Roman | Jürgen Bauer: Was wir fürchten Wie schon in seinem Debüttext aus dem Jahr 2013 Das Fenster zur Welt stellt Jürgen Bauer in seinem neuen Roman Was wir fürchten die Frage nach dem Urgrund des Menschen. In seinem Erstling fand er die Antwort noch ganz zielgerichtet in einem anderen Menschen, einem Gegenüber, einem Mitspieler und dessen Geschichte, Erfahrungen und Vergangenheit. Diesmal jedoch verunsichert er sein Lesepublikum stark. Denn den jungen österreichischen Autor interessieren nicht die Typen, die auf der Erfolgswelle des Lebens schwimmen oder zumindest nach außen hin die Fassade des Glücks und Erfolgs aufrecht halten können. Jürgen Bauer
Roman | Martin Suter: Montecristo »Ich versuche jedes Mal ein Buch zu schreiben, das mir gut gefällt. Damit bin ich immer gut gefahren, weil ich offenbar selbst einen populären Geschmack habe.« So hat der inzwischen 67-jährige Schweizer Autor Martin Suter sein Erfolgsrezept und seinen späten literarischen Triumphzug zu erklären versucht. Jetzt erscheint sein neues Buch Montecristo. Gelesen von PETER MOHR
Roman | Tilman Strasser: Hasenmeister Der in Köln und Berlin lebende Drehbuchautor Tilman Strasser (*1984 in München) hat mit ›Hasenmeister‹ einen glänzenden Debütroman vorgelegt. MARTIN SPIESS hat ihn gelesen.
Roman | Thomas Brussig: Das gibts in keinem Russenfilm Erst in den Westen fahren, wenn alle das dürfen. Solange nicht jeder ein Telefon besitzt, auch keines für sich beanspruchen. Und die Lektüre von Milan Kunderas Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins so lange hinausschieben, bis das Buch für alle Leser in der DDR zugänglich ist. Das sind die drei Versprechen, die der Schriftsteller Thomas Brussig bei einer Lesung im Berliner Filmtheater »Babylon« abgibt. Aber wie soll er diese »babylonischen« Schwüre halten, wenn die DDR munter weiterexistiert, die »Wende« ausfällt und Angela Merkel, statt im wiedervereinigten Deutschland unaufhaltsam nach oben zu drängen,
Roman | Elisabeth Herrmann: Der Schneegänger Nach ›Das Dorf der Mörder‹ (2013) lässt Elisabeth Herrmann in ihrem neuen Roman ›Der Schneegänger‹ zum zweiten Mal den etwas unzugänglichen Berliner Kriminalhauptkommissar Lutz Gehring und die junge Polizistin Sanela Beara gemeinsam ermitteln. Beara absolviert inzwischen ein Studium des »Gehobenen Polizeivollzugsdienstes«. Gehring beißt sich die Zähne an einem wieder aktuell gewordenen Fall aus, den er vier Jahre zuvor im ersten Anlauf schon nicht bewältigt hat. Weil es dabei um das verschwundene Kind deutschstämmiger Kroaten ging, das man nun tot gefunden hat, glaubt der Hauptkommissar, in Beara, deren Familie aus Vukovar stammt, die ideale Ko-Ermittlerin
Menschen | Zum Tod des Nobelpreisträgers Günter Grass Günter Grass war nicht nur einer der bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsschriftsteller. Er war auch über mehr als sechs Jahrzehnte künstlerischer Tätigkeit stets ein streitbarer und umstrittener Zeitgenosse. Von PETER MOHR
Roman | Carlos María Domínguez : Das Papierhaus In seinem unterhaltsamen Roman Das Papierhaus befasst sich der argentinische Schriftsteller Carlos María Dominguez mit bibliophilen Menschen und mit Büchern. Von BETTINA GUTIÉRREZ
Roman | Anthony Horowitz: Der Fall Moriarty Ganz London ist in Aufruhr – von der Unterwelt bis zum Oberhaus. Offenbar hat ein Mann namens Clarence Devereux den Tod von Professor Moriarty in den Reichenbachfällen genutzt, um sich an die Spitze der Verbrecherwelt der Themsestadt zu setzen. Devereux kommt aus New York und einer, der ihn im Auftrag der Pinkerton-Agentur von dort nach Europa gefolgt ist, weiß, was das bedeutet: »Der amerikanische Kriminelle hat kein Urteilsvermögen und keinen Sinn für Loyalität.« Wahrscheinlich mordet er sogar in der heiligen Stunde des Five’o’Clock-Teas – eine ganz neue Qualität von Verbrechen sucht die britische
Indiebookday 2015 | Roman | Jonnie Schulz: Kein Zutritt für Hinterwäldler Biografien sind so eine Sache. Niemand vermag einzuschätzen, wie nah sich die subjektiven Schilderungen des eigenen Erlebens an der Wirklichkeit orientieren. Aber was bedeutet Wirklichkeit, wenn bereits der Klappentext des Buchs ›Kein Zutritt für Hinterwäldler. Die Geschichte der Butch Meier Band‹ eine immerhin 73 %ige Faktentreue verspricht. JÖRG FUCHS auf der Suche nach… ja, was eigentlich?
Roman | Michel Houellebecq: Unterwerfung ›Unterwerfung‹ (›Soumission‹) heißt der neue, heiß diskutierte Roman des französischen Autors Michel Houellebecq, der – obgleich eine rein fiktive, vielleicht im Grunde utopische Erzählung (der Autor nennt es eine »einigermaßen glaubwürdig erscheinende Beschreibung« – durch die furchtbaren Anschläge auf ›Charlie Hebdo‹ und den jüdischen Supermarkt in Paris eine ganz andere Bedeutung erhielt, ist doch Houllebecqs Buch genau an diesem 7. Januar 2015 in der französischen Originalausgabe erschienen. HUBERT HOLZMANN hat ›Unterwerfung‹ nach den Wochen des »je suis«-Aktivismus noch einmal gelesen.

