Kurzprosa | Cornelia Schleime: Das Paradies kann warten Cornelia Schleime hat mit ›Das Paradies kann warten‹ ihren ersten Erzählband veröffentlicht. Als wunderbare Künstlerin ist sie schon lange bekannt, so schmücken ihre zarten, ätherischen und doch oft verletzend direkten Bilder auch die Erzählungen. In einer Mischung aus entrückter Verträumtheit und Bauarbeiterjargon schreibt sie vom Reisen, Kopulieren, Verlieren und Selbstfinden. VIOLA STOCKER ging ein Stück mit ihr.
Kurzprosa | Uwe Timm: Montaignes Turm »Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Seele einen besonderen Teil haben, der einem anderen vorbehalten ist. Dort sehen wir die Idee unserer anderen Hälfte, wir suchen nach dem Vollkommenen im anderen«, erklärte der männliche Protagonist Eschenbach in Uwe Timms letztem Roman Vogelweide (2013). Mit diesem äußerst anspielungsreichen Buch hatte Timm nicht nur einmal mehr seine immense Vielseitigkeit unter Beweis gestellt, sondern den Gipfel seines bisherigen künstlerischen Schaffens erklommen. Jetzt ist sein Essayband Montaignes Turm zu seinem 75. Geburtstag am 30. März erschienen. Von PETER MOHR
Menschen | Peter Bichsel zum 80. Geburtstag Der Kolumnenband Über das Wetter reden ist rechtzeitig zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Peter Bichsel am 24. März* erschienen. PETER MOHR gratuliert.
Kurzprosa | Deborah Levy: Black Vodka Verkrüppelte Dichter, heimatlose Kosmopoliten und aus der Spur geratene Nervenbündel bevölkern die meisterhaft lakonischen Erzählungen von Deborah Levy. ›Black Vodka‹ verkörpert nicht nur ein neuartiges Getränk, sondern den provozierenden Beigeschmack der Fremdartigkeit. Von INGEBORG JAISER
Roman | Milan Kundera: Das Fest der Bedeutungslosigkeit »Man muss sie lieben, die Bedeutungslosigkeit, man muss lernen, sie zu lieben«, verkündet Ramon, eine der Hauptfiguren in Milan Kunderas neuem Roman ›Das Fest der Bedeutungslosigkeit‹ – das erste größere Erzählwerk des 1929 in Brünn geborenen und seit den 1970er Jahren in Frankreich lebenden Autors seit 2001. Damals hatte sich Kundera in ›Die Unwissenheit‹ noch mit seinem eigenen Schwellendasein zwischen den Kulturen beschäftigt, hatte seine Figuren Irena und Josef mehr aus Neugierde denn aus echtem Heimweg nach langer Zeit von Frankreich nach Prag zurückgeschickt. Von Peter Mohr
Kurzprosa | Klaus Wagenbach (Hrsg.): Störung im Betriebsablauf. 77 kurze Geschichten für den öffentlichen Nahverkehr Störung im Betriebsablauf: 77 kurze Geschichten für den öffentlichen Nahverkehr – dieses Buch hat die praktischen Maße eines Smartphones und passt in jede Hosen-, Hemd- und erst recht Handtasche. Als kleiner Literaturhappen für Nahverkehr, Überlandfahrten und Wartezeiten am Bahnsteig. Selbst eine Störung im Betriebsablauf wird dank Klaus Wagenbach noch zum Leseerlebnis. Von INGEBORG JAISER
Kurzprosa | Kenzaburô Ôe: Licht scheint auf mein Dach »Ich muss zugeben, dass wir manchmal, besonders ich, die Wut über unseren behinderten Sohn nicht unterdrücken konnten«, heißt es im schonungslos offenen, autobiografischen Band ›Das Licht scheint auf mein Dach‹ (2014) aus der Feder des Literatur-Nobelpreisträgers Kenzaburô Ôe. Er beschreibt darin, wie die Geburt seines Sohnes Hikari sein Leben veränderte, wie er gemeinsam mit seiner Frau vor der schwierigen Frage stand, einer komplizierten Kopfoperation zuzustimmen. Heute ist Hikari Oe über 50 Jahre alt und in Japan ein angesehener Komponist klassischer Musik. Zum 80. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers Kenzaburô Ôe am 31. Januar
Kurzprosa | Paul Auster: Bericht aus dem Inneren Als erfolgreicher Schriftsteller, Übersetzer, Essayist und Regisseur blickt Paul Auster zurück auf seine frühen Jahre. Wann hat er sich erstmals als eigenständiger Mensch gefühlt? Als Amerikaner? Als werdender Autor? Sein Bericht aus dem Inneren legt offen, wie aus einem fantasievollen, bilderhungrigen kleinen Jungen ein Mann werden konnte, der täglich mehrere Stunden an einem Schreibtisch zubringt, »mit nichts anderem im Sinne, als das Innere seines Schädels zu erforschen«. Von INGEBORG JAISER
Kurzprosa | John von Düffel: Wassererzählungen Das eisige Wasser der winterlichen Ostsee, ein riesiges Aquarium, ein zweckentfremdeter Gartenteich und ein Kreuzfahrtschiff im Nordmeer sind Kulisse und Schauplatz von John von Düffels prickelnden Wassererzählungen. Wen wundert es da noch, dass der Autor ein passionierter Schwimmer ist? Von INGEBORG JAISER
Kalender | Literaturkalender 2015 Im Wirbel der entgleisten Jahreszeiten kann man schon mal den Blick auf den anstehenden Wechsel verlieren. Noch ist Muße genug, das Kalenderangebot fürs nächste Jahr zu sichten. Dort erwartet uns ein Vorgeschmack auf neue, spannende Entdeckungen – nicht nur literarischer Art! Von INGEBORG JAISER