Ausstellung | Interview mit Jonathan Fischer zur Ausstellung ›Merci Maman‹
Was die Dandys für Kinshasa sind, sind die Sotramas für Bamako. Schrille, grellbunte, übermütige Selbstinszenierungen. Wild entschlossen trotzen sie Chaos, Armut und Staub und ziehen eine Spur des Lächelns durch die Straßen der malischen Hauptstadt. Die rollenden Dandys von Bamako sind private Mercedes-Kleinbusse für den öffentlichen Nahverkehr. Ihre Besitzer lassen sie von Busmalern zu exzentrischen Gesamtkunstwerken gestalten, voller Bilder und Botschaften, die Geschmack und Charakter der Chauffeure spiegeln und den Zeitgeist von Bamako. Das malische Foto-Kollektiv »Yamarou« hat dieses Kulturphänomen über ein Jahr lang für die Ausstellung ›Merci Maman. Straßenfotografie in Mali‹ porträtiert. Im Münchner ›Museum Fünf Kontinente‹ werden etwa 60 Arbeiten von fünf Mitgliedern der Gruppe präsentiert – atmosphärisch wie ein Marktplatz inszeniert und vom Rhythmus malischer Songs in Schwingung versetzt. Von SABINE MATTHES