Roman | Abbas Khider: Ohrfeige Es gibt Romane, die erscheinen exakt zur richtigen Zeit, um Diskussionen zu befeuern: Ohrfeige von Abbas Khider ist so einer. Es geht darin um einen jungen Mann aus dem Irak, der in Europa studieren und sich medizinisch behandeln lassen möchte. In Deutschland erwarten ihn allerdings nur unüberwindbare bürokratische Hürden und Fremdfeindlichkeit. Der Roman kann als Debattenbeitrag zur sogenannten Flüchtlingsfrage gelesen – und als literarische Ohrfeige für den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland. Von VALERIE HERBERG
Gesellschaft | Doug Saunders: Mythos Überfremdung Als der Rechtsterrorist Breivik zu seinem Todeszug aufbrach, hinterließ er auf dem Computer ein Manifest von nicht weniger als 1518 Seiten. Die norwegische Justiz behandelte Breivik als Einzeltäter. Dieser Text zeigt aber, dass er sich selbst als Glied einer internationalen Front verstand, für die längst unumstößliche Glaubenstatsache geworden ist, was der kanadische Publizist und Migrationsforscher Doug Saunders den Mythos Überfremdung nennt. Von PETER BLASTENBREI