Menschen | Zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Sten Nadolny am 29. Juli
»Zum Älterwerden gehört, dass ich schwerhörig bin und schon deswegen – auch mit Hörhilfen – weniger mitbekomme. Und vermöge meiner vielen Lebensjahre kommen mir auch einige Merkwürdigkeiten nicht mehr so merkwürdig vor«, hatte der Schriftsteller Sten Nadolny 2018 in einem ›Welt‹-Interview erklärt. Dabei wimmelte es in seinem letzten Roman ›Das Glück des Zauberers‹ (2017) von Merkwürdigkeiten. Der Zauberer Pahroc, ein uralter, leicht verschrobener Mann, schreibt darin seiner Enkelin Mathilda Briefe. Er ist überzeugt, dass auch sie zaubern kann, und gibt ihr Tipps. Aber die insgesamt zwölf Briefe bieten auch einen manchmal etwas skurrilen Rückblick auf das 20. Jahrhundert. Pahroc, der Zauber, hat viel zu erzählen, schließlich lässt Nadolny ihn 111 Jahre alt werden. Von PETER MOHR

