/

Blätter

TITEL-Textfeld | Susanne Spielberger: Blätter

Grün, gelb, braun, Ast.
Wachsen, fallen, voller Hast
Schneiden in des Lebens Gast
Stunden, Tage, ohne Rast.

Volle Blüte, grüne Pracht.
Bäume, Blumen, Kräuter, erwacht.
Die Sonne küsst die Erde leicht
bis sie einer Blumenwiese gleicht.

Wind und Regen kehren ein.
Die Zeit vergeht, die Hoffnung klein.
Die Blätter tauschen ihr Gewand
und warten, auf was kommt, gespannt.

Kahl ragen sie, die Äst, empor
der Gast des Lebens – auch er fror.
Die Zeit, sie rinnt wie feiner Sand
bis sie kommt, die letzte Hand…

| SUSANNE SPIELBERGER

Ihre Meinung

Your email address will not be published.

Voriger Artikel

Let me introduce you to a Sound called House: February new Singles reviewed

Nächster Artikel

Lügenbaroness

Weitere Artikel der Kategorie »Lyrik«

In Tuwa / Insektendompteur

Lyrik | Anette Hagemann: Gedichte In Tuwa Zwei Straßen nur führen nach Kysyl, und es reiten dort die Jungen und die Alten einhändig auf den Pferden: Als geschmeidige Zentauren bewegen sie sich durch die Steppe, die so weit ist, wie die Gesänge kehlig klingen und der Blick mancher Augen ins Unabsehbare geht – umgeben von Falten, verschmitzt, wie geschnitzt, genauso wie die Seen hier von Zweigen und Strauchwerk umgeben sind. Und manchmal gurren die Kamelkälber am helllichten Tag wie geschwätzige Uhus und in der Hauptstadt gründen die Schamanen Gemeinschaftspraxen

Drei Gedichte

Lyrik | Peter Engel: Drei Gedichte

Der berühmte Lichtblick

 

Heute hat er sich wieder gezeigt

ein paar Minuten lang, war dann weg

für den Rest des ganzen Tags

und das aufwallende Herz

fiel zurück in seine Kammer.

Front-Begradigung

Lyrik | Peter Engel: Zwei Gedichte

Frontbegradigung

Der Zickzack meiner Tätigkeiten,
die Schübe meines Tuns, Ausschläge
von Aktivität, von Wirksamkeit:
Das alles auf den Prüfstand
und mit fragenden Blicken,
Zurücknahmen und Beschränkungen.

Zu Papier gebracht

Lyrik | Peter Engel: Gedichte Zu Papier gebracht Was durch den Kopf geht, flüchtig ist und davon will wie im Nu, auch was in den Fingerspitzen kribbelt und nicht weiß warum, was wie ein Einfall von Licht durch den Raum stiebt ohne Ziel oder die wirbelnden Flocken von allerlei Stäuben im Eck, was vielleicht ein Gedanke ist, der gerade erst entsteht und sich selbst noch nicht ganz kennt, gleichfalls ein kaum zu hörender Ton, der noch nicht durchgeformt ist, und meine unvollkommenen Zeilen mit dunklem Gehalt, alles wird hier zu Papier gebracht.