Comic | Batman: Der dunkle Prinz / Batman: Die Sünden des Vaters Es ist inzwischen hinreichend bekannt, dass die neuen Superheldenverfilmungen aus dem DC-Universum keine großen Erfolge sind. Und es ist mehr als offensichtlich, dass dies oft an schlechter schauspielerischer Leistung bei gleichzeitiger Flachheit der Protagonisten und einer mangelhaften Handlung liegt. Selbst Batman, der als Figur des dunklen Ritters stets zwischen dem Helden- und Antihelden-Dasein laviert, und damit am ehesten als Charakter faszinieren kann, ist davon betroffen. Etwas frischen Wind in die Batman-Geschichte versuchen dafür einige neue Comics hineinzubringen – und teilweise erreichen sie dabei eine neue künstlerische Tiefe. PHILIP
Roman | Richard Flanagan: Der Erzähler Der australische Autor Richard Flanagan ist erst durch seinen mit dem Booker-Preis ausgezeichneten Roman Der schmale Pfad durchs Hinterland (2014) hierzulande bekannt geworden – ein beeindruckendes und unter die Haut gehendes Werk über die Grausamkeiten in einem japanischen Kriegsgefangenenlager im Grenzgebiet zwischen Thailand und Birma. Zuletzt war von ihm 2016 der Roman Die unbekannte Terroristin in deutscher Übersetzung erschienen, in dem es um Vorverurteilungen, Denunziationen und kanalisierten Hass gegen eine junge Frau geht. Von PETER MOHR
Jugendbuch | Yvonne Kuschel: Der Pullover. Eine Liebesgeschichte Bei geschenkten Pullovern denkt jeder an etwas anderes: Dass er kratze, dass er einlaufe, dass er zu warm sei oder zu hässlich … Was der Pullover von Yvonne Kuschel bewirkt, hat GEORG PATZER gewundert und gefreut.
Kinderbuch | I. Misschaert/R. Verschraagen: Philomena sucht das Glück und das ist näher, als man denkt Mama ist ständig auf Reisen, Papa wechselt Jobs wie andere ihre Hemden, Großtante Meetje lebt nicht mehr ganz im Hier und Jetzt. Dann gibt’s noch Tante Caroline und das ganz große Familiengeheimnis. Wie soll ein Kind das aushalten? Philomena macht es vor. Von MAGALI HEIẞLER
Comic | Lincoln – 1. Auf Teufel komm raus Family Business: Mit der Comicreihe ›Lincoln‹, deren deutsche Ausgabe eben bei Schreiber & Leser erscheint, schaffen Olivier Jouvray, Jérome Jouvray und Anne-Claire Jouvray einen saukomischen Western-Bastard, der im freien Staub zwischen William Shakespeare, Sergio Leone, Lewis Trondheim und Aike Arndt siedelt. Von CHRISTIAN NEUBERT
Roman | Jo Nesbø: Macbeth Im Jahr 2012 rief The Hogarth Press, 1917 von Virginia und Leonard Woolf ins Leben gerufen, international bekannte Autoren dazu auf, rund um den 400. Todestag des berühmten Dramatikers ihre ganz persönliche Neuerzählung eines Werkes von William Shakespeare (1564 – 1616) zu präsentieren. Renommierte Autorinnen und Autoren wie Anne Tyler, Margaret Atwood, Edward St. Aubyn und Howard Jacobson beteiligten sich bisher an dem so genannten »Hogarth Shakespeare Project«. Von DIETMAR JACOBSEN
Kinderbuch | G.Zoboli und M. di Giorgio: Krokodrillo Auch ein Krokodil erlebt manchmal spannende Sachen. Grüßt freundlich den Nachbarn, fährt mit der Metro, kauft Blumen und gegrillte Hähnchen. Was ihm sonst noch alles widerfährt, hat SUSANNE MARSCHALL sehr gefallen.
Jugendbuch | Monika Maslowska: Winterrot. Sechzig Sekundengeschichten für eine Minute Natürlich geht es in Geschichten, die Menschen erzählen, um nichts anderes als Menschen. Seltsam ist eher, dass wir dessen nicht überdrüssig werden. Stößt man, zugegebenermaßen zufällig, auf ein Büchlein wie das von Monika Maslowska, das Geschichten, Poesie und Bild nahtlos miteinander verschmelzen lässt, wird das »natürlich« wie das »seltsam« geradewegs zum Wunder. Von MAGALI HEIẞLER
Kinderbuch | Sigrid Eyb-Green: Alles dreht sich, alles fliegt 365 neue, unverbrauchte Tage liegen vor uns. Ein Rest Winter, ein Frühling, ein Sommer, ein Herbst und wieder ein Winter. »Im Kreise geht die Reise. Und dem Dezember folgt der Januar.« hat Kästner geschrieben. Und all das fängt Sigrid Eyb-Green in ihren Gedichten für Kinder und alle ein. Von ANDREA WANNER
Roman | Ally Klein: Carter Carter lebt so exzessiv und selbstzerstörerisch, dass sie Menschen aus ihrem Dunstkreis unweigerlich mitreißt, in einen Strudel der Abhängigkeit und Auslöschung. Ally Kleins rätselhafter Debütroman geht an sprachliche Grenzen und verlangt dem Leser nicht nur starke Nerven ab. Von INGEBORG JAISER