Jugendbuch | Inés Garland: In den Augen der Nacht Menschen sind empfänglich für Mythen, ganz besonders, wenn sie jung sind. Aber Mythen sind gefährlich, weil sie den Anspruch haben, die einzige Wahrheit zu sein. Ein solcher Mythos ist die Liebe. Ihn literarisch zu entlarven ist eine höchst schwierige und gefährliche Aufgabe. Inés Garland ist das Wagnis eingegangen, mit beeindruckendem Ergebnis. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | A.S. Bodeen: Nichts als überleben Honolulu, die Midway Inseln, Sonne und Meer: wer geriete da nicht ins Schwärmen. Für die 15jährige Robie ist das Alltag und sie ist sich nicht sicher, ob sie das alles so beneidenswert finden soll. Das wird sich ändern. Von ANDREA WANNER
Jugendbuch | Maike Stein: Wir sind unsichtbar Anders zu sein als eine Mehrheit ist in Ordnung – solange es privat bleibt. Bekennt man sich öffentlich dazu, muss man auf Sturm gefasst sein. Geschieht das Bekenntnis aber für eine andere, kann das eine Lawine auslösen, die alles unter sich begraben könnte. Maike Stein erzählt ziemlich packend davon in ihrem neuen Jugendbuch ›Wir sind unsichtbar‹. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Johannes Groschupf: Das Lächeln des Panthers Ein junges Mädchen, ein altes Hotel und ein dunkles Geheimnis, das klingt nach guter Krimi-Unterhaltung, perfekt für gemütliche Stunden auf der Couch. Noch dazu von Johannes Groschupf, da sollte man auf das Beste gefasst sein. Leider hat er in sein jüngstes Buch Das Lächeln des Panthers viel zu viel hineingepackt und erzählerisches Chaos angerichtet. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Alexandra Kui: Die Welt ist eine Scheibe Es kommt vor, dass man den Überblick verliert, so mittendrin im ganz normalen Leben. Dass man ausrastet. Da kann es guttun, das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Von oben etwa, da hat man ausreichend Distanz. Alexandra Kui schickt in ›Die Welt ist eine Scheibe‹ ihre Heldin nach einer bösen Tat ganz hoch hinauf auf einen Baum. Erkenntnisse lassen nicht auf sich warten. Ob’s die rechten sind? Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Louis Sachar: Schlamm. Oder die Katastrophe von Heath Cliff Drei junge Leute betreten einen verbotenen Wald. Die Konstellation ist denkbar ungünstig und was daraus wird – ist eine Katastrophe. Von ANDREA WANNER
Jugendbuch | David Levithan: Two Boys Kissing Wie lange dauert ein Kuss? Das kann je nach Anlass wohl sehr unterschiedlich sein. In David Leviathans jüngstem Roman werden wir Zeugen eines ungewöhnlichen Kusses mit ungewöhnlicher Dauer. Von ANDREA WANNER
Nikolaus Hansen(Hg.): Auf Kaperfahrt. Von Piraten, Stürmen und Klabautermännern Das Meer lockt von jeher mit seiner scheinbar unendlichen Weite, ungeahnten Tiefen und Tausenden Geheimnissen. Es zu befahren, kann schnell ein Kampf ums pure Überleben werden, so fremd und unbezähmbar ist dieses Element. Was eignet sich besser als Gegenstand spannender Geschichten? Nikolaus Hansen hat aus den vielen vierundzwanzig ausgewählt und präsentiert sie in einer gelungenen Anthologie. Von MAGALI HEISSLER
Christian Duda: Elke. Ein schmales Buch über die Wirkung von Kuchen Die meisten Geschichten rücken Menschen in den Mittelpunkt, die irgendwie besonders sind. Christian Duda hat sich eine eher unscheinbare Person ausgesucht: Elke. Eine gute Wahl, findet ANDREA WANNER.
Jugendbuch | Erna Sassen: Das hier ist kein Tagebuch Die Selbsttötung eines Familienmitglieds ist unverändert ein gesellschaftliches Tabu, was den Umgang damit enorm schwierig macht. Erwachsene z.B. halten Erschrecken und Schmerz im Zaum, indem sie das Ganze rasch abtun. Jugendliche trifft es mitten in ihrer Schutzlosigkeit. Wenn sie dem Verhalten der Erwachsenen folgen, sind sie verloren, denn sie bekommen keine Zeit zu trauern. Die niederländische Autorin Erna Sassen erzählt davon in ihrem Debütroman ›Das hier ist kein Tagebuch‹. Von MAGALI HEISSLER