfahren ist wegen des Gummiband-Effekts kaum realisierbar.
Manchmal braucht man schlicht Nerven aus Stahl. Gut, dass da die Option bleibt, die letzte, höchste Meisterschaft mit Microsoft Points freizuschalten.