Indiebookday 2015 | Interview: Albert Eibl über den Verlag ›Das vergessene Buch‹ Wiedersehen bereitet meist Freude! Diese Freude an »Vergessener Literatur« möchte ein junger Wiener Verlag nun mit seinen LeserInnen teilen. JÖRG FUCHS hat nachgefragt: Wie findet man vergessene Literatur? Darf Literatur vergessen werden? Und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die zunehmende Digitalisierung?
Menschen | Zum Tode des Schriftstellers, Publizisten und Kritikers Fritz J. Raddatz
»Zwischen Suhrkamp, Avenarius und Baedeker. Mehr kann man nicht verlangen.« So schrieb Fritz J. Raddatz in seinem Tagebuch über die Wahl seiner Grabstätte auf Sylt, die er sich schon weit vor seinem 70. Geburtstag gesichert hatte. Ein Nachruf auf Fritz J. Raddatz von PETER MOHR
Menschen | Wolfgang Held: Ich erinnere mich Bevor man Wirklichkeit erkennt, muss man den Informationsmüll beiseite räumen, den Mainstream täglich auswirft, und es ist nicht bloß Müll, es ist Manipulation, es ist Täuschung, wer findet sich da zurecht, oh weh, Ende Gelände. Wir arbeiten die Dinge auf, so nennen wir das, wir bahnen uns einen Weg durch dichtesten Nebel, überall herrscht »schlohweißer Tag« (Tamara Danz). Von WOLF SENFF
Menschen | Zum Tode von Siegfried Lenz Siegfried Lenz war einer der letzten großen Geschichtenerzähler, ein stilsicherer Traditionalist, ein schriftstellerisches Urgestein, das ganz der Kraft des Erzählens vertraute und zum Meister der »kleinen Tragödien« avancierte. Lenz neigte stets zum nordischen Understatement, war ein verbaler Leisetreter – sowohl in seinen Büchern als auch in seinen Äußerungen als öffentliche Person. PETER MOHR zum Tode des Schriftstellers Siegfried Lenz.
Roman | Marlene Streeruwitz: Nachkommen Wie schon in ihrem letzten Roman Die Schmerzmacherin (2011), in dem die Protagonistin eine Ausbildung in einer privaten Sicherheitsfirma absolvierte, hat die inzwischen 64-jährige österreichische Autorin Marlene Streeruwitz wieder eine junge Frau in den Mittelpunkt des Romans Nachkommen gerückt. Anders als jene Amy Schreiber aus dem Vorgängerroman darf man hinter der neuen Hauptfigur, der jungen Schriftstellerin (Cor)Nelia Fehn eine Streeruwitzsche Rückverwandlung vermuten, eine Art Jugend-Ego, das mit einigem Argwohn die ersten zaghaften Schritte auf der großen literarischen Bühne unternimmt. Gedanken von PETER MOHR zu Nachkommen von Marlene Streeruwitz’.
Astrid Dehe/Achim Engstler: Kafkas komische Seiten Beim Namen Franz Kafka denken die meisten an Beklemmendes wie Der Prozess oder Das Schloss, an Unheimliches wie Ein Bericht für eine Akademie oder In der Strafkolonie. Dabei ist es eigentlich kein Geheimnis, dass Gregor Samsa Züge einer Comic-Figur hat. Im Allgemeinen gilt Kafka weiter als »Schmerzensmann«, sind Kafka und Komik nicht kompatibel. Mit diesem falschen Bild räumt das Buch Kafkas komische Seiten von Astrid Dehe und Achim Engstler gründlich und vergnüglich auf. Von PIEKE BIERMANN
Hörbuch | Jörg Fauser: O-Ton Die Doppel-CD von Trikont gibt mit der Auswahl an Gedichten, Romanauszügen, Kurzgeschichten, Briefen und einem bilderreichen informativen Booklet einen guten Einblick – für Fauser-Neulinge und -Wiederentdecker. Von MIRJAM STUTZMANN
Menschen | Herta Müller: Lebensangst und Worthunger »Ich wurde lebenshungrig, gespenstisch erpicht aufs Leben, und sei es noch so kompliziert.« Herta Müller im Gespräch mit Michael Lentz. Von THEO BREUER
Film | Im TV: Marcel Reich Ranicki: Mein Leben Er lässt die entscheidenden Jahre einer außergewöhnlichen Lebens- und Liebesgeschichte anschaulich und lebendig werden und damit verstehen und nachempfinden, unter welchen Umständen eine Karriere ihren Anfang genommen hat, die in ihrer Ausprägung tatsächlich einmalig ist. Von PETRA KAMMANN
Menschen | Zum Tod des Kritikers und Literaturwissenschaftlers Jörg Drews
Nicht wenige Autoren haben durch den Tod von Jörg Drews einen mitreißenden Feuerkopf und temperamentvollen Streiter für jede Art Literatur ohne Kompromisse verloren. Ein Nachruf von WOLFRAM SCHÜTTE