Bühne | Woody Allens ›Geliebte Aphrodite‹ im Stadttheater Pforzheim Es gibt (Lebens-) Geschichten, die auf der einen Seite erst einmal seltsam erscheinen und auf der anderen Seite doch einleuchten. Die Ehe läuft nicht mehr rund. Als Lösung soll ein Baby nicht nur die Lust auf Familie, sondern auch die Lust aufeinander wieder fördern und schaffen. Das ist erst einmal plausibel – sofern man daran glaubt, dass so etwas realistischerweise tatsächlich gut gehen kann. Von JENNIFER WARZECHA
Kurzprosa | Peter Schneider: An der Schönheit kann’s nicht liegen Ein neuer Essayband über Berlin von Peter Schneider ist erschienen. Gelesen von Peter Mohr
Roman | Judith Hermann: Aller Liebe Anfang Vor 16 Jahren hatte Judith Hermann mit ihren Debüterzählungen Sommerhaus, später einen grandiosen Erfolg gefeiert. Mehr als 300 000mal war das Buch verkauft worden und der Name Judith Hermann wurde stets in einem Atemzug mit dem Phänomen »Fräuleinwunder« genannt. Nun ist Judith Hermanns erster Roman ›Aller Liebe Anfang‹ erschienen. Von PETER MOHR
Gesellschaft | Martha Nussbaum: Die neue religiöse Intoleranz Burkaverbot in Frankreich, Minarettverbot in der Schweiz, Kopftuchverbote bei uns, hitzige Debatten um Moscheebauten, Beschneidung oder rituelles Schlachten – die europäischen Gesellschaften scheinen Amok zu laufen. Muslimische Minderheiten sollen mit ihren Symbolen anscheinend für die katastrophal verfahrene westliche Nahostpolitik büßen. Wie man mit dem auch in den USA wachsenden Muslimhass umgehen könnte, will Martha Nussbaum in ›Die neue religiöse Intoleranz‹ zeigen. Von PETER BLASTENBREI
Roman | Marlene Streeruwitz: Nachkommen Wie schon in ihrem letzten Roman Die Schmerzmacherin (2011), in dem die Protagonistin eine Ausbildung in einer privaten Sicherheitsfirma absolvierte, hat die inzwischen 64-jährige österreichische Autorin Marlene Streeruwitz wieder eine junge Frau in den Mittelpunkt des Romans Nachkommen gerückt. Anders als jene Amy Schreiber aus dem Vorgängerroman darf man hinter der neuen Hauptfigur, der jungen Schriftstellerin (Cor)Nelia Fehn eine Streeruwitzsche Rückverwandlung vermuten, eine Art Jugend-Ego, das mit einigem Argwohn die ersten zaghaften Schritte auf der großen literarischen Bühne unternimmt. Gedanken von PETER MOHR zu Nachkommen von Marlene Streeruwitz’.
Kurzprosa | Erich Hackl: Dieses Buch gehört meiner Mutter | Drei tränenlose Geschichten Es gibt zwei neue Bücher des Schriftstellers Erich Hackl: ›Dieses Buch gehört meiner Mutter‹ und ›Drei tränenlose Geschichten‹ sind beide im Schweizer Diogenes Verlag veröffentlicht. Von PETER MOHR
Comic | Internationaler Comic Salon Erlangen 2014: Auf der Suche nach dem deutschen Genrecomic, Teil 2 ›Malcolm Max‹ sitzt im Tower und Charisma Myskina sitzt in der Falle. Kult-Autor Peter Mennigen und sein versierter Zeichner Ingo Römling lassen ihre Protagonisten erst mal nicht so schnell aus der Bredouille heraus, in die der Cliffhanger am Ende von Band 1 sie geführt hat. Während der übersinnliche Ermittler Malcolm auf seiner rasanten Flucht durch den Tower hitzige Debatten mit den neunmalklugen Mädchen Miranda und Emmeline führt, muss sich die Halbvampirin Charisma der Avancen des Roboterkonstrukteurs Artful Leech erwehren, der sie in seinem Labor
Gesellschaft | Engelhardt: Völlig utopisch / Harvey u. Robinson: Einfach die Welt verändern Dass ein anderes Leben möglich ist, ahnte sie irgendwie – wie das konkret aussehen könnte, erfuhr SUSAN GAMPER in der Aufsatzsammlung der Weltreporter: ›Völlig utopisch‹.
Gesellschaft | Marc Engelhardt: Heiliger Krieg – heiliger Profit Vor Somalia ist die Bundesmarine präsent, in Darfur und im Südsudan die Bundeswehr zu Land, seit neuestem auch in Mali. Geht es nach Frau von der Leyen wird sie demnächst auch in der Zentralafrikanischen Republik aktiv werden. Warum das am Ende sogar nötig sein könnte, will uns Marc Engelhardt in »Heiliger Krieg, heiliger Profit« sagen. Von PETER BLASTENBREI
Film | Im TV: TATORT 904 – Frühstück für immer (MDR), 16. März Übel & gefährlich. Schon wieder jemand tot in der Badewanne, denkt man während der ersten Bilder, und ob das wirklich sein muss. Nein, gar nicht wahr. Die Dame duscht ja noch, und es handelt sich auch nicht um Eva Saalfeld (Simone Thomalla). Ein hübsches Kind ist diese Tochter und der Mama wie aus dem Gesicht geschnitten. Man sagt das. Doch. Sprache kann ja so gemein sein. Sicher, es geht diesmal auch um Schönheitschirurgie. Von WOLF SENFF [Foto: ORF/ARD/Steffen Junghans.]