Ruby ist nicht an der Liebe und am sich Verlieben interessiert. Sie kennt all die wiederkehrenden Muster, Motive und Themen, die zu Lovestorys gehören – schließlich schreibt ihre Mutter so Zeugs (mit noch intimeren Details). Also: Finger weg! »Leichter gesagt als getan«, denkt sich ANDREA WANNER.
Der Fall ist folgender: Guillaume, mit dem sie keinen einzigen Kurs gemeinsam hat, spricht sie an. Sein bester Freund Phil hat Liebeskummer und will unbedingt seine Ex zurück. Der geniale Plan ist, dass Phil eine Fake-Freundin braucht, mit der er Anna eifersüchtig machen kann. Und da kommt Ruby ins Spiel. Sie scheint bestens für diese Rolle geeignet. Und lehnt dankend ab.
Damit könnte dieses wunderbare Buch auch schon zu Ende sein. Ist es aber natürlich nicht, sondern das ist erst der Beginn einer wunderbaren Freundschaft – und vielleicht mehr. Aber das Mehr macht Ruby zu schaffen, denn das ist ihr alles viel zu offensichtlich. Schließlich weiß sie, wohin Fake Dating führt: »FAKE DATING: Zwei Figuren geben vor, ein Pärchen zu sein – und surprise! – verlieben sich währenddessen tatsächlich ineinander. Selbstverständlich würden sie sich lieber sämtliche Gliedmaßen abhacken, als sich genau das zu gestehen.« Ohne sie so eine Geschichte. Das ist viel zu banal und abgedroschen. Aber was steckt dann dahinter? Ruby, die sich mit Entscheidungen grundsätzlich schwertut, steckt in einer Zwickmühle.
So witzig können Liebesgeschichten rüberkommen. Lena Hach spielt mit dem Durchschaubaren, schreibt herrlich ironisch und schafft eine amüsante Metaebene, die Ruby verstandesmäßig voll begreift – aber das Herz will anderes. Bloß was? Ist da ein Happy End in Sicht oder ist das bei einem Sturkopf wie Ruby ausgeschlossen.
Amüsanter und kluger Lesespaß wie man es von Lena Hach schon aus ›Grüne Gurken‹ oder ›Wanted. Ja. Nein. Vielleich‹ kennt.
Titelangaben
Lena Hach: Popcorn süß-salzig
München: Mixtvision 2024
200 Seiten, 16 Euro
Jugendbuch ab 12 Jahren
Reinschauen
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