/

Mein Steinzeitschaber

TITEL-Textfeld | Peter Engel: Mein Steinzeitschaber

Mit drei Fingern faßt er sich gut,
läßt sich genau führen
und trennt das Fleisch von der Sehne,

die Haare vom künftigen Leder.
Wer ihn damals geschliffen hat
aus dem hellgrauen Stein
und zur scharfen Schneide gespitzt,
dem war er tägliche Hilfe.
Jetzt ist er schartig, unscheinbar,
als Schaber kaum zu erkennen,
keine Spur von Blut mehr,
nur Gedanken kleben daran.

| PETER ENGEL

Ihre Meinung

Your email address will not be published.

Voriger Artikel

Nullte Stunde

Nächster Artikel

Der Frühling ist da!

Weitere Artikel der Kategorie »Lyrik«

Gedichte III

Lyrik | Peter Engel: Gedichte III

Moment in Kius, schleiwärts

Zusehn beim Sammeln des Honigs
und wie sich die Schatten verschieben,
ganz langsam wandert die schnelle
Zeit über die Wiese hin,
die Gräser einzeln ausgeleuchtet.

Geschlechtertrennung

Lyrik | Vierzeiler der Woche – von Michael Ebmeyer Das Fräulein steht am Meere das Männlein steht im Wald da kommen in die Quere die zwei sich nicht so bald  

Aufbruch in die Geschlossenheit einer offenen Landschaft

Lyrik | Andreas Altmann: Die lichten Lieder der Bäume liegen im Gras und scheinen nur so 2010 erschien im Verlag des poetenladens der Gedichtband Das zweite Meer von Andreas Altmann. Nach der Neuauflage des Buches als Taschenbuch und dem 2012 veröffentlichten Sammelband Art der Betrachtung mit ausgewählten Gedichten aus den letzten 20 Jahren erschien in diesem Jahr nun der neue Lyrikband Die lichten Lieder der Bäume liegen im Gras und scheinen nur so. Von STEFAN HEUER

Heimat in der Kunst

Menschen | Zum 90. Geburtstag von Günter Kunert Der bedeutende Lyriker Günter Kunert ist eher selten als Erzähler in Erscheinung getreten. Umso größer war die Überraschung, als ein (längst vergessenes) Romanmanuskript aus den 1970er Jahren auftauchte und nun – unbearbeitet – veröffentlicht wurde. Von PETER MOHR