Roman | María Cecilia Barbetta: Nachtleuchten Fantasievoll und voller Wortspiele sind die Romane der argentinischen Schriftstellerin María Cecilia Barbetta, für die sie zu Recht ausgezeichnet wurde. In Nachtleuchten wirft sie einen freundlichen Blick auf das Ende der Ära Perón. Ganz aktuell erhielt sie den neuen Chamisso-Literaturpreis, der von der Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Dresden gestiftet wurde. Von BETTINA GUTIERREZ
Comic | Hector Germán Oesterheld / Francisco Solando López: Eternauta Erstmals in den Jahren 1957 bis 1959 erschienen, ist der argentinische Fortsetzungscomic ›Eternauta‹ von Hector Germán Oesterheld und Francisco Solando López eng an das spätere Schicksal seines Autors geknüpft: Oesterheld fiel der argentinischen Militärdiktatur zum Opfer. Die deutsche Erstveröffentlichung im Avant-Verlag würdigt das Werk mit einer opulenten Aufmachung. Es ist auch abseits seiner unfreiwilligen Metaebene ein starkes Stück. Von CHRISTIAN NEUBERT
Jugendbuch | Inés Garland: Wie ein unsichtbares Band Eine böse und belastende politische Vergangenheit aufzuarbeiten ist im letzten halben Jahrhundert geradezu ein deutsches Monopol geworden, auch im Jugendbuch. Darüber vergisst man leicht, dass es andernorts ebenfalls Autorinnen und Autoren gibt, die sich mit ähnlichen Problemen ihrer Heimatländer auseinandersetzen. Wie schmerzlich und weit die Vergangenheit in die Zukunft hineinragen kann, schildert die Argentinierin Inés Garland in ihrem ebenso berührenden wie bedrückenden Jugendroman, Wie ein unsichtbares Band. Von MAGALI HEISSLER
Roman | Alberto Manguel: Zwei Liebhaber des Schattens Die beiden so eben bei S. Fischer erschienen neuen Kurzromane – so der Autor – Zwei Liebhaber des Schattens von Alberto Manguel führen den Leser in die Dunkelkammer des Hades. Die Aufnahmen eines Fotografen als auch die Heimreise eines Südamerikaners verheißen nichts Gutes. Von HUBERT HOLZMANN
Gesellschft | Rodolfo Walsh: Wer erschoss Rosendo García? 23.07.2012 Mit Wer erschoss Rosendo García? bringt der Züricher Rotpunkt Verlag jetzt das dritte Buch des großen argentinischen Schriftstellers und Journalisten Rodolfo Walsh heraus. Es ist eine messerscharfe Analyse des »Dramas der peronistischen Gewerkschaftsbewegung nach 1955« und gleichzeitig, auch nach über vierzig Jahren, ein faszinierendes Stück Literatur. Von PIEKE BIERMANN
Roman | Carlos Busqued: Unter dieser furchterregenden Sonne Wahrscheinlich verdanken wir die Bekanntschaft mit diesem verstörenden Roman dem letztjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse. Jedenfalls hat das Außenministerium der Republik Argentinien die Übersetzung von Dagmar Ploetz gefördert. Sie ist, nach dem Tod von Elke Wehr, wohl die »Erste Adresse« auf diesem Gebiet und sie gewonnen zu haben, auch eine Empfehlung des unbekannten argentinischen Autors. Carlos Busqued wurde 1970 im Norden Argentiniens geboren & lebt heute in Buenos Aires. Nicht dort aber, sondern in Barcelona erschien im vergangenen Jahr sein nun auf Deutsch vorliegender erster Roman ›Unter dieser furchterregenden Sonne‹. Ein furchterregendes