Lyrik | Renate Ammon: Die Hand an der Wand / Fledermaus
Die Hand an der Wand
Die Hand an der Wand
weiß wie das Weiß
meiner Augen
blickt über die
wandernden eilenden
Tiere
die sie meißelt färbt
ritzt in den Stein
kopfunter kopfüber
die sie verwundet
mit dem Pfeil
Blut entspringt
dem Hinterleib
fliegt auf
in roten Fetzen
das Tier jagt weiter
sie schreibt ein
Wesenszeichen
füllt Linien und Leib
mit großen Punkten
kleinen Seelen
sie mischen sich und
wandeln sich
sie laufen übereinander
weg
ein Fisch schwimmt
über den Rücken des Pferdes
Mammut Antilope
Pferd und die Löwin
hineingeboren der Mensch
ein zerbrochener Jäger
der Mensch schaffe den Göttern gleich
und ist Geschöpf
richte zur rechten Hand
vernichtet
Fledermaus
Er verjagt und gebannt
bleibt ihr und flieht
verirrt und vogelscheu
in jede Nacht auf Streifzug
zu Gräbern und zu anderen Betten
sie die alle Gebärende
alles Verbrennende entsteigt
den weißen Tüchern
des Bettes
sie die Verlassene
eine Fledermaus heftet sich
meinem Brustfell an
ein Autist gab
dem Flügelschlag die Melodie
ich berge sie mit Glut