Das Leben nach dem Tod zu Lebzeiten

Kolumne | Das aktuelle Gefälle #6

›Das aktuelle Gefälle‹ ist CHRISTIAN NEUBERTs satirisches Format, in dem er sich zeitgenössischer Schieflagen annimmt. Diesmal gibt es empörend Schräges zum »Leben nach dem Tod zu Lebzeiten«.

tod Das Leben nach dem Tod bereits zu Lebzeiten suchen Live-Rollenspieler in der Regel erst dann, wenn sie Vampirzähne anlegen oder sich als Zombie schminken. Eine chinesische Erfindung könnte diese Praktiken allerdings bald als überholt erklären: In Shanghai können Lebensmüde oder Neugierige oder lebensmüde Neugierige beim Live-Rollenspiel ›Samadhi – 4D Experience Of Death‹ das Sterben ausprobieren.

Das Spiel ist darauf konzipiert, es nicht zu überleben, sprich: Man stirbt einen gespielten Tod. Daraufhin begibt man sich spielerisch in einen realen Sarg, um in einem Spiel-Krematorium die durch Licht-, Sound- und Heißlufteffekte generierte Illusion einer Einäscherung zu erfahren.

Diese sei äußerst realitätsnah, heißt es – wenngleich sich kaum jemand finden dürfte, der dies bestätigt.

Anschließend finden sich die Live-Rollenspieler in einer künstlichen Gebärmutter wieder, die den Ausgangspunkt einer Wiedergeburt markiert. Das ist wirklich beruhigend. Zumal für Buddhisten: Wenn die Wiedergeburt von einer Gebärmutter ausgeht, dürfen sie zumindest schon mal eine Reinkarnation als Säugetier erwarten.

| CHRISTIAN NEUBERT

Titelangaben
Das aktuelle Gefälle gibt es nun auch in Form von Trickvideos. CHRISTIAN NEUBERT inszeniert sie für ›FRIZZ Das Magazin für Würzburg‹.

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| Das Video zu dieser Episode gibt es hier

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