/

Traumreise nach Atlantis

Bühne | Show: Holiday on Ice – Atlantis

›Holiday on Ice‹ bringt zum 75. Geburtstag die Geschichte des versunkenen mythischen Inselparadieses Atlantis aufs Eis. 35 internationale Profiläufer entführen den Zuschauer auf eine Reise durch die Welten der versunkenen Legende, zeigen prachtvolle Momentaufnahmen aus dem Leben der mystischen Stadt. Das verspricht Eiskunstlauf, Tanz und Luftakrobatik auf höchstem Niveau. ANNA NOAH freut sich auf bunten Eiszauber mit Überraschungsmomenten.

Magische Partystimmung

Die Show zieht von Anfang an die Besucher in ihren Bann: Am Anfang steht der Mitte der Eisfläche nur ein imposanter Kristall. Ein erster, glitzernder Schlittschuhläufer fährt seine Kür. Während dieser trägt ein nicht weniger schillerndes Paar eine silberne Kugel – das Herz von Atlantis – durch das Publikum bis zum Kristall. Dieser leuchtet, wenn aktiviert, in allen Regenbogenfarben.
Holiday on Ice
Weitere Eisläufer kommen auf die Bühne. Sie tanzen erst zu flotten Beats, zeitgleich wird einer davon magisch zersägt, ein anderer verschwindet ganz in einer Box, während ein Kopfloser seine Runden dreht und das Publikum begrüßt. In geheimnisvollen Reagenzgläsern blubbern bunte Chemikalien – deren Tisch einzig angetrieben von Beinen ohne Oberkörper.
»Atlantis« steht für prachtvolle Architektur, Magie, aber auch schillernde Kostüme, Partys und einer Menge Spaß in Verkleidungen.

»Holiday on Ice«
Die Show feiert seit 75 Jahren weltweit Erfolge. Ihre Deutschland-Premiere hatte sie in Frankfurt im Jahr 1951. Mittlerweile erlebten mehr als 330 Millionen Besucher in bislang 104 Shows die Vorführungen. International rennomierte Läufer tanzen in extravaganten Kostümen über das Eis, begleitet von packender Musik und bunten Bühnenbildern. So wurde über die Jahre aus einer kleinen Eisrevue ein Entertainmentereignis, das jede Saison mit rund 65 Eiskunstläufern durch mehr als 45 Städte tourt.

Auf einer eigenen Bühne wird ein Artisten-Paar über das Eis in Position gebracht, das am Boden und in der Luft beeindruckende Akrobatik vorführt.

Doch plötzlich ertönt ein entferntes Grollen. Dieses kommt näher, wird immer lauter … bis der Kristall, der die Stadt zusammenhält, vor den Augen des Publikums zerbricht. Meterhohe Flammen schießen am Rand der Eisfläche in die Höhe, bevor die Stadt in LED-Fluten versinkt.

Faszinierend Fluoreszierend

Die gesamte Show lebt von Sprüngen und wilder Akrobatik, nicht nur im Paarlauf. Generell ist die Choreographie eher pop-lastig, zwischendurch taucht aber immer mal andere Partymusik auf. Nach dem Untergang der Stadt wird die Musik ruhiger.

Choreograf des Spektakels ist der Eiskunstlauf-Olympiasieger von 1980, Robin Cousins. Zusammen mit Kostümdesigner Michael Sharp konzipierte er eine optisch anspruchsvolle Show und schreckt auch nicht vor Ganzkörper-Glizeranzügen zurück.

In seiner Inszenierung tummelt sich ein Einhorn ebenso auf dem Eis wie ein radschlagender Pfau. Es gibt jede Menge Dschungelbewohner und Tiere mit langen Krallen.
Unter Wasser scheinen fluoreszierende Rochen und Quallen an den Zuschauern vorbeizuschweben, während die gesamte Halle in Schwarzlicht getaucht wird.

Auf anspruchsvolle Bühnenbauten wurde verzichtet. Es kommt Projektionstechnik zum Einsatz. So rahmt ein beweglicher LED-Screen die Szenerie ein. Mal zeigt er die Architektur der Stadt, mal plätschernde Wasserfälle oder den funkelnden Sternenhimmel.

Publikumslieblinge

In der Jubiläumssaison sind einige Publikumslieblinge ›on tour‹. Allen voran Valentina und Cheyenne Pahde, bekannt aus ›GZSZ‹ sowie ›Alles, was zählt‹. Für die beiden Schauspielerinnen ist mit der Show ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Münchnerinnen entdeckten ihre Leidenschaft für Eiskunstlauf sehr früh und bestritten bis zu ihrem 10. Lebensjahr erfolgreich Wettkämpfe.

Weitere Hauptdarsteller sind Mariyah und Peter Gerber. Peter war vor ›Holiday on Ice‹ 18 Jahre lang als Eisläufer aktiv. Er ist zweifacher nationaler polnischer Eistanzmeister, hat zweimal an den Weltmeisterschaften teilgenommen und ist ehemaliger ›Disney on Ice‹-Darsteller, wo er seine Frau und Eislaufpartnerin Mariyah kennengelernt hat. Sie ist ehemalige zweifache Teilnehmerin an den nationalen Juniorenmeisterschaften und war ebenfalls Darstellerin bei ›Disney on Ice‹.

