Live | 41. Tage der deutsch-sprachigen Literatur in Klagenfurt »Germanisten-Porno« nannte es die ehemalige Preisträgerin Nora Gomringer, »Beachvolleyball-Turnier für Literatur« der Juror Klaus Kastberger: den jährlichen Wettbewerb um den begehrten Ingeborg-Bachmann-Preis, zu dem zur besten Sommerfrischezeit die Stadt Klagenfurt in diesem Jahr eingeladen hatte. Von INGEBORG JAISER
Menschen | Zum 85. Geburtstag des Georg-Büchner-Preisträgers Jürgen Becker Als »eine maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie« wurde Jürgen Becker vor drei Jahren völlig zu Recht bezeichnet, als ihm der Georg-Büchner-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung Deutschlands, verliehen wurde. Von PETER MOHR
Roman | Jonas Lüscher: Kraft Die Theorie klingt sagenhaft einfach: Eine Million Dollar für denjenigen Wissenschaftler, der die große Preisfrage der ›Theodizee‹ nach ›Leibniz‹ löst. Für den Rhetorikprofessor Kraft eigentlich ein Kinderspiel und die ideale Antwort auf seine privaten Probleme. Wäre er nicht selbst wie die Welt aus dem Gleichgewicht geraten. Von MONA KAMPE
Roman | Eduardo Mendoza: Das dunkle Ende des Laufstegs Am 20. April erhielt der katalanische Schriftsteller Eduardo Mendoza aus den Händen von Spaniens König Felipe den mit 125000 Euro dotierten Cervantes-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt, für sein Lebenswerk überreicht. Seit der Veröffentlichung seines Romans ›Die Stadt der Wunder‹ (1986) erfreut sich der 74-Jährige Mendoza auch hierzulande einer respektablen Lesergemeinde. Jetzt ist ›Das dunkle Ende des Laufstegs‹ erschienen. Von PETER MOHR
Roman | Don Winslow: Corruption Der deutsche Titel von Don Winslows neuem Roman – Warum die anglisierte Schreibweise, wenn es sich bei ›Corruption‹ doch nicht um den Originaltitel handelt? – sagt es sofort: Es geht um Korruption. Und die hat in diesem in New York spielenden Polizeithriller das ganze System erfasst. Sodass in Winslows 500-Seiter keine einzige der vielen auftretenden Personen – vom Streifenpolizisten bis zum Bürgermeister des »Big Apple« – ohne Schuld ist. Und doch wirft einer den ersten Stein. Denn der nächste könnte ihn selbst zum Ziel haben. Von DIETMAR JACOBSEN
Roman | Gabriel Garcia Márquez: Hundert Jahre Einsamkeit In Deutschland wurde der kolumbianische Schriftsteller und Journalist Gabriel García Márquez mit seinem Roman Hundert Jahre Einsamkeit, der jetzt in einer Neuübersetzung vorliegt, bekannt. Aber auch andere Werke von ihm zählen zu einer allseits beliebten Lektüre. Von BETTINA GUTIÈRREZ
Roman | Javier Cercas: Der falsche Überlebende »Marco ist doch wie für dich gemacht! Du musst über ihn schreiben!« Mit diesen Worten hat Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa während eines Abendessens in Madrid seinem spanischen Kollegen Javier Cercas einen »Stoff« ans Herz gelegt, der 2005 in der spanischen Öffentlichkeit für einen Skandal gesorgt hatte. Eine Rezension von PETER MOHR
Roman | Monika Geier: Alles so hell da vorn In ihrem siebten Fall bekommt es die Ludwigshafener Kriminalkommissarin Bettina Boll mit Kinderprostitution zu tun. Und sie muss erkennen, dass sie sich in mehr als nur einem Freund bitter getäuscht hat. Von DIETMAR JACOBSEN
Roman | Moritz Netenjakob: Milchschaumschläger »Aber es ging doch nicht um eine fremde Firma, Daniel. Es ging um unser Café!« Aylin ist schwer enttäuscht von ihrem Gatten. Droht mit dem gemeinsamen Traum vom eigenen Café die glückliche Ehe zu scheitern? Wie konnte es nur soweit kommen? Das fragt sich Milchschaumschlürferin MONA KAMPE. Schließlich wird im ›3000 Kilometer‹ gewissenhaft auf die H-Milch verzichtet!
Roman | Sara Stridsberg: Das große Herz Im deutschsprachigen Raum ist die 44-jährige schwedische Autorin Sara Stridsberg noch weitestgehend unbekannt. Anders in ihrer Heimat, wo sie im letzten Jahr mit dem renommierten Selma-Lagerlöf-Preis ausgezeichnet und in die Schwedische Akademie gewählt wurde. Stridsberg gehört nun zur elitären Gilde des Nobelpreis-Komitees. Ihr Roman ›Das große Herz‹ ist soeben erschienen. Von PETER MOHR

