Bühne | »›My way‹- the true story of Frank Sinatra and Ava Gardner« Nicht wenige Sänger, vor allem Rocklegenden, sind entweder durch Alkoholexzesse oder andere Eskapaden schon zu Lebzeiten aufgefallen und am Ende durch diese stellenweise sogar zu Tode gekommen. Die Biographien anderer Autoren und Sänger wiederum sind nicht nur von der Qualität ihrer Lieder und Texte geprägt, sondern auch von ihren erotischen Abenteuern und Frauengeschichten gezeichnet. Zum Beispiel die von Francis Albert »Frank« Sinatra (1915-1998), Swinglegende, Dandy, Entertainer und Frauenschwarm, der unter anderem mit Songs wie ›My Way‹ und ›Strangers in the night‹ bekannt und berühmt wurde. Von JENNIFER
Bühne | ›Sein oder Nichtsein‹ von Nick Whitby nach dem Film von Ernst Lubitsch Komödie und Satire gelten als die besten Mittel, um durch den Witz oder Aberwitz des Moments eigentlich ernste Tatsachen zu hinterfragen. Filmregisseur Ernst Lubitsch (1892 – 1947) war in den Jahren seines Schaffens angesichts zweier Kriege und dementsprechend widriger Umstände häufig dazu gezwungen, das zu nutzen, um filmisches Geschehen auf die Leinwand bringen und damit, wie im Falle der Komödie ›Sein oder Nichtsein‹, der Zensur entgehen zu können. Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | ›Das kleine Schwarze/ The Riot of Spring‹ im Staatstheater Karlsruhe Es gibt Persönlichkeiten, die durch bestimmte Eigenschaften zu wahren Größen werden und fast so etwas wie Wunder vollbringen. Coco, bürgerlich eigentlich: »Gabrielle«, Chanel (1883-1971), ist so eine. Träumte man sich in Amerika einst vom Tellerwäscher zum Millionär, so arbeitete sie sich aus dem Armenhaus heraus in die gehobene Gesellschaft, innerhalb derer sie sich als Modeschöpferin etablierte. Bis heute kennt man ihren Namen, wenn die Rede auf das »Kleine Schwarze« kommt, ein feminines Damenkleid, oder das Parfüm »Chanel No.5«, das nach ihr benannt ist. Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | Willam Shakespeares ›Der Widerspenstigen Zähmung‹ am Badischen Staatstheater Karlsruhe William Shakespeare (1564-1616) gehört nicht nur zu den Autoren, über dessen Geschichte fast nur der Todestag und die Grabstätte bekannt sind. Schon allein sprachlich ist das Werk des Meisters mitunter schwer zu erfassen. Eine Ballettaufführung nach der literarischen Vorlage Shakespeares gleicht dementsprechend einem wahrhaftigen Kunstwerk – wenn es denn gelingt. Bei Shakespeares ›Der Widerspenstigen Zähmung‹ gilt es außerdem auch noch, eines der mitunter am schwersten zu vermittelnden Themen der Menschheitsgeschichte zu bewältigen – das des Kampfes um Liebe und Gleichberechtigung. Hilfreich ist dabei das Ansinnen des Ballettmeisters John Crankos
Bühne | Richard Wagners ›Parsifal‹ am Badischen Staatstheater Karlsruhe »Genie oder Wahnsinniger?« Dies ist sicherlich eine der ersten Fragen, die man sich als Wagner-Interpret stellt. Vor allem, wenn man nicht nur sein Werk selbst betrachtet, sondern auch Wagners eigene Bekundungen über das Werk hinaus. Der Wunsch nach einem Gesamtkunstwerk, resultierend aus der Verbindung von Musik, Text und Schauspiel, samt entsprechender Dramaturgie und künstlerischer Inszenierung, steht auf der einen Seite. Auf der anderen Seite steht der Wunsch danach, die übersinnliche und die realistisch erfahrbare Welt zu verändern. Wagner – ein religiöser Erneuerer oder ein Spinner? Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | ›My Fair Lady‹ im Badischen Staatstheater Karlsruhe Ein Mädchen aus der Gosse steigt auf zur selbstbewussten und emanzipierten Dame der gehobenen Gesellschaft. Treibende Kraft ist vor allem die richtige Artikulation und Wortwahl der Sprache. So könnte man kurz zum einen die Situation der Geschichte Englands im 19. und frühen 20. Jahrhundert beschreiben, dem Viktorianischen Zeitalter. Zum anderen ist es die Ausgangssituation des Broadway-Klassikers und Erfolgs ›My Fair Lady‹ von Alan Jay Lerner (Textbuch) und Frederick Loewe (Musik), uraufgeführt am 15. März 1956 im New Yorker Mark Hellinger Theatre. Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | Bertolt Brechts ›Mutter Courage und ihre Kinder‹ Krieg und Gewalt sind Themen, die nicht nur stets die Gesellschaften bewegen, wie aktuell die Flüchtlingskrise oder die Anschläge in Paris. Krieg und was sie daraus macht, was sie moralisch bewegt und wie das die Leichen ihrer Kinder übersteigt, sind Themen, die auch Anna Fierling, genannt ›Mutter Courage‹, beschäftigen. Habgier versus Mutterliebe, Profit auf Kosten aller und besonders der Familie – Bertolt Brechts Werk ›Mutter Courage und ihre Kinder‹ (Uraufführung als ›Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg‹ im Jahre 1941 am Zürcher Schauspielhaus, mit späterer Nachbearbeitung) feierte in einer Koproduktion mit den
Bühne | Mozarts ›Die Zauberflöte‹ in Karlsruhe Ein »Vogelfänger« im knallbunten Kostüm, ähnlich des eines Wiener Hanswurst‘, und sinnbildlich stehendem blondem Haar schleicht sich auf der Bühne herum und resümiert über sein »Weibchen«, nach dem er sich so sehr sehnt und das gleichzeitig in einem vereint für die wichtigsten Deutungsaspekte rund um Wolfgang Amadeus Mozarts Oper ›Die Zauberflöte‹ steht: Ist sie eines der wichtigsten geschichtlichen Zeugnisse rund um die Freimaurer, ist sie allein ein Stück zur Unterhaltung der ganzen Familie – auf der ein Schwerpunkt der Karlsruher Inszenierung liegt? Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | ›Love hurts/!לא לשכוח – לאהוב‹ – ein deutsch-israelisches Dokumentarstück (Badisches Staatstheater Karlsruhe) Dass Liebe und Beziehungen zwischen Mann und Frau keine leichte Angelegenheit sind, davon erzählen Klassiker der Weltliteratur und das Leben selbst. Daraus schöpfen Filmemacher ihre Stoffe – und nicht nur diese: Auch im Badischen Staatstheater ging es um die Liebe, um die Art, die schmerzt, wie es schon der Titel ›Love hurts‹ verrät. Doch das beeindruckende und überraschende Resumée des deutsch-israelischen Dokumentarstücks von Avishai Milstein (Koproduktion mit dem Teatron Beit Lessin, Tel Aviv) ist ein anderes: Die deutsche Schuld gibt es nicht. Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | Iphigenie auf Tauris – Staatstheater Karlsruhe Der Schwerpunkt liegt auf der Betonung der Weite des Meeres und der Sehnsucht nach Freude und einem Zuhause. Deshalb sind die 19 Gestrandeten, Asylbewerber aus den Gemeinschaftsunterkünften in Karlsbad-Ittersbach und Rheinstetten, ins Stück integriert. Das wirkt nicht deplatziert, sondern integriert sich bestens ins Stück. Von JENNIFER WARZECHA