Roman | Andreas Pflüger: Endgültig Andreas Pflüger kennt man vor allem als Drehbuchautor. Mehr als zwanzig ARD-Tatorten haben seine Ideen zur Bildschirmpräsenz verholfen. Auch Theaterstücke und Hörspiele stammen aus der Feder des 58-Jährigen. Romane freilich gibt es von ihm bisher nur zwei: Operation Rubikon von 2004 und nun, in diesem Jahr, Endgültig. Das soll sich freilich ändern. Denn die Geschichte um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron sei noch lange nicht zu Ende erzählt, bekundet ihr Erfinder im Nachwort zu seinem Roman. Von DIETMAR JACOBSEN
Jugendbuch | Andy Mulligan: Liquidator Wenn sich Jugendliche an die Lösung eines Kriminalfalls machen, gibt es für Autorinnen und Autoren zwei Möglichkeiten. Entweder man sorgt für einen kleinen, mehr oder weniger plausiblen Fall, dessen Aufklärung durch Amateure im Bereich des Möglichen liegt. Oder man greift in die Vollen. Dann wird es vermutlich eher unglaubwürdig, dafür spannend. Wie im vorliegenden Fall. Von ANDREA WANNER
Roman | James Lee Burke: Glut und Asche Auf Anhieb hat es James Lee Burke 2015 mit Regengötter auf den ersten Platz/international des Deutschen Krimi Preises geschafft. Die Geschichte um den texanischen Sheriff Hackberry Holland und seinen psychopathischen Widersacher, Preacher Jack Collins, überzeugte die Jury durch ihre Archaik und eine Sprachgewalt, die noch dem kleinsten Ereignis eine schicksalhafte Bedeutung zu geben verstand. Nun, in Glut und Asche, ist Hackberry Holland zurück und hat sich im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko gleich mit einer ganzen Reihe von durchgeknallten Gewalttätern auseinanderzusetzen. Von DIETMAR JACOBSEN
Roman | Jo Nesbø: Blood on Snow Ein Serienkiller als gutherziger Taugenichts, der seine Profession mit moralischen Gründen rechtfertigt: Eine solche Figur glaubwürdig darzustellen, ist ein schwieriges Unterfangen. In ›Blood on Snow‹ versucht Jo Nesbø es trotzdem. Herausgekommen ist ein Thriller mit zu hohen Ambitionen – für Krimifans, die hart im Nehmen sind. Von VALERIE HERBERG
Krimi | Qiu Xiaolong: Schakale in Shanghai Oberinspektor Chen Cao ist wieder da. Wenn auch nicht ganz. Denn der in seiner Freizeit als Dichter und Übersetzer tätige Mann ist von seinem Posten bei der Shanghaier Polizei entfernt worden. Plötzlich sieht er sich als Direktor an der Spitze eines Komitees für Rechtsreformen. Und weiß nicht, wem er diesen merkwürdigen »Aufstieg« zu verdanken hat, der ihn und die Seinen alsbald ins Fadenkreuz mächtiger Männer ohne jeden Skrupel befördert. Schakale in Shanghai heißt das neue Buch von Qiu Xiaolong. Eine Rezension von DIETMAR JACOBSEN
Comic | Ellroy / Hyman / Matz / Fincher: Black Dahlia James Ellroys ›The Black Dahlia‹ beruht auf einer wahren Begebenheit. Das Buch ist ein Klassiker des Crime Noir. Verfilmt wurde es von Brian DePalma, an der Comic-Adaption war Star-Regisseur David Fincher beteiligt. Eine deutschsprachige Ausgabe kam letztes Jahr bei Schreiber & Leser heraus. Von CHRISTIAN NEUBERT
Krimi | Koytek & Stein: Wien kann sehr kalt sein ›Wien kann sehr kalt sein‹ ist der vierte Fall für den ehemaligen Polizisten Conrad Orsini, den die beiden Autoren Lizl Stein und Georg Koytek – sie von Hause aus Musikerin und Komponistin, er 16 Jahre als Tontechniker am Wiener Burgtheater beschäftigt – erfunden haben. Diesmal geht es für den risikofreudigen Mann »undercover« auf Österreichs Vorzeigebühne. Orsinis Ex-Kollegin Paula Kisch von der Wiener Kripo hält ihm bei diesem gefährlichen Job wie immer den Rücken frei. Und schon bald ist klar: In dem berühmten Musentempel gibt es kaum jemand, der nicht von
Krimi | Fred Vargas: Das barmherzige Fallbeil Fred-Vargas-Romane sind immer ein Abenteuer. Sie beginnen in der Regel mit einem Mordfall im Hier und Heute und führen anschließend auf verschlungene Pfade. Da kann es dann durchaus passieren, dass man als Leser ein bisschen der Führung bedarf. Sich gelegentlich sogar wünscht, die geneigte Autorin möge ihrer Phantasie doch ein bisschen die Zügel anlegen, wenn sie einen mitnimmt an verbotene Orte oder in Nächte des Zorns. Aber das ist wohl genauso vergeblich, als würde man ihrem Serienhelden, dem Pariser Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg, das Träumen verbieten, jene schlafwandlerische Intuition, mit der er gewöhnlich seine
Roman | Deon Meyer: Icarus Die Leser von Deon Meyer haben mit Bennie Griessel schon einiges durchgestanden – private Enttäuschungen, Rückschläge im Beruf und Alkoholentzug. Aber immer hat sich der weiße Polizist vom Kap wieder aufgerafft. Und er hatte Menschen, die ihm dabei zur Seite standen. Befreundete Kollegen, die Sängerin Alexa Barnard, mit der er liiert ist, seine beiden Kinder, zu denen er losen Kontakt hat. Doch als er im aktuellen Roman Icarus erleben muss, wie einer seiner Kollegen sich selbst, seine Frau und seine beiden Töchter erschießt, weil er die eskalierende Gewalt um sich herum nicht mehr ertragen kann,
Jugendbuch | Kevin Brooks: Travis Delaney. Was geschah um 16:08? Bei einem Autounfall kommen die Eltern von Travis ums Leben. Nichts ist mehr, wie es war. Der 13jährige trägt natürlich schwer an diesem Verlust. Aber es gibt noch andere Dinge, die ihn beschäftigen. ANDREA WANNER hat eine tragische, aber auch ungewöhnliche Detektivgeschichte für Jugendliche gelesen.