Lyrik | Peter Engel: Schlüsselverse
Um gut in den Tag zu kommen,
schließe ich ihn auf mit diesem Vers,
öffne seine Möglichkeiten
und schreibe sie auf mein Blatt,
lenke den Gedankenstrudel
in die bereite Zeile.
Um gut in den Tag zu kommen,
schließe ich ihn auf mit diesem Vers,
öffne seine Möglichkeiten
und schreibe sie auf mein Blatt,
lenke den Gedankenstrudel
in die bereite Zeile.
Schon am Morgen der starke Rausch,
wenn die Einfälle kommen
beim Erwachen und mich erste
Worte hin zum Schreibtisch ziehn,
wenn sie mich nötigen,
ihnen genug zu tun auf dem Blatt.
Jahrelang hast du mich ertragen,
während ich deinen schönen Stoff trug,
deine Baumwolle war nachhaltig
und hat mich temperiert,
mit dir fühlte ich mich besser
als mit anderen deiner Art.
Wie ein Daumennagel groß,
taubenblau auf einer Seite,
auf der anderen weiß,
doch an welchem Buchrücken fehlt es
und hinterließ einen Schaden?
Ich ziehe die Wortblumen auf,
aber nicht die unmögliche blaue,
sondern die nicht welkenden,
die ihre volle Schönheit
entfalten beim inneren Sehen.
»Kein Dichter in diesem mit ihm zu Ende gehenden Jahrhundert hat so bedingungslos wie H. C. Artmann die Existenz und die Würde des Dichtens noch einmal vorgelebt. In keinem Dichter des Jahrhunderts kamen wie bei ihm noch einmal die Möglichkeiten des Dichtens in einer über tausendjährigen Tradition zusammen und zeigten sich wie gerade erst erschaffen, herrlich wie am ersten Tag«, hatte Klaus Reichert auf der Beerdigung des Georg-Büchner-Preisträgers des Jahres 1997 erklärt. Von PETER MOHR
Ihre Kreativität war imponierend. Bis zuletzt hat die Grande Dame der österreichischen Literatur, Friederike Mayröcker, geschrieben und fast Jahr für Jahr »ihr letztes Buch« veröffentlicht. Im letzten Herbst war noch der Band ›da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete‹ erschienen, in dem sie sich selbst als »Debütantin des Todes« bezeichnete. Von PETER MOHR
Mit einem Hauch deines Atems
und mit deiner warmen Hand,
mit der Ausstrahlung deiner Augen
und einem ganz tiefen Blick,
steck mich an mit dir.
Meine Empfindlichkeit für
falsche Sätze wächst mit
jedem Tag, ich streiche sie an,
sollte sie aber rausschneiden
aus den zu dicken Büchern.
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Vom Bildermachen in
den Zeiten vor der
Pandemie
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