Sean Chuang: Meine 80er. Eine Jugend In Taiwan Comiczeichner und Werbefilmer Sean Chuang blickt zurück: Der im Zürcher Verlag Chinabooks zweisprachig veröffentlichte Band ›Meine 80er. Eine Jugend In Taiwan‹ möchte anhand biographischer Comic-Episoden einem Lebensgefühl in einer Zeit des Umbruchs nachspüren. Von CHRISTIAN NEUBERT
Jugendbuch | Diana Sweeney: Am tiefen Grund Auf dem hiesigen Kinder– und Jugendbuchmarkt hat sich in den letzten fünfzehn Jahren ein stilles Phänomen gezeigt, ungewöhnliche Bücher aus Australien und Neuseeland. Strittige Themen, Originalität in Präsentation und Formen, eine ausgezeichnete Sprache, aufregende Illustrationen, andere Sichtweisen auf Menschen bringen ganz besondere Geschichten hervor. So auch bei Diana Sweeneys Debütroman, der eine weitere Perle in der Kette außergewöhnlicher Jugendbücher aus Australien ist. Von MAGALI HEISSLER
Stefan Knösel: Das absolut schönste Mädchen der Welt und ich Liebe, die wie ein Blitz einschlägt, wer wünscht sich das nicht? Überwältigt werden, den Boden unter den Füßen verlieren, die Welt vergessen – für das eine: die wahre Liebe. Stefan Knösel lässt den siebzehnjährigen Paul genau das erleben. Allerdings gehören zur Liebe zwei. Und die Welt gehört zu den gemeinen Gegebenheiten, die nur dazu geschaffen sind, dass man sie eben nicht vergisst. Von MAGALI HEISSLER
Ylva Karlsson: Prinzen müssen draußen bleiben Einfach lieb haben, die Eltern, Großeltern, die Geschwister, ist so natürlich wie essen, trinken, schlafen. Einem Teenager aber kommt das nicht mehr so natürlich vor. Die Frage, wer wem Liebe zeigt und gibt und auf welche Weise das geschieht, wird schwierig. Bald scheint sie unlösbar, vor allem, wenn die Außenwelt in den vertrauten Familienkosmos eindringt. Ylva Karlsson erzählt davon und es ist keine Liebesgeschichte geworden, sondern wunderbarerweise eine Geschichte von Liebe. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Karen-Susan Fessel: Was in den Schatten ruht Thriller für Teenager gehören inzwischen zum Standard, selten nur gibt es dabei noch Besonderes. Karen-Susan Fessel hat sich – erwartungsgemäß – etwas dabei gedacht. In ihrem jüngsten Jugendbuch kommt die Gefahr nicht von außen und ist auch nicht an einer einzigen Stelle festzumachen. Es sind eigentlich durchaus verständliche Gefühle ihrer Figuren, die diese Ferienwochen gefährlich machen. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Sabine Raml: Heldentage Knapp sechzehn zu sein, ist für viele Teenager alles andere als leicht, auch ohne eine Alkoholikerin als Mutter und keinen Vater zu haben und an solcher Angst vor Berührung zu leiden, dass die erste große Liebe daran scheitert. All das bürdet Sabine Raml in ihrem Debütroman ihrer Heldin auf. Aber auch die Geschichte selbst erweist sich am Ende als eine etwas zu große Bürde für die Autorin. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Sjoerd Kuyper: Erst wirst du verrückt und dann ein Schmetterling Ein Dreizehnjähriger, der geliebte Vater schwer krank im Krankenhaus, die erste heftige Liebe, drei Schwestern und ein Familienhotel, das kurz vor der Pleite steht, klingt zusammengenommen nach einer guten Geschichte. Das wäre es auch geworden, hätte Sjoerd Kuyper nicht zu viele Zutaten durcheinandergemixt. Der Cocktail ist zu exotisch geraten. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Gerlinde Kurz: Strandgut Wer Strände bei Ebbe kennt, Ufer von Seen oder Flüssen bei sinkendem Wasserstand, hat es gleich vor Augen: Seltsam geformte Holzstücke, Flaschen, Plastiktüten, Muschelschalen, glatt geschliffene Glasstückchen, verrostetes Eisen, Müll und Wiederwertbares, Dreck und Schönheit nebeneinander. Gerlinde Kurz hat sich in ›Strandgut‹ davon zu einem Bild des Lebens inspirieren lassen. Und sich deutlich zu viel zugemutet. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Hilde K. Kvalvaag. Das ist der Sommer im Paradies, wie er eben aussieht, wenn man die Sonnenbrille absetzt Warten, dass etwas geschieht, warten, dass das Leben beginnt, warten auf die große Liebe, ist eine Haltung, die verlockend sein kann. Bewahrt sie eine doch davor, aktiv zu werden, gleich ob im Handeln oder Nachdenken. Hilde K. Kvalvaag stellt in ihrer zweiten auf Deutsch erschienenen Erzählung eine junge Wartende vor. Und redet auch von den Folgen der Passivität. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | S. Munk Jensen; G.Ringtved: Wir wollten nichts. Wir wollten alles Es gibt Schicksalsschläge, die existenzielle Fragen aufwerfen. Warum nur ist geschehen, was geschehen ist? Eindeutig zu beantworten ist das nicht. Das hat seine eigene Tragik, eine echte, schließlich hängt es mit dem Leben zusammen. Dann gibt es Bücher, die existenzielle Fragen aufwerfen. Warum nur wurden sie geschrieben? Wie immer die Antworten lauten mögen, nichts davon ist tragisch. Schließlich wäre es vermeidbar gewesen. Von MAGALI HEISSLER