Ja, wir als Paar: Kopf in
 Den Wolken, versessen
 Aufs Leben, die Haare
 Immer im Wind.
 Alles vorbei und
 Fast schon vergessen:
 Die Jahre, die guten,
 Die Jahre, die scharfen
 Die Jahre, die hinter uns sind.
Zum nächsten Mal!
Du rufst, bild ich
 Mir ein, von fern:
 Nimm Anlauf, los,
 Und spring, du Wicht,
 So weit du eben
 Kannst, und sieh:
 Du kannst es nicht,
 Liegst da und heulst
 Und siehst dich um
 Und weit und breit
 Kein Reim auf »heulst«.
Zum nächsten Mal!
Kein Glanz in den Augen,
 Keine Haare im Wind
 Und die Füße wie in Beton,
 Und Schluchzen im Hals.
 Es gibt kein Pardon
 Für ein altes verlassenes Kind.
Zum nächsten Mal!
Nichts geht, und alles bleibt,
 So wie es ist. Seit Jahren geht
 Nichts mehr, und alles leibt
 Nur noch und lebt nicht mehr.
 Wir haben das erfahren,
 Nahmen’s hin und taten nichts,
 Als wir zusammen waren.
Kein nächstes Mal!
| MARTIN JÜRGENS
Martin Jürgens, geb. 1944, lebt in Berlin; er war dort Hochschullehrer, arbeitete als Regisseur für Theater in Berlin, Münster und Köln, er publizierte diverse literarische und wissenschaftliche Arbeiten und verfaßte Hörspiele für Radio Bremen und den WDR. Viele seiner Lyrik-Beiträge für ›Konkret‹ erschienen unter dem Titel ›Frau Merkel sieht auf ihrem Schuh ein Streifenhörnchen, das sich putzt‹ (2015).

 
  
  
  
  
 
 
  
  
 