Menschen | Bernhard Schlink zum 70. Geburtstag PETER MOHR gratuliert zum 70. Geburtstag des Erfolgsschriftstellers Bernhard Schlink am 6. Juli.
Roman | Reinhard Kaiser-Mühlecker: Schwarzer Flieder Er ist gerade einmal 32 Jahre alt, hat nun bereits seinen fünften Roman vorgelegt und ist längst über den Status des Geheimtipps hinaus gewachsen. Die Rede ist von Reinhard Kaiser-Mühlecker, der in der oberösterreichischen Provinz aufgewachsen ist und der sich seit seinem 2008 mit dem Jürgen-Ponto-Literaturpreis ausgezeichneten unkonventionellen Debütroman Der lange Gang über die Stationen kontinuierlich – und völlig abseits des literarischen Mainstreams – weiterentwickelt hat. Jetzt hat Reinhard Kaiser-Mühlecker den Roman Schwarzer Flieder vorgelegt. Von PETER MOHR
Krimi | Oliver Bottini: Ein paar Tage Licht Nachdem er sich (vorerst?) von seiner Freiburger Kommissarin Louise Boní getrennt hat, die im Mittelpunkt der ersten fünf Romane Oliver Bottinis stand, sind die letzten beiden Bücher des 1965 geborenen Autors Kriminal- und Zeitromane in einem. Ging es in Der kalte Traum (2012) um den Jugoslawienkonflikt und seine Nachwirkungen, führt uns Ein paar Tage Licht (2014) nun dicht an einen anderen Krisenherd unserer Tage heran – nach Algerien nämlich, vom »Arabischen Frühling« zunächst verschont geblieben, aber auch – wie seine Nachbarstaaten – in Verhältnissen erstarrt, die nach demokratischen Veränderungen verlangen. Von DIETMAR
Krimi | Arne Dahl: Neid Nach Gier (Piper 2012) und Zorn (Piper 2013) kann man nun mit Neid den dritten Teil von Arne Dahls Serie um die OPCOP-Gruppe auf Deutsch lesen. Erzählt wird, wie um eine Erfindung, die die Welt revolutionieren könnte, ein blutiger Krieg entbrennt. Und trotz aller Zukunftsmusik, die in dem rasant zu lesenden Roman erklingt, bleibt Dahl erfreulicherweise mit beiden Füßen auf der Erde und plädiert für ein Europa, dass sich seiner weltweiten Verantwortung bewusst werden sollte. Von DIETMAR JACOBSEN
Roman | Per Leo: Flut und Boden Per Leos faszinierender Debütroman Flut und Boden. Von PETER MOHR
Roman | Véronique Olmi: Das Glück, wie es hätte sein können Den richtigen Ton finden, auch wenn das Leben aus dem Takt geraten ist. Die Möglichkeit des persönlichen Glücks entdecken. Zurückgehaltenen Zorn, vereitelten Schmerz in Liebe verwandeln. Das versuchen die Protagonisten in Veronique Olmis neuestem Roman. ›Das Glück, wie es hätte sein können‹ entpuppt sich letztendlich als Beziehungsdrama, doch mit der Option der Befreiung. Von INGEBORG JAISER
Krimi | Dominique Manotti: Ausbruch Es hat nicht lange gedauert, bis sich Dominique Manotti, die erst mit 50 Jahren anfing zu schreiben, zu einer der wichtigsten europäischen Crimeladies gemausert hat. Die studierte Wirtschaftshistorikerin und ehemalige Gewerkschaftsaktivistin durchleuchtet in ihren Romanen die Chefetagen der großen Konzerne, deckt die Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft auf und nimmt ihren Lesern sämtliche romantischen Illusionen, es könnte da, wo der Profit im Mittelpunkt steht, auch menschlich zugehen. In Ausbruch nun wirft sie einen Blick zurück auf jene Jahre, in denen die europäische Linke sich radikalisierte, und fragt, was von jener »bleiernen Zeit« bleibt. Von DIETMAR
Roman | Javier Cercas : Outlaws Spätestens mit seinem Roman Anatomie eines Augenblicks, den die wichtigste spanische Tageszeitung El Pais 2009 zum Buch des Jahres kürte, hat der 52-jährige Javier Cercas auch außerhalb Spaniens den Durchbruch geschafft. Als »grandios« hatte der bekannte argentinische Autor Albert Manguel diesen, auch mit dem Premio Nacional de Narrativa ausgezeichneten Roman gerühmt, der um den gescheiterten Militärputsch des Jahres 1981 kreist. Jetzt ist sein neuer Roman Outlaws erschienen. Von PETER MOHR
Roman | Thommie Bayer: Die kurzen und die langen Jahre Als Rock-Poet, Journalist, Drehbuchschreiber und Maler ist der Autor Thommie Bayer ein wahrer Tausendsassa. Sein neuester Roman Die kurzen und die langen Jahre kreist erneut um die ganz großen Themen: Liebe und Musik. Eine melancholische Zeitgeistreise ist er ohnehin. Von INGEBORG JAISER
Roman | António Lobo Antunes: Welche Pferde sind das, die da werfen ihren Schatten aufs Meer? Wenn der portugiesische Großmeister der Erzählkunst, António Lobo Antunes, anhebt, ein Epos über den Niedergang einer portugiesischen Stierzuchtdynastie zu schreiben, erwartet den Leser kein Roman im herkömmlichen Sinn, sondern eine meisterhafte Reise in die unbewussten Sphären der Erzählkunst, die die Untiefen der menschlichen Psyche offen legt. In ›Welche Pferde sind das, die da werfen ihren Schatten aufs Meer?‹ wirft das Schicksal der menschlichen Existenz seine Schatten auf eine alte Kulturlandschaft in Portugal. VIOLA STOCKER taucht in ein Labyrinth einer facettenreichen Vergangenheit ein.