ohne titel

Lyrik | Şafak Sarıçiçek: ohne titel

das papier auf dem diese wörter entstehen, ist ein wenig
verschmutzt und ein wenig nass,

der wind, der durch die gärten weht, ist zunächst
das knistern und rascheln

von blättern und zweigen, bevor er kühl am körper zieht,
an den haaren und

der abend ist still, die stille ein elastisches band, das mit jedem fahrzeug
weggedehnt wird und zurücksschnellt

mit einem riss entlang der landstraße, dieses gedicht ist das warten auf
die schwalben am morgengrauen, bei den küstenhängen,

dieses gedicht wartet. dieses gedicht

ist ein warten.

Ihre Meinung

Your email address will not be published.

Voriger Artikel

Nightmares & Ravine Dreams: New Singles Reviewed

Nächster Artikel

Die Geister, die ich rief…

Weitere Artikel der Kategorie »Lyrik«

Offenes Gewässer

Lyrik | Christian Saalberg: Vor dem Portal VOR DEM PORTAL sitzen Bettler mit ausgestreckten       Händen, die sie langsam sinken lassen. Vorsichtig steigen die Vögel von den Bäumen, eine       Laterne in der Hand, um nicht zu stolpern. So kann es einem ergehen, wenn man jeden Morgen       das Haus durch die falsche Tür verläßt.

Prioritäten (1)

Lyrik | Vierzeiler der Woche – von Michael Ebmeyer  Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen doch möchte er es auch?

Drei Gedichte

Lyrik | Peter Engel: Drei Gedichte

In einem Zuge

Wenn dir der besondere Tag
den Stift führt und ihn gleiten läßt,
wie von anderer Hand geführt,
dann schreibt sich die Morgenstunde
selbst hin mit ihren Eigenarten,
ist heiter wie der Vormittag.

Von Tieren und Menschen und Tieren im Menschen

Lyrik | Mikael Vogel: Massenhaft Tiere Jahrtausendelang hat die Menschheit mit Tieren unter einem Himmel und unter einem Dach zusammengelebt. Seit den Fortschritten der Industrialisierung und Automatisierung, die einhergingen mit dem dschungelhaften Wachstum der Städte, gerät diese intime Beziehung zwischen Mensch und Tier immer mehr in den Hintergrund. Von MATTHIAS FALLENSTEIN

Dichter in León

Lyrik | Lyrik aus Nicaragua Eine Reise durch das Land mit Ausflügen zu den Dichtern – eine Reportage von PETER STÄUBER