Ein Highlight in der aktuellen Saison sind die Gaststars Aljona Savchenko & Bruno Massot, die derzeit erfolgreichsten Paarläufer der Welt. Sie sind in ausgewählten Städten auf dem Eis zu erleben.

»Wir freuen uns aufs nächste Jahr!«

Als Besucher kann man sich oft nicht entscheiden, wo man zuerst hinschauen soll. Die Läufer wirbeln an verschiedenen Stellen durch die Luft, zeigen an anderen Hebefiguren oder Pirouetten.
Lustig gemacht ist die Nummer der Taucher, die eine Schwanensee-Interpretation abgeben. Jeder von ihnen findet einen Kristallteil und mit diesen wird der magische Kristall wieder zusamengesetzt.

Holiday on Ice

Es ist nicht zu übersehen, dass ›Holiday on Ice‹ besonderen Wert auf die Optik legt. Geboten wird eine harmonisch aufeinander abgestimmte Komposition aus Choreografie, Licht, Projektionen und Kostümen, die dem Publikum – groß wie klein – nicht nur ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Standing Ovations.

| ANNA NOAH
FOTOS: ›Holiday on Ice‹ BR

Showangaben
Holiday on Ice
Darsteller: various
Produzent: Peter O’Keeffe
Choreografie: Robin Cousins
Kostüme: Michael Sharp

Ihre Meinung

Your email address will not be published.

Voriger Artikel

Heiteres Versteckspiel

Nächster Artikel

»Wir haben doch noch uns«

Weitere Artikel der Kategorie »Bühne«

Takt zwischen Schrott und Mülltonnen

Live | Bühne: STOMP Es ist ein Rhythmusspektakel der besonderen Art, das seit mehr als fünfzehn Jahren für Furore sorgt! Die Macher von ›STOMP‹ erfinden für die Perkussions-Kunst eine völlig neue Identität. Dies schafft das Ensemble einzig und allein durch Fingerschnippen, Besenschwingen, Feuerzeugklicken und Mülltonnenklappern. Man kann sagen, dass die Darsteller neue Maßstäbe im Trommeln setzen. ANNA NOAH will wissen, ob Schrott allein wirklich für eine gelungene Abendunterhaltung taugt.

Rocky aus der Röhre!

Theater | Richard O’Brien’s THE ROCKY HORROR SHOW – Deutsches Theater Göttingen Neben den ganzen erwartungsvollen und schon beim Ersten Klingeln vor Begeisterung zitternden Menschen in der Lobby, musste ich beinahe kühl oder reserviert wirken. Vielleicht lag es daran, dass ich zwar gerne ins Theater ging, aber noch nie The Rocky Horror Show gesehen hatte. Es war mein erstes Mal. So wie bei den meisten ersten Mals konnte man unmöglich wissen, was passieren würde. Und am Ende kam dann sowieso alles anders. Von SVEN GERNAND

Vom Leben zwischen zwei Welten

Bühne | Musical: MARTYR!

Das Ende bei dieser Musical-Oper wirkt wie ein neuer Anfang. Mit frohem, fast erleuchtet wirkendem Gesichtsausdruck geht der Protagonist des ›Martyr Ratgeb – Maler, Mensch und frei‹ vorbei an himmelblauen Bildern und durch Holzquadrate, die wie ein Tor in eine andere Welt wirken. Kein Wunder: Jörg Ratgeb, gespielt von Mischa Mang, krankheitsbedingt stimmlich unterstützt von Philipp Werner (beide ausdrucksstark und überzeugend), geht dem Tod und für ihn bildlich gesprochen einem Neuanfang, entgegen. Stolz bekräftigt er am Ende, im Sinne und kraft seiner Kunst gestorben zu sein, die nach ihm weiterleben wird. Das tut sie ganz bestimmt, wie die Aufführung am Stadttheater Pforzheim, Inszenierung: Thomas Münstermann, Dramaturgie: Christina Zejewski und Chorleitung von Johannes Antoni, beweist. Von JENNIFER WARZECHA

Erheiternd leicht oder modern-existenziell?

Bühne | Mozarts ›Die Zauberflöte‹ in Karlsruhe Ein »Vogelfänger« im knallbunten Kostüm, ähnlich des eines Wiener Hanswurst‘, und sinnbildlich stehendem blondem Haar schleicht sich auf der Bühne herum und resümiert über sein »Weibchen«, nach dem er sich so sehr sehnt und das gleichzeitig in einem vereint für die wichtigsten Deutungsaspekte rund um Wolfgang Amadeus Mozarts Oper ›Die Zauberflöte‹ steht: Ist sie eines der wichtigsten geschichtlichen Zeugnisse rund um die Freimaurer, ist sie allein ein Stück zur Unterhaltung der ganzen Familie – auf der ein Schwerpunkt der Karlsruher Inszenierung liegt? Von JENNIFER WARZECHA

Parieté – über eine wunderbare Teilhabe

Bühne | Theater | Parieté-Gala Die »Parieté-Gala« ehrte zum 4. Mal behinderte und nicht behinderte Künstler sowie deren vielfältige Interpretation des Kunstbegriffes. Kunstschaffende aus allen Bereichen begegneten einander auf der Bühne. So entfaltete sich nach und nach die Wirkung ganz besonderer Darbietungen. ANNA NOAH freute sich auf viele einzigartige Momente.