Roman | Hendrik Otremba: Kachelbads Erbe »Ich möchte das Ende der Menschheit erleben. Ich möchte einem Anfang beiwohnen«, wünscht sich der Schriftsteller Shabbatz Krekov in Hendrik Otrembas zweitem Roman Kachelbads Erbe. Die Crux daran: Krekov ist bereits 1956 in Mexico gestorben, und die Romanhandlung ist den 1980er Jahren angesiedelt. Gelesen von PETER MOHR
Roman | Johannes Groschupf: Berlin Prepper Was geschieht mit all dem Meinungsmüll, der via Kommentarfunktion rund um die Uhr auf die Online-Seiten unserer Nachrichtenorgane gespült wird? All jene Pöbeleien, Beleidigungen und Hasstiraden – wer nimmt sich ihrer an? Walter Noack arbeitet als Online-Redakteur bei einer großen Tageszeitung und ist mit dafür verantwortlich, dass gelöscht wird, was nicht in die Öffentlichkeit gelangen soll. Täglich entfernt er Abertausende Wortmeldungen von Menschen, die voller Hass in einer Welt leben, auf deren Lauf sie keinen Einfluss mehr zu haben glauben. Aber bleibt da nichts zurück in einem Menschen von all dem wortgewordenen Gift? Von
Roman | Tatiana De Rosnay: Fünf Tage in Paris Kein schönes Wetter für eine Familienfeier in Paris: Es schüttet wie aus Eimern und hinter der festlich gestimmten Familien-Kulisse brodelt es auch. Tatiana De Rosnay erzählt in Fünf Tage in Paris von Familiengeheimnissen, von so viel Unausgesprochenem, von dem, was hinter festlicher Kulisse gärt. Von BARBARA WEGMANN
Roman | Javier Marías: Berta Isla Welch ein Romaneinstieg! »Es gab eine Zeit, da war sie sich nicht sicher, ob ihr Mann ihr Mann war.« Damit sind Zweifel und Misstrauen gesät, die wie in einer Endlosschleife als permanente Hintergrundmusik die mehr als 600 Seiten umfassende Handlung des neuen Romans des großen spanischen Autors Javier Marías begleiten. PETER MOHR über einen Roman, der Schein und Wirklichkeiten auslotet.
Roman | Siri Hustvedt: Damals Als geschicktes Vexierspiel, als schillerndes Kaleidoskop von Erinnerungen und Zuweisungen kommt Siri Hustvedts siebter Roman daher. Doch was geschah Damals wirklich? Helfen alte Aufzeichnungen und wiedergefundene Notizhefte, um das Geschehen zu erhellen? Von INGEBORG JAISER
Roman | Chris Hammer: Outback Rivers End, eine Kleinstadt im australischen Nordosten. Noch ein Jahr nach dem grausamen Verbrechen weiß niemand genau, warum der junge Pfarrer Byron Swift vor dem sonntäglichen 11-Uhr-Gottesdienst mit einem Gewehr aus seiner Kirche trat und fünf Männer erschoss, um dann selbst unter den Kugeln aus der Waffe eines Polizisten zusammenzubrechen. Von DIETMAR JACOBSEN
Roman | Ulrich Woelk: Der Sommer meiner Mutter In seinem neuesten Roman zeichnet der Autor Ulrich Woelk ein berührendes und rückwirkend leicht melancholisch anmutendes Zeitpanorama der 1960er Jahre. Der Sommer meiner Mutter enthüllt eine Stimmung zwischen Bigotterie und dem aufkeimenden Wunsch nach Selbstverwirklichung, zwischen technischem Fortschrittsglauben und menschlichem Unvermögen. Eine Besprechung von INGEBORG JAISER
Kurzprosa | François Loeb: Zeitweichen. Fast-Read-Romane François Loeb ist ein Relikt. Seine Erscheinung erinnert an die eines klassischen Gentleman, nonchalant, gebildet, beredt. Seinen Ruhestand hat sich der weltmännische Unternehmer, Politiker und Autor wohl verdient und darf ihn seinen Lieblingstätigkeiten widmen – ein beneidenswerter Zustand. Es passt zum Image des Bohemien, dass er in einem großen Schweizer Blatt seine Fast-Read-Romane veröffentlichen kann. Die vorliegende Printausgabe widmet er der Zeit. In Zeitweichen begegnet VIOLA STOCKER der Herausforderung, die Zeit nicht unnötig zu vergeuden.
Roman | Fernando Aramburu: Langsame Jahre Viele Schriftstellerbiografien könnten auch als reizvoller Romanstoff taugen. So auch die des wichtigsten zeitgenössischen baskischen Schriftstellers Fernando Aramburu, der seit 35 Jahren in Hannover lebt, aber literarisch immer wieder zu seinen Wurzeln ins Baskenland zurück kehrt. Fernando Aramburus Langsame Jahre gelesen von PETER MOHR
Krimi | Frank Goldammer: Roter Rabe In den letzten Kriegsmonaten setzt die Reihe historischer Kriminalromane ein, mit denen sich der Dresdener Autor Frank Goldammer (Jahrgang 1975) seit ein paar Jahren eine große Lesergemeinde geschaffen hat. Max Heller heißt sein Protagonist und die einzelnen Romane verbinden geschickt spannende Kriminalfälle mit deutsch-deutscher Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Von DIETMAR JACOBSEN

