Roman | Ralf Rothmann: Im Frühling sterben »Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt.« Mit diesem tiefsinnigen Satz leitet Ralf Rothmann seinen neuen, großartigen Roman ›Im Frühling sterben‹ ein, in dem er sich ganz nah an den Lebensweg seines Vaters heran begeben hat. Wer hätte gedacht, dass wir siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und runde sechzig Jahre nach Erscheinen der großen Nachkriegsromane von Heinrich Böll noch einmal eine literarische Begegnung mit den barbarischen Untaten dieser furchtbaren Zeit haben werden? Und das auf