Indiebookday 2015 | Interview: Albert Eibl über den Verlag ›Das vergessene Buch‹ Wiedersehen bereitet meist Freude! Diese Freude an »Vergessener Literatur« möchte ein junger Wiener Verlag nun mit seinen LeserInnen teilen. JÖRG FUCHS hat nachgefragt: Wie findet man vergessene Literatur? Darf Literatur vergessen werden? Und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die zunehmende Digitalisierung?
Film | Im TV: ›TATORT‹ Grenzfall (ORF), 8. März, 20:15 Uhr In der Mitte der Thaya verläuft die Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Österreich. Ja, Tschechoslowakei, so hieß das Land damals, der Auslöser des Geschehens liegt lange zurück, 1968! Erinnern wir uns an den ›Prager Frühling‹, und dass die politische Spannung lebensgefährlich wurde nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen, ›Kalter Krieg‹ at its best – und Flüchtlinge drängten nach Österreich. Von WOLF SENFF
Roman | Mike Markart: Ich halte mir diesen Brief wie einen Hund
Nach Calcata (2009) und Der dunkle Bellaviri (2013) erscheint nun der dritte autobiografisch gefärbte Roman von Mike Markart: ›Ich halte mir diesen Brief wie einen Hund‹. Mit diesem neuesten Band mit einem merkwürdigen Titel ist die Trilogie abgeschlossen. Wie auch die beiden ersten Romane erzählt sie uns von einer bruchstückhaften, zerlegten Welt. Von HUBERT HOLZMANN
Film | TV: Tatort 914 Paradies (ORF), 31. August Ganz Österreich ist potenzieller Tatort beim ORF, wir erinnern uns an ›Kein Entkommen‹ aus dem Februar 2012, in dem mitten in Wien alte Rechnungen aus dem Bosnien-Krieg beglichen wurden, an Ermittlungen in der Kärntner Provinz (›Unvergessen‹, Mai 13), an Elendsprostitution in Wien (›Angezählt‹, September 13), an ein Horrorhaus im niederösterreichischen Gieselbrunn (›Abgründe‹, März 14). Das Geschehen in ›Paradies‹ spielt sich in der steiermärkischen Provinz in einem Altersheim für Mittellose ab. Von WOLF SENFF
Kurzprosa | Erich Hackl: Dieses Buch gehört meiner Mutter | Drei tränenlose Geschichten Es gibt zwei neue Bücher des Schriftstellers Erich Hackl: ›Dieses Buch gehört meiner Mutter‹ und ›Drei tränenlose Geschichten‹ sind beide im Schweizer Diogenes Verlag veröffentlicht. Von PETER MOHR
Roman | Reinhard Kaiser-Mühlecker: Schwarzer Flieder Er ist gerade einmal 32 Jahre alt, hat nun bereits seinen fünften Roman vorgelegt und ist längst über den Status des Geheimtipps hinaus gewachsen. Die Rede ist von Reinhard Kaiser-Mühlecker, der in der oberösterreichischen Provinz aufgewachsen ist und der sich seit seinem 2008 mit dem Jürgen-Ponto-Literaturpreis ausgezeichneten unkonventionellen Debütroman Der lange Gang über die Stationen kontinuierlich – und völlig abseits des literarischen Mainstreams – weiterentwickelt hat. Jetzt hat Reinhard Kaiser-Mühlecker den Roman Schwarzer Flieder vorgelegt. Von PETER MOHR
Roman | Jürgen Bauer: Das Fenster zur Welt Das Fenster zur Welt erzählt vom Coming-Out zweier ganz unterschiedlicher Menschen und vermittelt dabei eine klare Botschaft: Es ist nie zu spät im Leben. Eine Rezension von HUBERT HOLZMANN
Roman | Alois Brandstetter: Kummer ade! Der österreichische Schriftsteller Alois Brandstetter beschwört in einem atemlosen Selbstgespräch und Anti-Lamento Kummer ade! eine beinahe phänomenologische Erkenntnis und bezwingt damit seine Wehklage über den verschwundenen Gegenstand. Entstanden ist ein Roman, welcher Zeit und Raum enthoben ist. Kummer ade! – artistisch, ungewöhnlich, ein amüsanter Zeitvertreib, findet HUBERT HOLZMANN.
Gesellschaft | Thomas Rothschild: Bis jetzt ist alles gut gegangen
Thomas Rothschild, in Österreich aufgewachsen, verließ das Land aus politischen Gründen und lehrte über drei Jahrzehnte Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart. In Deutschland ist er fest in der Kultur verwurzelt. Seine jetzt publizierte Aufsatzsammlung hat eine Menge Vorläufer (zuletzt: Alles Lüge. Das Ende der Glaubwürdigkeit, 2006), der vorliegende Band enthält Glossen und Aufsätze für titel-magazin.de und den Freitag – bevor der nach der Übernahme durch den nachwachsenden Augstein zum Mainstream ins Bett kroch und man sich seitdem leichten Herzens erlaubt, auf qualifizierte Journalisten wie Ingo Arend und Tom Strohschneider verzichten zu können. Von WOLF SENFF
Film | Auf DVD: Shadows in Paradise. Hitler’s Exiles in Hollywood Es gibt eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen der verlautbarten Empfindlichkeit, mit der man in Deutschland – zuletzt im Zusammenhang mit dem skandalisierten »Gedicht« von Günter Grass – auf Kritik an Israel reagiert, und der historischen Tatsache, dass man nach 1945 in Deutschland ebenso wenig wie in Österreich daran interessiert war oder gar dazu beigetragen hätte, dass die von den Nationalsozialisten ins Exil gejagten Juden, die den Holocaust überlebt hatten, in ihre Heimat zurückkehren. Man wollte sie, um es unverblümt zu sagen, hier nicht haben. Von THOMAS ROTHSCHILD