Lyrik | Axel Görlach: Zwei Gedichte
das sich auflösen
schweben
bleibt das prickelnde diamond-dust-flirren um
die stirn einen moment lang ewig wie phylogenese
oder das springen des lichts von rot auf grün
ein neuer strom haut tanzender genomschablonen
im gegenlicht die umrisse abhebender hydranten
kristallmutationen nebensonnen über dem glas
der kanzel das schließen der augenblende im meer
aus halos + flares ihr ausgestreckter arm die
boeing
in der hand hoch über dem rollstuhl fliegen
| [Erstveröffentlichung in still #5 Berlin/New York, 2017]
im magnetfeld
mit
elektrischen adern das überirdische brüllen
vom schlachthof die stadt ist auch nur ein acker
auf speed jede nacht bricht zorn einen zahn
aus dem revolvergebiss eines volliodioten
lachens an der leine eines dackels in der hand die
fackel: brennendes heim + smart gelenkte
touristen hängen wie abgeschnittene luft
schlangen über steinbrückengeländer in wellen
gondelt mond sein licht das uns abfärbt vielleicht
findest du hier planbares glück oder panik im
unendlichen schneiden sich alle plots blutig
das fleisch von roh geschminkten veganern
serviert
| AXEL GÖRLACH