Lyrik | Vierzeiler der Woche – von Michael Ebmeyer

Da ist Telefon für Sie
unentwegt am Apparat
Goldmarie und Pechmarie
mal geschäftlich, mal privat
| MICHAEL EBMEYER
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| Webseite von Michael Ebmeyer
Ein neuer Gedichtband von Andreas Altmann – und wer sich mit und vor allem in den Gedichten des in Berlin und in der Prignitz lebenden Autors auskennt, für den ist an dieser Stelle Vieles bereits gesagt, sind die Gedichte von Andreas Altmann im lyrischen Kanon doch längst zu einem Synonym für den gewissenhaften und jede Effekthascherei meidenden Umgang mit und die sorgsame Arbeit am Wort geworden, für einen eigenen Sprachkosmos, in dem er sich seit seinen ersten Bänden traumwandlerisch sicher bewegt; intensiv, souverän, freiwillig reduziert. Von STEFAN HEUER
Die Dichterin, Malerin, Philosophin und Lehrerin Klára Hůrková ist in der tschechischen, deutschen und englischen Sprache zu Hause. Ebenfalls ist sie international vernetzt und hat drei deutsch-tschechische Anthologien herausgebracht. Die weitgereiste Autorin wuchs in Prag auf, bevor sie 1989 nach Belgien emigrierte und schließlich nach Aachen kam. Diesen sehr weiten Horizont besitzen auch Ihre Gedichte, die sie in ihrem neuen Band Gehege mit Magnolien vorgelegt hat, der in diesem Jahr im POP-Verlag Ludwigsburg erschien. Der Band ist in fünf Kapitel unterteilt und enthält eine Vielzahl beeindruckender Gemälde der Autorin und Malerin, der ihn allein dadurch schon zu einem optischen Erlebnis werden lässt. Von HARTWIG MAURITZ
Schon am Vormittag mit Lampenlicht,
um den Tag aufzuhellen
und den Stift sicher zu führen,
Düsternis fällt in die Zeilen
und läßt sich nicht wegschreiben.
Ein unentschlossener Himmel
in der Mittagszeit und manchmal
fast eine Ahnung von Frühling,
festgemacht an einfallenden
Strahlen, die das Zimmer ausleuchten.
Lyrik | Martin Jürgens: Nichts geht mehr
Ja, wir als Paar: Kopf in
Den Wolken, versessen
Aufs Leben, die Haare
Immer im Wind.
Alles vorbei und
Fast schon vergessen:
Die Jahre, die guten,
Die Jahre, die scharfen
Die Jahre, die hinter uns sind.
Lyrik | Martina Weber: Erinnerungen an einen Rohstoff Martina Weber, Jahrgang ’66, Lyrikerin, Juristin. Heinrich-Vetter-Preis, Georg-K.-Glaser-Förderpreis, Frankfurter Autorenstipendium. Zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik in renommierten Zeitschriften und Anthologien. Verfasserin eines Standardwerks zum Schreiben und Vermarkten von Lyrik. Erinnerung an einen Rohstoff ist ihr erster Gedichtband (Poetenladen, Leipzig, 2013). Von CHRISTOPH SCHWARZ