Jugendbuch | Antje Herden: Keine halben Sachen Robin findet sich und sein Leben doof und öde. Grauschwarz. Bis eines morgens Leo vor dem Haus steht. Mit ihm, Alkohol, Zigaretten und Joints wird das Leben anders, lebenswerter. So könnte das ewig weitergehen … Von ANDREA WANNER
Kinderbücher | A.L. Kennedy: Onkel Stan und Dan … Lamas scheinen ein bisschen minderbemittelt zu sein. Haben wirklich geglaubt, in Schottland sei es immer sonnig, und man könnte in Hängematten herumliegen. Wenn Onkel Stan nicht gekommen wäre, hätte es ein schreckliches Ende mit ihnen genommen. Von GEORG PATZER
Roman | María Cecilia Barbetta: Nachtleuchten Fantasievoll und voller Wortspiele sind die Romane der argentinischen Schriftstellerin María Cecilia Barbetta, für die sie zu Recht ausgezeichnet wurde. In Nachtleuchten wirft sie einen freundlichen Blick auf das Ende der Ära Perón. Ganz aktuell erhielt sie den neuen Chamisso-Literaturpreis, der von der Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Dresden gestiftet wurde. Von BETTINA GUTIERREZ
Roman | Tabea Hertzog: Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer Vieles ist schlichtweg eine Frage der Sichtweise: ›Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer‹. Eine fantasievolle Vorstellung, wenn der eigene Mikrokosmos in Wirklichkeit durch Krankenhausflure und Wartezimmer begrenzt wird, mit Blick auf Katheter, Kanülen, Drainagen. Tabea Hertzog berichtet in ihrem Debütroman mit bewundernswerter Leichtigkeit von einer existentiellen Erkrankung und dem schmalen Grat zwischen dem Leben der Kranken und der Gesunden. Von INGEBORG JAISER
Roman | Natascha Wodin: Irgendwo in diesem Dunkel »Er saß in seinem mit Kissen und Windeln ausgepolstertem Sessel, klein, grau, entrückt in die Moränenlandschaft seiner zerstörten Gefäße, in denen er dem Tropfen einer unendlichen Zeit nachzuspüren schien.« So beschreibt Natascha Wodin die letzten Tage ihres 1989 verstorbenen Vaters. Vor einem Jahr war sie für ›Sie kam aus Mariupol‹, eine literarische Annäherung an ihre Mutter, mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden. Von PETER MOHR
Jugendbuch | Marisha Pessl: Niemalswelt Fünf Freunde hängen in einer Zeitschleife fest. Zwischen Leben und Tod bewegen sie sich in einer mysteriösen Niemalswelt, die sie erst verlassen können, wenn sie sich einig sind, wer von ihnen weiterleben darf. Von ANDREA WANNER
Menschen | Zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Christoph Hein »Relativ locker kann ich alles erzählen, weil es mir besser ergangen ist als vielen meiner Kollegen. Viele Autoren verloren mit der Wende ihre Verlage, die standen auf der Straße – so wie die Arbeiter, deren Betriebe zumachten«, erklärte Christoph Hein kürzlich in einem Interview über seinen jüngst erschienen, schmalen (historischen) Anekdotenband ›Gegenlauschangriff‹, in dem der äußerst kontrovers diskutierte Text ›Mein Leben, leicht überarbeitet‹ enthalten ist, in dem Hein den oscar-gekrönten Film ›Das Leben der Anderen‹ von Florian von Donnersmarck als »Gruselmärchen« bezeichnet. Von PETER MOHR
Kinderbuch | Brigitte Weninger: Der kleine blaue Schirm Wenn man die Dinge mit offenen Augen anschaut, können sie sich verwandeln. So findet im Wald ein wunderbarer Hokuspokus statt, findet ANDREA WANNER.
Roman | Ryan Gattis: Safe Vor anderthalb Jahren erregte der in Los Angeles lebende Ryan Gattis (Jahrgang 1987) mit seinem Debütroman In den Straßen die Wut große Aufmerksamkeit. Nun hat er einen zweiten Roman vorgelegt. Wieder ist Gattis Heimatstadt die Kulisse für ein atemberaubendes Gangsterstück. Und ging es in dem Erstling um die 1992er Unruhen nach dem Freispruch für vier Polizisten, die den Afroamerikaner Rodney King ein Jahr vorher nach einer wilden Verfolgungsjagd unverhältnismäßig brutal zusammengeschlagen hatten, so spielen die so genannten »Los Angeles Riots« auch in dem im Krisenjahr 2008 angesiedelten Safe noch eine wichtige Rolle. Eine Rezension von
Kindebuch | Ashley Spires: Das großartigste Ding der Welt Wenn eine bastelt, kann sie was erleben. Und wenn es gleich das großartigste Ding in der Welt sein soll, sowieso. Sie muss nur aufpassen, dass sie nicht dem Perfektionswahn verfällt. Denn dann wird es nichts mit der Großartigkeit. Von GEORG PATZER