Enten und Hühner erwartet man nicht unbedingt in Freibädern. Wenn sie sich die aber erobern, geht es nicht ohne Probleme über die Bühne. Der zweite Band über ein äußerst ungleiches Freundepaar. Von ANDREA WANNER
In ›Lahme Ente, blindes Huhn‹ hatten sich die beiden außergewöhnlichen Tiere mit Handicap gefunden und waren Freunde geworden. Jetzt stehen sie gemeinsam in einer Schlange, von der sie nicht wissen, was sie am Ende erwartet. Die Ungewissheit dauert nicht lange. Eine Ente, die vor ihnen steht, klärt sie auf: Die Enten wollen alle ins Freibad. Das kommt für das sehbehinderte Huhn auf keinen Fall infrage, aber die Ente bettelt, appelliert an die Freundschaft – und schon sind sie drinnen, wenn auch ohne Handtücher.
Mit ungeahnten Folgen: Ausgerechnet das Huhn wird nicht zum beliebten Star der Entenschar, sondern sogar zum Bademeister gekürt, trotz seiner Blindheit. Die Ente reagiert wie erwartet: Statt Spaß zu haben, ist sie neidisch und frustriert und will eigentlich nur noch heim.
Temporeich und sehr witzig schildert Ulrich Hub auch dieses neue Sommerabenteuer der beiden Kumpels, das in eine aberwitzige Poolparty mündet und in der schrägen Behauptung des unerfahrenen Bademeisters, dass es bei Gewitter nirgends so sichere sei wie im Wasserbecken.
Ist das das Ende einer grandiosen Freundschaft? Wer es erfahren möchte, darf sich an der schrägen Story und den amüsanten Illustrationen von Jörg Mühle freuen: mit Handtüchern reservierte Liegestühle, eine Trillerpfeife und ein Kühlschrank voller kalter Getränke – das Ambiente sorgt für ein originales Freibadfeeling und jede Menge Überraschungen!
Titelangaben
Ulrich Hub: Arschbombe verboten
Mit Bildern von Jörg Mühle
Hamburg: Carlsen 2023
80 Seiten, 13 Euro
Kinderbuch ab 8 Jahren
Reinschauen
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